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Fruchtige Biotope - Dudenhofen & Roemerberg

Literweise Müll gesammelt

Thomas und Bernd Sieberling wollen Abfallpaten gewinnen

Literweise Müll gesammelt

Für eine saubere Umwelt im Einsatz: Thomas und Bernd Sieberling. FOTO: KÜHNER

Das Kennzeichen des engagierten Bruderpaares Thomas und Bernd Sieberling aus Römerberg ziert „RP-MM 002“. Die Abkürzung steht für das „Mach mit-Mobil“, in dem Fall einen Einkaufswagen im Dienst des Umweltschutzes. In den kommt rein, was nicht in die Natur gehört.

Thomas und Bernd Sieberling wollen Abfallpaten gewinnen

Beispiel geben und gleichzeitig um Unterstützung für eine saubere Zukunft werben, sind die Hauptanliegen, die die Brüder mit ihrem Engagement verbinden. „Wir haben vor mehreren Monaten festgestellt, dass die Müllmengen in der Landschaft Formen annehmen, die unglaublich sind“, denkt Thomas Sieberling an den Moment zurück, in dem die Gedankenmühle angeworfen wurde.

Nicht lange gefackelt haben sein Bruder und er und sind einem Aufruf gefolgt, den der Römerberger Bürgermeister Matthias Hoffmann in Gemeinschaft mit der Speyerer Dezernentin Irmgard Münch-Weinmann getätigt hat. „Es wurden Umweltpaten gesucht“, sagt Sieberling. Dieses Ansinnen zu unterstützen hat sich das Duo seither auf den hauseigenen Einkaufswagen geschrieben.

In Vereinen, Kindertagesstätten, Schulen und bei Privatleuten werben die Geschwister für den Einsatz um eine saubere Umwelt. Bei der Aktion „RhineCleanUp“ am zweiten September-Wochenende waren sie ebenfalls mit von der Partie und verbreiteten ihre Botschaft. „Es geht nicht nur darum, dass die Leute entlang des Flusses in den Hecken unterwegs sind, sondern auch in der Gemeinde“, macht Sieberling deutlich.

Erste Erfolge hat er schon verbucht, in erster Linie beim Nachwuchs in Kitas oder Schulen. Auch Gewerbetreibende suchen Thomas und Bernd Sieberling auf, um für ihr Unterfangen Unterstützung zu finden. Das kann in Form von Sachoder Geldspenden sein. „Wir brauchen zum Müllsammeln Material wie Handschuhe, Greifzangen oder Säcke“, nennt Thomas Sieberling Beispiele, worin die gestifteten Euro investiert werden.

Nicht zuletzt wünscht er sich, mit dem Thema Umweltschutz in den Köpfen der Menschen präsent zu sein. „Wir haben bereits verschiedene Plakate raus gesucht, die nach der Bundestagswahl an den Straßenrändern aufgestellt werden sollen“, kündigt Sieberling an. Ein Querschnitt der Erde ist darauf beispielsweise zu sehen. In diesem ist dargestellt, wie lange es dauert, bis unterschiedlicher, wild entsorgter Müll verrottet ist.

An Brennpunkten sollen zusätzlich einzelne, kleinere Plakate angebracht werden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Parkplätze zählen die Sieberling-Brüder dazu, den Skaterpark, Spazierwege und den Tafelbrunnen, der von Römerberg ortsauswärts gen Speyer führt. Dort ist Thomas Sieberling öfter unterwegs, um die Natur zu reinigen. „Der Weg ist gerade mal zwei Kilometer lang, aber im letzten dreiviertel Jahr habe ich alleine dort 40 60-Liter-Säcke Müll gesammelt“, rechnet er vor. Sein Bruder Bernd, der mittlerweile nach Speyer gezogen ist, fügt ein: „In den vergangenen vier Monaten bin ich gut 100 Kilometer gelaufen und habe dabei ebenso viele 30-LiterSäcke gefüllt.“

Auf sieben 30-Liter-Säcke haben es die zwei vor Kurzem an einem Tag in nur einem Straßenzug gebracht. „Sie glauben nicht, was alles entsorgt wird“, kann Bernd Sieberling nur kopfschüttelnd kommentieren. Für die Skaterbahn in Römerberg, an der ebenfalls regelmäßige Verunreinigungen festgestellt werden, kam Thomas Sieberling eine Idee: „Wir haben angedacht, dort eine halbmobile Basketball-Anlage aufzubauen.“ In die sollen jedoch keine Bälle fliegen, sondern Abfall. Müllentsorgung, die Spaß macht – damit, so denken die Aktivisten, kann auch die Jugend gewonnen werden. |xsm

KUNSTPROJEKT

Kippenfreier Strand in Mechtersheim

Ein konkretes Projekt haben Thomas und Bernd Sieberling bereits in Absprache mit Bürgermeister Matthias Hoffmann (B90/Die Grünen) in die Wege geleitet. Der Name: „Kippenfreier Badesee“. An das Naturschutzgebiet in Mechtersheim haben die drei bewusst gedacht, denn dort hat die Vermüllung durch Zigarettenstummel zugenommen. Zur ordnungsgemäßen Entsorgung soll animiert werden. Dafür wurden Künstler aus der Verbandsgemeinde ins Boot geholt. Diese bemalen Blechdosen, die zur Entsorgung der Zigaretten aufgehängt werden sollen. „Eine Kippe verseucht 40 Liter Wasser. Das enthaltene Mikroplastik braucht mindestens fünf Jahre, bis es verrottet ist“, weißt Hoffmann auf die Dringlichkeit der Aktion hin. |xsm