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Tag der Pflege - Zweibrücken

Extras für Hörgeräte im Kurzcheck

Hörhilfen für individuelle Bedürfnisse aufrüstbar – Welches Zubehör ist sinnvoll?

Extras für Hörgeräte im Kurzcheck

Sichtbar, aber leistungsstark: Bei Hörsystemen für hinter das Ohr erhält man mehr Technik für das gleiche Geld als bei Im-Ohr-Hörsystemen. FOTO: SASCHA GRAMANN/BIHA/DPA-TMN

Standardmäßig sind moderne Hörsysteme mit mindestens drei Hörprogrammen, vier Kanälen, digitaler Technik und Unterdrückung von Störgeräuschen und Rückkopplungen ausgestattet. Weiteres Zubehör, dass der Bequemlichkeit, dem Komfort oder der Ästhetik dient, müssen gesetzlich Krankenversicherte oft selbst bezahlen. Hier kommt eine Auswahl an Zubehör mit Einordnung.Fernbedienungen: Über sie können verschiedene Hörprogramme und Lautstärken des Hörsystems ein- und umgestellt werden. „Das ist komfortabel, wenn der Betroffene etwa eine eingeschränkte Feinmotorik durch Gicht oder Arthrose hat“, sagt die Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker, Marianne Frickel. Nach Einschätzung des HNO-Mediziners Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg sind Fernbedienungen für Hörgeräteträger bis 75 Jahre eine gute Investition.

Hörhilfen für individuelle Bedürfnisse aufrüstbar – Welches Zubehör ist sinnvoll?

Klobig und unattraktiv: Dieses Klischee zu Hörgeräten war einmal. Heute können die kleinen Knöpfe im Ohr als Mini-Computer Erstaunliches leisten.

Ästhetische Optionen: Frickel betont die Miniaturisierung: „Nahezu alle Modelle sind dezent in der Form und bequem zu tragen.“ Manche seien sogar kleiner als 2-Cent-Stücke. Individuell gefertigte Im-Ohr-Hörsysteme (IO) sind sehr unauffällig. Aber:Grundsätzlich bekomme man bei Systemen für hinter das Ohr (HdO)mehr Technik für das gleiche Geld als bei IO, sagt Junge-Hülsing.

Bluetooth-Anbindungen: Manche Hörsysteme können via Bluetooth mit dem Smartphone oder TV verbunden und gesteuert werden. „Die Infos und Worte können so selbst bei Umgebungslärm deutlich verstanden werden“, sagt Frickel. Für HNO-Arzt Junge-Hülsing stellt die Option eine „sinnvolle Ergänzung“ dar, weil dadurch zum Beispiel Musik oder Konferenzen direkt auf das Hörgerät übertragen werden können. Sie seien aber nur die Investition wert, wenn man sich auf die Technik einlasse.

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Miniaturisierung: Manche Im-Ohr-Hörsysteme sind so groß wie ein Knopf. FOTO: SASCHA GRAMANN/ BIHA/DPA-TMN

Automatische Anpassungen an Hörsituationen: Die allermeisten Hörsysteme sind heutzutage digital und leiten den Schall teils in Echtzeit weiter. „Um sich auch auf unterschiedliche Hörsituationen einstellen zu können, verfügt jedes System über mindestens drei Programme“, sagt Frickel. High-End-Geräte erkennen die Geräuschsituation auch automatisch. Diese Funktion ist laut Junge-Hülsing für alle Hörgeräte zu empfehlen.

Klangkomfort: Der Klang eines Hörsystems wird auf das subjektive Hörempfinden des Betroffenen eingestellt, erklärt Innungspräsidentin Frickel. Das ist also kein wirkliches Extra. „Klangkomfort ist ein inhaltsleerer Werbebegriff“, urteilt Junge-Hülsing. Grundsätzlich empfiehlt er Markentreue, denn die Hörgeräte der Hersteller unterscheiden sich in Klangnuancen. „Das eine hört sich überspitzt an wie im Badezimmer, das andere wie im Wohnzimmer.“

Reinigungsset und Trockenbox: Reinigungssets gibt es zur Pflege von Hörsystemen. „Weil die Mikrofoneingänge nur wenige Zehntelmillimeter groß sind, können sie bei Verschmutzung leicht zusetzten“, erläutert Innungspräsidentin Frickel. Für die Aufbewahrung nach dem Tragen gibt es Trockenboxen. Junge-Hülsing empfiehlt beides als „unverzichtbare Tools“. Die Nutzung setze aber eine Einweisung durch den Hörakustiker voraus.

Sportclips: Sie dienen der zusätzlichen Befestigung des Geräts hinter dem Ohr und sorgen dafür, dass die Systeme beim Tragen eines Mund-Nasen- Schutzes oder während des Sporttrainings nicht verloren gehen. „Sie können tatsächlich hilfreich sein“, sagt Junge-Hülsing.

T-Spule/ Induktive Höranlage: Hörsysteme mit einer T-Spule können sich mit einer Induktionsschleife, die sich etwa im Museum oder in der Kirche befinden kann, verbinden und liefern dann akustische Signale störungsfrei. „Allerdings braucht eine T-Spule Platz, so dass der Miniaturisierung Grenzen gesetzt sind“, sagt Frickel. Junge-Hülsings Einschätzung lautet: Induktive Höranlagen könnten nützlich sein bei höher gradigen Schwerhörigkeiten sowie bei leicht peripheren Hörstörungen, die kombiniert mit Hörverarbeitungsstörungen oder zentral-auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen (AVWS) auftreten. dpa