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VG Römerberg und Dudenhofen

Pfälzerwaldverein (PWV) Römerberg: Früher nur kurz gewandert

PWV Römerberg wird 50: Andere Kleidung und bewährte Pläne / Einen Besuchermagnet konnte für den Freitag (2. Juni) verpflichtet werden: die "Anonyme Giddarischde"

Pfälzerwaldverein (PWV) Römerberg: Früher nur kurz gewandert

Gerne auf Schusters Rappen: Sabine und Thomas Jester-Zürker sowie Lorenz Sternberger FOTO: SUSANNE KÜHNER

Die Kalmit, Burg Berwartstein, die Michaelskapelle - sie zählen zu den Klassikern bei Wanderfreunden. Den Weg dorthin finden sie nahezu blind. Und trotzdem: Kein Ausflug ist wie der andere. Das haben die Mitglieder des Pfälzerwaldvereins (PWV) Römerberg in den vergangenen 50 Jahren erfahren.

1973 war das Gründungsjahr der Römerberger Wanderer. Nur fünf Vorsitzende gab es seither. Thomas Jester-Zürker ist seit 2007 im Amt. Nur zwei Jahre zuvor war er in den PWV eingetreten. Warum, weiß Jester-Zürker schon nicht mehr. Lorenz Sternberger dagegen kann sich noch bestens an den Grund erinnern, der ihn zur Wandergemeinschaft gebracht hat.

„Wir waren eine Hobbykicker-Gemeinschaft und haben immer auf einer Wiese gespielt und Vatertag gefeiert", erzählt er. Irgendwann habe er beim PWV gefragt, was eine Miete des Grillplatzes mit dem Rasenplatz kostet. Die Tatsache, dass ein Mitglied nichts zahlt, machte für die anderen die Sache klar. ,,Lenz, du gehschd in de Pälzerwaldverein", zitiert Sternberger seine Kumpels von damals.

1988 trat er bei. 1990 übernahm der Römerberger das Amt des Wanderwarts- und hat es bis heute inne. „Ich stelle die Wanderpläne zusammen, mache Berichte über jede Wanderung und führe die Statistik", zählt Sternberger einige Aufgaben auf. Die Dokumentation von Kilometern, Personenzahl, Alter und Geschlecht sei das Wichtigste.

Sämtliche Wanderpläne bewahrt Sternberger in einem Ordner auf. Auch der erste aus dem Jahr 1973 ist dort enthalten. Damals hieß der Wanderwart noch Kurt Dürk. Auf einem Din A4-Blatt führte er die Angebote zusammen. Die erste Tour des neu gegründeten PWV Römerberg führte am 25. März zur Ruine Ramburg; ein Ziel, das ebenfalls bis heute noch angesteuert wird.

Jeden Monat gibt es eine Wanderung", sagt Jester-Zürker. Die Beschränkung wurde bewusst gewählt, denn den Mitgliedern sollte die Möglichkeit gegeben werden, Touren des Hauptvereins oder der umliegenden Vereine ebenfalls wahrzunehmen. Veränderungen im gesellschaftlichen Leben schlagen sich außerdem im Wanderplan nieder.

„Früher waren wir eine Woche im Wanderurlaub des PWV unterwegs. Übrig geblieben ist heute ein Wochenende", berichtet Jester-Zürker. Wald, Familie, Geselligkeit - das seien früher generell die Werte gewesen, die die Menschen am Wandern im Verein schätzten. ,,Heute wird alles sportlicher gesehen", weiß der Vorsitzende.

„Das sieht man schon an der Kleidung", wirft Sternberger als Bestätigung ein. Kurzbundhosen seien früher gang und gäbe gewesen. ,,Da hat man keinen in langen Hosen gesehen", ruft der Wanderwart in Erinnerung. Eines sei heute außerdem anders: ,,Früher waren viel mehr Kinder dabei." Das führt Jester-Zürker darauf zurück, dass das Angebot für den Nachwuchs heutzutage enorm sei im Gegensatz zu damals.

Für seine Frau Sabine, die Schriftführerin im PWV ist, bedeutet das Wandern heute noch „Das Kindheitserinnerungen. Wegenetz verändert sich nicht", erklärt sie. Maximal anders beschildert seien die Strecken, doch die Ziele seien dieselben. Und dennoch: „Jedes Mal sieht man die Wege mit anderen Augen." Mit zunehmendem Alter werde die Natur anders wahrgenommen. Die unterschiedlichen Jahreszeiten täten das ihre, um Ausflüge jedes Mal aufs Neue spannend zu machen.

Was für Sternberger das Wandern nach wie vor ausmacht, fasst er kurz und knapp zusammen: „Schä Wedder un zommehogge." Das Zusammensitzen ist für Jester-Zürker ausschlaggebend, um die Gemeinschaft zu pflegen. Neue Interessenten fänden dabei einen guten Zugang zur Gemeinschaft.

Die Pandemie in den vergangenen Jahren habe nicht zu einem übermäßigen Zulauf geführt, meint Jester-Zürker. Zwar sei eine stärkere Wanderbewegung spürbar gewesen, doch in einen PWV wollte kaum einer eintreten. „Früher ging es in dem Verein nicht nur ums Wandern", hat Sabine Jester-Zürker von einem Gründungsmitglied erfahren. Damals, gibt sie wieder, sei beispielsweise auch gemeinsam Fasching gefeiert worden. Das weiß Sternberger noch zu gut. ,,Wir hatten ein Männerballett. Einmal haben wir Schwanensee aufgeführt", kramt er in seinem Gedächtnis eine Szene hervor.

Um die 20 Mitwanderer sind bei den Wanderungen im Jahresverlauf im Durchschnitt dabei. Weit mehr Helfer werden beim Frühlingsfest gebraucht, das das Ortskartell unter der Hohl feiert. Vor allem in diesem Jahr muss rangeklotzt werden angesichts des Jubiläums im aktuell um die 130 Mitglieder starken Verein.,, Wir haben bewusst auf einen Festakt verzichtet und starten dafür einen Abend früher mit unserem Einsatz beim Fest", erklärt Jester-Zürker. Einen Besuchermagnet konnte er für den Freitag (2. Juni) verpflichten: die ,,Anonyme Giddarischde". xsm