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VG Lambsheim-Heßheim

„Was nicht verwertet wird, geht an die Tafel“

Bäcker Rudolf Raab in Heßheim sorgt sich um Teuerungen und Energiekrise – Trotzdem liebt er seinen Beruf

„Was nicht verwertet wird, geht an die Tafel“

Bäcker Rudolf Raab: „Als Betrieb der Nahrungsmittelproduktion sind wir als systemrelevant eingestuft.“ FOTO: CEI

Sorgen bereiten Bäcker Rudolf Raab die Preissteigerungen, aber vor allem auch die fehlende Versorgungssicherheit auf dem Energiesektor. Dagegen ist er mit der Entwicklung seiner Bäckerei zufrieden. Und auch bekannte Gastronomen setzen auf seine Produkte.

Gebacken wird in der Heßheimer Bäckerei Raab mit Gas. Und das ist nicht nur wegen der fehlenden Versorgungssicherheit ein Problem. Eine Erhöhung des Gaspreises um 0,8 Cent im November brachte eine Teuerung von 1000 Euro, rechnet Rudolf Raab vor. Bei einer weiteren Erhöhung um drei Cent und der Umlage müsse er weitere 6000 bis 7000 Euro berappen. Alternativen gebe es kaum. „Flüssiggas wäre zwar technisch machbar, aber die Lagerung ist ein Problem im Wohnviertel, und Öl hat ja auch keine Zukunft. Bliebe Biogas, aber da müssten erst horrende Investitionen getätigt werden“.Aber auch die Rohstoffe in der Bäckerei werden stetig teurer. „Ich kann nur das Geld ausgeben, das ich vorne einnehme“, bedauert Raab.

Trotzdem macht ihm sein Beruf Spaß. „Ich kann mir gar nichts anderes vorstellen. Es ist schön zu sehen, dass Neues, das man sich überlegt hat, bei den Kunden ankommt.“ Er nennt ein Beispiel: „Wenn die Stückzahl an bestimmten Kaffeestückchen zurückgeht, weiß ich, da muss ein anderer Geschmack, eine andere Form her.“ – Die Kunden freut es.

Das Sortiment der Bäckerei ist vielfältig. Neben vielen Brötchen- und Brotsorten, vom Mais-, Dinkel, Roggen-, Vollkorn- bis zum zweimal wöchentlich gebackenen Holzofenbrot, zu Baguette-Sorten und zur klassischen französischen Variante, produziert Rudolf Raab Gebäck aller Art und Kuchen, darunter auch aufwendige Hochzeitstorten. Zurzeit sei Quetschekuchensaison. Mit dem ersten Federweißen gebe es auch bald Zwiebelkuchen, verrät er.

Seine Kunden kommen aus dem ganzen Umland, nicht ohne Stolz verweist er auf Geschäftskunden aus der Gastronomie wie Sternekoch Schwarz aus Kirchheim, Knipser aus Bissersheim, Ellenbergs in Heßheim oder die Alte Kellerei in Neuleiningen. Was nicht verkauft oder verwertet werden kann zu Weckmehl, Croutons oder als Zusatz bei der Knödelherstellung, gehe an die Tafel. „Wir werfen ganz, ganz wenig weg“, betont der Bäcker, der sich als Landeslehrlingswart auch ehrenamtlich engagiert. cei

INFO

Bäckerei Raab
Lambsheimerstr. 20
Telefon 06233 70654
Internet: raabenstark.de