Letztere wurde einst von 13 jungen Männern ins Leben gerufen. Schnell hat sie sich zu einem harmonischen Klangkörper entwickelt. Zum 50. Jubiläum gehörten dem Verein 45 Musiker an. Zehn Jahre später war er auf circa 120 Mitglieder gewachsen. Die Kapelle, die viel in die Nachwuchsbildung investiert, hat in manchen Jahren mehr als 50 Auftritte und ist fester Bestandteil des kulturellen und kirchlichen Lebens rund um die Nibelungenstadt Worms. Sie war schon im Radio zu hören und im TV zu sehen.
Die Wingertsgeisch der zeichnen sich vor allem durch ihren Geist für die gute Tat aus. Sie machen seit 2009 schrägen Krach im südwestdeutschen Raum. Die Truppe aus Alsheim hat sich der Guggenmusik verschrieben. Unter dem Titel "Gugg'n'Help" sammelt sie mit Benefizveranstaltungen Geld für bedürftige oder schwerkranke Kinder. Laut Satzung ist ein wesentlicher Zweck des Vereins die Förderung der Jugendarbeit in Rheinhessen und dem Wonnegau. 2021 lag die Gesamtspendensumme bereits bei mehr als 79.700 Euro.
Auf Anfrage der RHEINPFALZ, weshalb beim Sommertagsumzug die Grünstadter Hauskapelle nicht mehr mit von der Partie ist, sagt die Abteilungsleiterin bei der TSG, Elke Scholz: Anfang vergangenen Jahres - exakt 70 Jahre, nachdem im Sportverein ein Spielmannszug gegründet worden war - habe das traditionsreiche Ensemble eine "schwere und tiefgreifende Entscheidung treffen" müssen. "Aufgrund unserer Altersstruktur und der Besetzung in den einzelnen Instrumentengruppen haben wir uns entschlossen, keine Umzüge mehr zu spielen." Die Organisatoren von Veranstaltungen, bei denen die TSG-Bläser bis vor der Pandemie noch mitgewirkt haben, seien direkt über diesen Beschluss informiert worden, so Scholz.
"Einen Umzug, meist in den Sommermonaten respektive in den Schulferien, musikalisch zu begleiten und dabei zu laufen, sei eine sehr große Anstrengung für den Körper. "In der Regel handelt es sich um einen zwei- bis vierstündigen Einsatz bei oft hohen Temperaturen", erläutert die Abteilungsleiterin. Diese Belastung zu tragen, werde mit zunehmendem Alter nicht leichter. "Wir hatten in diesem Zusammenhang schon Ausfälle während verschiedener Umzüge und die Gesundheit geht immer vor."
Aber auch die jungen Musiker hätten Probleme, sagt Scholz. Es fehle an der Erfahrung des Musizierens beim Laufen. „Das ist nicht einfach und erfordert viel Übung“, erklärt sie. Es müsse beispielsweise trainiert werden, die Signale der großen Pauke und der Becken zu verstehen. "Diese geben vor, wann anmarschiert wird, wann das Musikstück beginnt oder endet und wann die Gruppe stehen bleibt", führt sie aus. Zu üben sei aber auch, im Gleichschritt zu gehen, dabei mit dem richtigen Fuß zu beginnen und auf seinen Vordermann zu achten. "Auflaufen tut weh, wenn man ein Instrument an den Lippen hat", sagt Scholz. Außerdem müsse der Bläser stets seine Quer-Reihe im Blick haben, um nicht herauszutanzen. Nicht zuletzt sei das Instrument stabil am Mund zu halten, trotz des zusätzlichen Gewichts der Notenhalterung mitsamt dem aufliegenden Papier. "Denn wenn das nicht passt, stimmt auch der Ton nicht."
Apropos Gewicht: Eine große Pauke bringt fünf bis sechs Kilogramm auf die Waage, eine Tuba sogar bis zu sieben Kilogramm, doch auch ein Tenorhorn belastet mit rund drei Kilogramm und eine Marschtrommel mit ungefähr zwei Kilogramm. Beim Schlagwerk gebe es ein weiteres Problem, so Scholz. Es fehle Personal. "Bei einem Sitzkonzert können wir unser Schlagzeug aufbauen, das von einer Person perfekt gespielt wird. Aber bei einem Umzug benötigen wir mindestens einen Pauken- und einen Beckenspieler sowie ein bis zwei Marschtrommeln. Also statt eines Musikers drei bis vier, um den gleichen Effekt zu erzielen." Dabei dürfe dann auch keiner berufs-, krankheits- oder urlaubsbedingt ausfallen. / abf
Verkürzter Märzmarkt
Im Lauf der Woche hat sich der Luitpoldplatz im Herzen Grünstadts von einem Parkplatz in einen kleinen Vergnügungspark verwandelt.
Nach Informationen von Britta Faulhaber, der zuständigen Sachbearbeiterin bei der Stadtverwaltung, haben acht Schausteller zwölf Stationen aufgebaut. Mit 450 Quadratmetern ist der größte Stand auf dem Märzmarkt der Autoscooter, der auch die stärkste Anziehungskraft hat. "Es gibt zudem ein Bungee-Trampolin und ein Kinderkarussell", sagt Faulhaber. Für die ganz jungen Besucher dreht die Biene Maja ihre Runden. Die Kleinen werden auch viel Spaß beim Entenangeln und beim Pfeilwerfen haben. Vor Sport-Schäfer lässt ein zehn Meter langer Verpflegungsstand kaum Wünsche offen. "An Alkoholischem wird nur Schorle und Bier ausgeschenkt, harte Sachen nicht", erklärt Faulhaber. Weil der vierte Veranstaltungstag für die Beschicker meist wenig rentabel war, läuft die Kirmes nicht mehr montags. Gegenüber früheren Jahren wurde auch der Zapfenstreich vorverlegt. Öffnungszeiten des Märzmarktes: Heute, Freitag, 14 bis 20 Uhr, am morgigen Samstag, 12 bis 20 Uhr, und Sonntag, 12. März, 11 bis 20 Uhr. / abf