
Mayer wies darauf hin, dass die Situation mittelständischer Betriebe immer schwieriger werde. Etablierte Familienbetriebe schließen, weil sie keinen Nachfolger finden. Jüngstes Beispiel sind eine Metzgerei und ein Eisenwarengeschäft an der Schillerstraße, beides alteingesessene Betriebe. Steigende Kosten und verändertes Kaufverhalten machen den mittelständischen Firmen zu schaffen. „Würden die Umsätze stimmen, fänden sich sicher so manches Mal auch außerhalb der Familie Interessenten zur Übernahme“, bilanzierte Mayer.
Gehör fand der Brauereibesitzer nicht nur bei den Kollegen aus Oggersheimer Betrieben, auch zahlreiche Vertreter aus der Politik aller Ebenen und der Wirtschaft waren der Einladung gefolgt.

Mit Aktionen wie dem Weihnachtslos, dem Informationskalender, Heimatshoppen und nicht zuletzt der Stadtteilzeitung „Der Oggersheimer“ versucht die Vorstandschaft mit ihren verschiedenen Ausschüssen die Kunden zum Kauf vor Ort anzuregen und damit ihre Mitglieder entsprechend in den Fokus der Käufer zu rücken.
Daher appellierte er an alle Anwesenden, „unsere Betriebe kümmern sich intensiv um Sie als Kunden. Wir bieten noch immer eine gute Nahversorgung. Geben sie Oggersheimer Betrieben eine Chance. Wir bieten gutes Angebot bei fairen Preisen, freundlicher- und kompetenter Beratung. Und das bei kurzen Wegen. Ziehen Verbraucher den Vergleich mit plakativen Preisen auf der „Grünen Wiese“ werden sie häufig feststellen, dass sie beim Vergleich aller Komponenten beim Händler vor der Haustür die bessere Leistung erhalten“, resümierte er. Seinen Dank richtete Frank Mayer an die ganzen Vereine, die auch dieses Jahr durch ihren Einsatz zum Gelingen des traditionellen Straßenfestes beigetragen haben. Mit dem Scherz, „trinken Sie auf keinen Fall ein Bier zu wenig“, schloss der Brauereibesitzer seine Rede und forderte die Gäste zu guten Unterhaltungen und dem Büffet aus Mayers Brauhaus auf.
Bereits Tradition ist, neben einer Spende vom Gewerbeverein, den -krug auch unter den Gästen kreisen zu lassen. In diesem Jahr kommt diese der Ornithologischen Beobachtungsstation Altrhein (Orbea) zugute. Deren Vorsitzender, Klaus Eisele, stellte sich als „Naturschutzbeauftragter für alle Tiere“ vor. „Die Spende aus dem Kerwetreff soll in erster Linie in Oggersheim eingesetzt werden“, sagte er. Ansatz Orbeas ist es, bereits Kindern im Kita-Alter Natur näher zu bringen. In kleinen Gruppen werden, beispielsweise auf dem Friedhof, neue Brutmöglichkeiten aufgestellt „Die Bausätze kommen aus einer Behinderteneinrichtung“, berichtet er weiter. Gleichzeitig nutzte Eisele das Zusammentreffen, um seine künftige Nachfolgerin, Kathrin Barsnick vorzustellen. Orbea blickt auf 65 Jahre zurück.
„Ich hoffe auf weitere 65 Jahre“, bedankte er sich bei den Gästen. cam