Eigentlich ist das Kennzeichen des Grünstadter Stabausumzuges, dass genau vier Motivwagen mitrollen. Sie symbolisieren die vier Jahreszeiten. Nun ist es in der Vergangenheit schon vorgekommen, dass eine Saison mal fehlte, weil sich gerade keine Einrichtung gefunden hatte, die ein entsprechendes Vehikel gestalten wollte. Diesmal wird man gar zwei Motivwagen vermissen. Die Jahreszeiten werden dennoch vertreten sein, denn schließlich können diese Aufgabe auch Fußgruppen übernehmen.
Der Frühling wird gleich dreimal dargestellt. Zum einen durch den Anhänger der Jugendfeuerwehr, der wieder beeindruckt mit einer vollen Blütenpracht aus dem Blumenhaus Starck. Ein farbenfrohes Meer aus Hyazinthen, Narzissen, Primeln, Stiefmütterchen und Tulpen wird von den Nachwuchs-Floriansjüngern begleitet. Nach dem Umzug angeln sie auch gern die Pflanztöpfchen heraus. Sie können für ein paar Euro erworben werden. Vor dem Wagen mit seiner blühenden Fracht werden Jungen und Mädchen sowie Erzieherinnen aus dem Haus des Kindes als Frühlingsboten marschieren. Man darf gespannt sein, was für tolle Kostüme sie tragen. Der Jugendfeuerwehr folgen wird eine Delegation aus der katholischen Kita St. Peter.
Wie seit 2018 üblich, wird das Team des Cabriobades Leiningerland (CabaLela) mit seinem Gefährt den Sommer symbolisieren. Dabei darf dann auch das große Maskottchen der Sport- und Freizeitstätte nicht fehlen: der blaue Drache Caabi. Im Schlepptau haben die Schwimmbad-Leute zwei Fußgruppen, die sommerlich verkleidet sein werden. Sie stammen aus der Integrativen Kindertagesstätte der Lebenshilfe Grünstadt-Eisenberg und aus der Asselheimer Kita. Herbstliches werden die Kleinen aus dem Kindergarten in Sausenheim tragen und aus der Kita Pfalzkitz. Der Winter, den man mit dieser Veranstaltung ja gerade zu vertreiben versucht, ist nur einmal dabei. Eine Delegation der Kita mit Hort aus dem Südring wird sich entsprechend „cool“ präsentieren.
In einem schicken Kleid wird vermutlich die 71. Weingräfin des Leiningerlandes, Mara I., stecken. Das gekrönte Haupt aus Asselheim und Bürgermeister Klaus Wagner winken aus einer Kutsche heraus den Zaungästen zu. Grundschulen sind – wie schon 2019 und 2020 – nicht mehr mit von der Partie. Sie beteiligen sich aber im Hintergrund, wie die Stadtmanagerin Susanne Kramer erläutert. Denn schließlich müssten 435 Stabausstecken hergestellt werden. Gebastelt wird außer in drei Kitas an der Dekan-Ernst-Schule, der Theodor-Heuss-Schule, der Schule am Ritterstein sowie an der Käthe-Kollwitz-Förderschule.
Die frischen Brezeln zu den Stecken gibt es am Sonntag bereits ab 12 Uhr vor dem Rathaus im Kreuzerweg sowie in der Papeterie Breuer in der Fußgängerzone. Der Preis für die 1000 Gebäckstücke ist aufgrund der Inflation kräftig gestiegen. „Im vergangenen Jahr kamen wir noch mit einem Euro hin. Jetzt müssen wir 1,50 Euro verlangen“, sagt Kramer. Ein kleines Trostpflaster: Die Ausgabe ist für einen guten Zweck. „Der Erlös geht an die Jugendfeuerwehr“, erklärt sie.
Die Aktiven der Freiwilligen Wehr werden den bunten Umzug vorn und hinten eskortieren – zur Sicherheit und auch zur Gaudi der Umstehenden. Denn die Brandbekämpfer kommen mit ihrer betagten Opel-Blitz-Drehleiter und werfen Bonbons aus alten Löscheimern in die Menge, die entlang der Umzugsstrecke steht: Kreuzerweg – Vorstadt – Kirchheimer Straße – Fußgängerzone – Jakobstraße – Friedhofstraße – Nordring.
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Zur Sache: Winter brenne!
Höhepunkt des Sommertagsumzugs ist das Vertreiben von Herrn Winter. Dieser wird von einem mehrere Meter hohen Schneemann symbolisiert, den die Feuerwehr eine Woche zuvor gebaut hat. Ihre mühsame Arbeit wird auf dem Parkplatz hinter ihrem Gerätehaus im Nordring in Flammen aufgehen. Umrahmt wird die feierliche Winterverbrennung von Blasmusikern. Bürgermeister Klaus Wagner wird eine kurze Rede halten, Weingräfin Mara wird grüßen und die Winzlinge der Kita Pfalzkitz werden ein Gedicht oder ein Lied vortragen. Anschließend können sich die Besucher die Fahrzeugausstellung der Wehr anschauen, die bereits ab 11 Uhr zum Tag der offenen Tür einlädt. Beim Frühschoppen gibt es frischen Spießbraten vom Grill. Nach der Winterverbrennung verkauft der Nachwuchs der Floriansjünger Kaffee und Kuchen.
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