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Sonderseite Oggersheim

Oggersheim: Feuchtfröhliches Vergnügen bei der Molkereistürmung

Närrisches Treiben beim Getränkevertrieb Horst Bruch und Söhne: Wie jedes Jahr wurden die Spenden einem guten Zweck zugeführt. Den Erlös von 555,55 Euro erhielt das Tierheim Ludwigshafen.

Aufmarsch zur Molkereistürmung. FOTO: CLAUDIA MATHEIS
Aufmarsch zur Molkereistürmung. FOTO: CLAUDIA MATHEIS

Jede Woche bietet der Getränkevertrieb Horst Bruch und Söhne zu Sonderpreisen ein wechselndes Sortiment an Wein, Bier, Mineralwasser, Likör oder Schnaps aus namhaften Brennereien an. Am 3. Februar hatte Getränkevertrieb zum 20. Mal zur Molkereistürmung an der Mannheimer Straße 96 eingeladen. 

Die Narren, allen voran der Karnevalverein „Rheinschanze“, hatten sich an jenem Samstag aufgemacht, um das ehemalige Molkereigebäude zu stürmen. Die Inhaber Helmut und Jochen Bruch waren jedoch aus den Erfahrungen der Vorjahre gewappnet. Sie hatten zu diesem Anlass, gemeinsam mit der Belegschaft, einen großen Wall aus Getränkekisten aufgebaut. Aber obwohl sie erheblichem Widerstand leisteten, brachten die Fasnachter das Hindernis zum Einsturz. Zahlreiche Unterstützer hatten sich mit den Guggemusikern „Huddelschnuddler“ und dem Karnevalverein Hans Warsch Oggersheim angeschlossen. Damit nicht genug sollte der Elferrat der KV Rheinschanze, in Anlehnung an die vergangene Handball Europameisterschaft, auch noch elf Treffer auf einer Torwand landen. Die zumeist maskiert erschienene Bevölkerung feierte das fröhliche Spektakel. Denn auch sie durften nach erfolgreichen Treffern auf das Handballtor Freigetränke und Dampfnudeln genießen. 

Wie in jedem Jahr wurden die Spenden einem gemeinnützigen Zweck zugeführt. Den Erlös „die närrische Summe von 555,55 Euro“ erhielt das Tierheim Ludwigshafen, so Helmut Bruch. cam

Ex-Untersuchungshäftling der Stasi schildert seine Erlebnisse

Vortragsveranstaltung mit Lutz Pörner im „Reiterstübchen“ in Oggersheim am Samstag, 2. März

Eine außergewöhnliche Vortragsveranstaltung findet am Samstag, 2. März, um 18 Uhr in der Gasstätte Reiterstübchen in der Semmelweißstraße 2 in Oggersheim statt. Lutz Pörner aus Speyer berichtet unter dem Titel „Und plötzlich war ich im Stasiknast!“ von seiner Untersuchungshaft 1987 in Dresden und wird auch aus seiner Stasi-Akte vorlesen. Pörner wuchs in der sächsischen Oberlausitz auf. Er besuchte eine christliche Kita und merkte nach eigener Aussage „in der Schule schnell, dass da irgendetwas nicht stimmte: Eine sehr linientreue Lehrerin und eine sehr merkwürdige Sprache erzeugte bei mir Unbehagen“. Er lernte Maschinist im Braunkohlebergbau und spürte nach der Ausbildung die Folgen seiner Weigerung, in die Einheitspartei SED einzutreten. Damals habe ein Freund für die Flucht über die damalige Tschechoslowakei nach Bayern geworben. Im Wald sollte es über die nicht sonderlich gut gesicherte Grenze gehen. Tarnklamotten, Ferngläser und Kompass hatten die Freunde dafür an Ort und Stelle vergraben. Der Plan flog auf. Der 20-Jährige und seine Gefährten wurden verhaftet. Es folgten sieben Wochen im Dresdner Stasi-Gefängnis, die so detailliert dokumentiert wurden wie nichts anderes in seinem Leben. Pörner sagt das mit Blick auf seine Stasi-Akte, über die er seit 1998 verfügt. Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei. red