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Für eine grünere Zukunft: Klimaschutz in vollem Gange

Umstellung auf LED-Beleuchtung senkt Emissionen in öffentlichen Gebäuden – Neue Mobilitätskonzepte ebnen den Weg für Fahrräder und E-Autos – Ziel bis 2030: Selbst produzierter Ökostrom für ganz Speyer

Für eine grünere Zukunft: Klimaschutz in vollem Gange

Das Klimaziel, das sich die Stadt zum CO2-Ausstoß bis 2020 gesteckt hatte, ist nicht erreicht worden. Durch die Umrüstung auf LEDs bei der Stadtbeleuchtung und in öffentlichen Gebäuden werden künftig immerhin 4,6 Tonnen CO2 eingespart werden. FOTO: STOCK.ADOBE.COM/ROBYPANGY

Wenn die Lichter im Purrmann-Haus, der Integrierten Gesamtschule oder dem Kinder- und Jugendtheater angehen, wird es nicht nur hell, sondern auch grün. Zumindest im übertragenen Sinne, denn durch die in den vergangenen Jahren erfolgte Aufrüstung der Beleuchtungsanlagen in öffentlichen Gebäuden werden Emissionen eingespart und der CO2-Ausstoß der Stadt verringert.

Umstellung auf LED-Beleuchtung senkt Emissionen in öffentlichen Gebäuden – Neue Mobilitätskonzepte ebnen den Weg für Fahrräder und E-Autos – Ziel bis 2030: Selbst produzierter Ökostrom für ganz Speyer

Das ist ein Erfolg des Klimaschutzmanagements in Speyer, das sich etwa Fragestellungen wie Energieeffizienz und umweltfreundliche Mobilität widmet. Da momentan ein neues Klimaschutzkonzept mit neuen Zielen und Maßnahmen für die erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung der Energiewende erstellt wird, lohnt der Rückblick auf das Klimaziel von 2010, das 2020 ausgelaufen ist.

Den CO2-Ausstoß von 2010 bis 2020 um 25 Prozent senken, so das damals erklärte Ziel der Stadt. Für die exakte Auswertung fehlten derzeit noch die entsprechenden Daten. Diese liegen erst in etwa eineinhalb Jahren vor, lässt die Stadtverwaltung Speyer auf Anfrage verlauten. Es sei aber davon auszugehen, dass das gesteckte Ziel nicht erreicht werden konnte. Aus den einzig vorliegenden Daten von 2008 geht hervor, dass die Brennstoffe zur Wärmeerzeugung mit 43 Prozent den größten Teil der CO2-Emissionen in Speyer ausmachten, gefolgt vom Verkehr mit 25 Prozent und der Stromerzeugung mit 32 Prozent.

Erfolgreich sind die vorgenommen Maßnahmen, allen voran die Sanierung alter Beleuchtungsanlagen , dennoch: Seit 2013 werden die Straßen und öffentlichen Gebäude in Speyer ins rechte Licht gerückt und mit LED-Lampen ausgestattet. Zusätzlich zu den bereits genannten Institutionen wurden die Sporthallen der Schule Im Erlich, der Woogbach-, Burgfeld- sowie der Berufsbildenenden Schule aufgerüstet. Durch eine tageslicht- und präsenzabhängige Steuerung der LED-Systeme kann zusätzlich Energie gespart werden.

Tageslicht-gesteuerte LED-Leuchten sparen zusätzlich Energie.

Weitere Vorteile der Modernisierung liegen zum Beispiel auch in einem eigens entwickelten Stecksystem für die Leuchten, das in den Fluren des Hans-Purrmann- und Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasiums verbaut ist und den Austausch von defekten Lampen erleichtert. In der Zeppelinschule wurde im Zuge der Sanierung außerdem die Für eine grünere Zukunft: Klimaschutz in vollem Gange Umstellung auf LED-Beleuchtung senkt Emissionen in öffentlichen Gebäuden – Neue Mobilitätskonzepte ebnen den Weg für Fahrräder und E-Autos – Ziel bis 2030: Selbst produzierter Ökostrom für ganz Speyer Innendecke erneuert und gedämmt, was sich ebenfalls positiv auf die Energiebilanz auswirkt.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass 2012 5392 Leuchten der Stadt Licht brachten, während es 2020 5644 und damit sogar ein paar mehr Leuchtpunkte waren. Dennoch hat sich der Stromverbrauch von 2,6 Millionen Kilowattstunden auf 1,8 Millionen Kilowattstunden um etwa 30 Prozent reduziert. Bezogen auf die lange Lebensdauer von LED-Lampen können in den nächsten Jahren etwa 4,6 Tonnen CO2 eingespart werden. Infos zum Auslaufmodell Energiesparlampe stehen auf Seite 12.

