Zusammen mit seiner Frau Kim, die nebenan schon seit 2014 den Tee- und Feinkostladen betreibt, wird Alexander Koch Gulasch- und vegetarische Kürbissuppe anbieten – natürlich mit Gewürzen aus seinem Sortiment geschmacklich abgerundet. „Die Suppenschälchen sind kompostierbar und die Löffel aus Holz“, kündigt der 38-Jährige an. Auch Kostproben verschiedener Dips kann man bei ihm am Sonntag erhalten. Das Wirtschaftsforum Innenstadt wird Bierzeltgarnituren vor seinem Geschäft aufstellen. Koch ist kürzlich in die Werbegemeinschaft eingetreten. „Als Einzelkämpfer ist es schwierig“, findet er. Mitglieder hätten auch den Vorteil, dass die Stadt bei einer Neueröffnung einen Zuschuss gewährt.
Neu im WFI: Der Laden „Genießling“ bietet ein breites Sortiment an Gewürzen – Auch Mühlen und Mörser
Weil er gern grillt und oft mit seiner Familie im Campingbus unterwegs ist, wobei er dann für die Zubereitung der Speisen zuständig ist, kam Alexander Koch auf die Idee, einen Gewürzladen zu eröffnen. Im ehemaligen Gemüsegeschäft Göttmann in der Grünstadter Fußgängerzone ergab sich die Gelegenheit. Beim verkaufsoffenen Sonntag kann man bei ihm etwas probieren.
Aufgemacht hat Koch seinen Shop mit dem ebenso putzigen wie einprägsamen Namen „Genießling“ am 1. April. Rund 40 Würzmischungen hat er in den Regalen stehen, dazu mindestens 30 Einzelgewürze und Kräuter, von denen jeder Artikel wiederum in verschiedenen Varianten vorrätig ist. Beispiel Curry: Die Sorte „Java“ ist gelbgrün und fruchtig, passt zu Bananen, Karotten und Kürbis. Curry „Hibiskus“ ist leicht lila, Neu im WFI: Der Laden „Genießling“ bietet ein breites Sortiment an Gewürzen – Auch Mühlen und Mörser nur wenig scharf, schmeckt ausgezeichnet zu Fisch und Jakobsmuscheln. Thai Curry ist rot und scharf. „Der ist prima zu Rindfleisch“, meint Koch, der auch noch Curry „English“, „Madras“ und „Habanero“ im Angebot hat. Die Etiketten auf den Papiertütchen hat er selbst entwickelt, auf der Rückseite der Verpackungen informiert er über die Zusammensetzung des Inhalts, „und manchmal ist auch ein Rezept abgedruckt“. Eine Auswahl Gewürze hat Koch auch in großen blauen Dosen in einem Raumteiler stehen. „Wer mehr als 50 Gramm braucht, kann eigene Gefäße mitbringen und ich wiege es dann ab“, erläutert Koch und erzählt von einem Stammkunden, der sich Schwarzkümmel immer kiloweise holt, um daraus Öl zu machen.
Einer Frau, die ein Mitbringsel für einen Jäger sucht, empfiehlt er ein Wildgewürz, in dem unter anderem Koriander, Wacholder, Thymian, Ingwer und Piment enthalten sind. Gewürzmischungen selber herzustellen, was er künftig häufiger machen wolle, sei nicht ganz einfach, erzählt Koch. „Die Herausforderung ist, dass das Produkt ja immer gleich schmecken soll.“ Er selbst sei ein Pfeffer-Fan. Einen besonders intensiven Geschmack habe Tellicherry aus Indien und der fermentierte grüne Pfeffer mit Meersalz habe eine so weiche Konsistenz, dass man ihn einfach naschen könne.
Im „Genießling“ finden sich auch Würzöle, Soßen und Dipps. Für die Verarbeitung hat Koch zum Beispiel hochwertige Mühlen mit Keramikmahlwerken, Reiben, die für Muskatnuss ebenso geeignet sind wie für Orangenschalen und Käse, Mörser und Kräuterschneider. „Demnächst werde ich auch gusseiserne Pfannen haben und Gläser für die Gewürze“, kündigt er an. „Zusammen mit dem Sortiment aus unserem Teegeschäft packen wir auch Präsentkörbe, etwa für Firmen“, erläutert der Autodidakt, der mehr als 20 Jahre, zuletzt in leitender Position, im VW-Autohaus in Gundheim gearbeitet hat, wo er Bürokaufmann gelernt hat. Gemeinsam mit seiner Frau, die seit 2016 auch eine Niederlassung in Bad Dürkheim und seit 2018 in Frankenthal hat, beschäftigt er drei Festangestellte und vier Aushilfen. Fürs „Genießling“ bräuchte er noch eine Teilzeitkraft. |abf