Eine besonders lange Brenndauer, so gut wie keine umweltschädlichen Plastikverpackungen und alles aus nachhaltiger Forstwirtschaft in Rheinland-Pfalz: Mit den Holzbriketts in XXL-Größe der J. J. Artmann Holzwerkstatt können Kamin- und Kachelofenbesitzer nichts falsch machen. Das Elmsteiner Unternehmen, das bislang auf hochwertige Landhausdielen spezialisiert war und Heizmaterial nur als Nebenprodukt im Sortiment hatte, hat seine Produktion komplett umgestellt und konzentriert sich jetzt ganz auf Briketts und Hackschnitzel.
Holz ist schon immer das zentrale Thema im Berufsleben von Jürgen J. Artmann. 1992 gründete der heute 54-jährige Schwabe sein Unternehmen, und 2011 verlegte er seinen Firmensitz mitten in den Pfälzerwald, genauer gesagt in den Weiler Mückenwiese, der zur Ortsgemeinde Elmstein gehört. Umgeben von unzähligen Bäumen dreht sich auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks, das auf eine rund 150-jährige Geschichte zurückblickt, alles um das wertvolle Naturprodukt. Da das Geschäft mit den Landhausdielen in den vergangenen fünf Jahren immer schwieriger geworden sei, habe er nach einer Alternative gesucht, berichtet Artmann: „Da wir uns mit Holz gut auskennen und sich Briketts bei uns als Nebenprodukt schon immer gut verkauft haben, setzen wir jetzt ganz darauf.“
Auf besonders große Briketts spezialisiert.
Allerdings will sich der Unternehmer von den anderen Anbietern etwas absetzen und spezialisiert sich deshalb auf besonders große Briketts: 26 Zentimeter lang, zehn Zentimeter breit und zehn Zentimeter hoch. Diese brennen nicht nur deutlich länger als Scheitholz, sondern auch länger als die üblicherweise kleineren Briketts. Natürlich passen sie dennoch in jeden handelsüblichen Kaminofen. „Sie machen viel weniger Arbeit“, betont Artmann.
Um die XXL-Versionen herstellen zu können, hat Artmann im sechsstelligen Bereich investiert und sich für eine Brikettpresse der Firma Ruf entschieden. Sie sei der Mercedes Benz unter den Pressen und die europaweit größte Ruf-Presse, freut sich der Holzfachmann. Sie schafft 1500 Kilogramm Holz in einer Stunde, und die Lieferzeit für das technische Wunderwerk lag bei 28 Wochen.
Ebenfalls beachtliche Ausmaße hat das Metallförderband auf dem Artmann’schen Betriebsgelände: Es transportiert das zu Hackschnitzeln zerkleinerte Holz über eine Strecke von rund 50 Metern und wurde vom Chef persönlich gebaut. Vom Unternehmensteam, dem neben Artmann seine Lebensgefährtin Kerstin Müller und Mitarbeiter Günther Wüst angehören, wird die Förderanlage liebevoll „Golden Gate“ genannt – weil sie vom Aussehen her der berühmten Golden Gate Bridge in Kalifornien ähnelt.
Verkauft werden die Briketts aus Eichenholz – es handelt sich um reines Industrieholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, gefällt in einem Umkreis von etwa 50 Kilometern um Elmstein – auf Palletten mit einer Tonne oder 500 Kilogramm. Dabei verzichtet die Artmann Holzwerkstatt so weit es geht auf Folien: „Wir wollen ein Produkt, das umweltschonend ist“, erläutert Kerstin Müller. Um die Briketts vor Feuchtigkeit zu schützen, werden die fertig gestapelten Gebinde lediglich mit etwas Schrumpffolie umwickelt. Neben Briketts und Hackschnitzeln werden auch noch sogenannte Smoker-Chips für den Grill angeboten.
In der Anfangszeit wird um Vorbestellung gebeten. Ab der nächsten Saison können Kunden dann einfach vorbeikommen und sich ihre Briketts einladen. Darüber hinaus wolle man noch einen Lkw anschaffen, um Briketts ausliefern zu können, so Artmann.