Was für sich betrachtet ein toller Erfolg ist, macht für den gesamten Stromverbrauch im Stadtgebiet nur etwa 0,3 Prozent aus. Umso wichtiger ist es auch, in anderen Bereichen nachzuziehen, um etwas für die Umwelt und das Klima zu bewegen. Passend dazu sind es die Mobilität und Infrastruktur, die von der Stadt Speyer als weitere Maßnahmen ökologisch überarbeitet werden. Zurzeit steht der Öffentliche Personennahverkehr im Fokus. Der ausschließliche Elektroantrieb der künftigen Stadtbusse soll Abgase und praktischerweise auch Verkehrslärm vermindern.

Die neue Fahrradzone vermindert Abgase und Verkehrslärm.

Ein Effekt, der auch durch den zweiten Ansatz unterstützt wird: der Ausbau des Radverkehrsnetzes. Um den Drahtesel für die Speyerer noch attraktiver zu machen und als ernstzunehmende Alternative zum Auto zu etablieren, soll die Infrastruktur entsprechend angepasst werden. Sowohl die Vincentiusstraße als auch die Holzstraße werden durch kommende Beschilderungen zur Fahrradzone. Über Fahrradstraßen ist dann auch Dudenhofen an das Speyerer Zentrum angebunden.

In der neu gewonnen Zone, in der Fahrräder den Vortritt haben, liegen außerdem die Niklas-von-Weis-Realschule plus, das Niklas-von-Weis-Gymnasium und das Hans-Purrmann-Gymnasium, wodurch dem verkehrs- und umweltkritischen Phänomen der „Eltern-Taxis“ Einhalt geboten werden soll.

Wenn es um zukunftsorientierte Transportmöglichkeiten geht, darf auch Infrastruktur für die E-Mobilität nicht fehlen. Zurzeit betreiben die Stadtwerke Speyer 31 Auto-Ladestationen, wovon sieben Stück zum Schnellladen geeignet sind. Fünf weitere Ladestellen sind geplant, davon auch wieder eine mit Schnellladefunktion. Auch für E-Bikes gibt es aktuell drei Lademöglichkeiten im Stadtgebiet. Dass diese mit 100 Prozent Naturstrom betrieben werden, passt auch zum neuen Klimaschutzkonzept, das gerade an den aktuellen Stand des Klimawandels angepasst wird. In Kooperation mit den Stadtwerken Speyer werden weiterhin die „100 %-regenerativ-Ziele“ verfolgt und im neuen Konzept bestärkt: Bis 2030 soll so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produziert werden, dass ganz Speyer damit versorgt werden kann. Für 2040 soll auch der Bedarf an Wärme ausschließlich durch erneuerbare Energien gedeckt werden können. Photovoltaikanlagen und Solarthermie, die Sonnenenergie nutzbar machen, tragen zu diesem Ziel bei und sind bereits auf den Dächern der Schule im Vogelsang, der Pestalozzischule und der Kita Mäuseburg zu finden.

So wichtig es ist, dem Klimawandel entgegenzuwirken, so muss doch auch erkannt werden, das seine Folgen bereits spürbar sind und weitere bevorstehen. Teil des Klimaschutzkonzeptes ist demnach nicht nur die Prävention, sondern auch die Anpassung an die Klimaveränderungen. Beispiele dafür sind die Entsiegelung, also die Entfernung wasserundurchlässiger Bodenbeläge, und die Schaffung von zusätzlichen Grünflächen, was sich positiv auf das Mikroklima der Stadt auswirken.

Aktionstage sollen auch die Bürger mit ins Boot holen und Bewusstsein schaffen. Beispiele dafür sind das Stadtradeln, der Klimaschutztag oder Energieberatungen. Auch wer beim Kaufen und Bauen auf das von der Stadt vergebene KISS-Siegel achtet, stellt sicher, dass der entsprechende Anbieter Maßnahmen zur Reduzierung von CO2 unternommen hat. Zehn energieeffiziente Betriebe und Vereine wurden seit der Einführung vor vier Jahren mit dem Siegel ausgezeichnet. lp