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Region mit Zukunft - Kusel

Für mutige Schritte und nimmermüden Einsatz belohnt

Westpfalz-Awards 2022 an Karl-Herrmann Seyl sowie die Brüder Frederic und Pascal Keller verliehen

Engagement weit übers übliche Maß hinaus darf nicht unbelohnt bleiben: Das war der Leitgedanke, als der Verein Zukunftsregion Westpfalz zwei Preise ausgelobt hat. Regelmäßig verleiht der ZRW die beiden Westpfalz-Awards, die zum einen konstante Leistung über Jahrzehnte hinweg honorieren, zum anderen Hoffnungsträger für die Zukunft motivieren sollen.

Mit dem Zukunftspreis ausgezeichnet: Frederic (mit Urkunde) und Pascal Keller, hier mit ZRW-Vorstandschef Kai Landes (links) und dem Kuratoriums-Vorsitzenden Gerhard F. Braun. FOTOS: HAMM
Mit dem Zukunftspreis ausgezeichnet: Frederic (mit Urkunde) und Pascal Keller, hier mit ZRW-Vorstandschef Kai Landes (links) und dem Kuratoriums-Vorsitzenden Gerhard F. Braun. FOTOS: HAMM

Zwei junge "Mutmacher" begleiten Jugendliche ins Berufsleben und helfen ihnen, einst selbst erfahrene Irrungen und Wirrungen zu meistern: Was als Idee schon vielversprechend klang, hat sich in der Praxis als Erfolgsmodell erwiesen. „Mein mutiger Weg" haben Pascal und Frederic Keller ihr Start-up getauft. Es ist rasant gewachsen, seit die Gründer ihr Projekt vor vier Jahren auf unternehmerischen Säulen platziert haben.

Besagte Mutmacher kommen aus Hauenstein. Vor zwei Jahren sind sie, mit einem mittlerweile mehr als zehn Köpfe starken Mitarbeiter-Team, zwar auf die andere Rheinseite gewechselt. Doch auch in Karlsruhe haben sie die Westpfalz stets im Blick behalten. Im Donnersbergkreis sei der Weg schon bereitet, eine Kooperation etwa mit der IGS in Rockenhausen unter Dach und Fach, sagt Pascal Keller. Auch im Kreis Kusel sollten die Mutmacher künftig an Schulen tätig werden, mit Rat und Tat zur Seite stehen, Seminare anbieten.

„Wir wollen Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, ihr volles Potenzial zu entfalten“, skizzieren die Zwillingsbrüder ihr Modell. Mehr als 24.000 hatten sie bis Ende vergangenen Jahres schon erreicht, um ihnen - unter beinahe Gleichaltrigen, auf Augenhöhe und auf selber Wellenlänge - eine umso hilfreichere und modern konzipierte Berufsorientierung zu bieten.

Die Anzahl der Kontakte ist seither stetig gestiegen. Und: Laut Geschäftsführer Pascal und Mit-Gesellschafter Frederic Keller ist das in Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts verfasste Unternehmen seit einer Weile auch als zertifizierter Bildungsträger anerkannt.

All dies nun hat die Jury vollauf überzeugt. Das Kuratorium des Zukunftsvereins Westpfalz, das über die Preisvergabe entscheidet, hat die Hauensteiner Brüder mit dem Zukunftspreis bedacht.

Träger des Ehrenpreises: Karl-Herrmann Seyl, früherer Leiter des Gemeinschaftswerks Pfalz.
Träger des Ehrenpreises: Karl-Herrmann Seyl, früherer Leiter des Gemeinschaftswerks Pfalz.

Die Mutmacher wollen Wege in ein erfülltes Berufsleben eröffnen helfen. Jene Erfüllung gefunden hat zweifelsohne Karl-Herrmann Seyl. Obwohl, Beruf? Vielmehr habe Seyl zeitlebens aus Berufung gehandelt, betonte Laudator Ludwig Burgdörfer bei der Preisverleihung, die als abschließender Höhepunkt der ZRW-Mitgliederversammlung in der Fritz-Wunderlich-Halle Kusel eine würdige Bühne fand.

Seyl war lange Jahre Leiter des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz, das sich der Förderung von Menschen mit Beeinträchtigung verschrieben und dabei viele Felder bestellt hat.

Hat sich nun Seyl stets darum bemüht, um Hilfe für Behinderte zu werben? Nein, eben nicht, wie Burgdörfer, Weggefährte und früherer Leiter des Missionarisch-Ökumenischen Dienstes der Evangelischen Kirche der Pfalz, so treffend verdeutlichte. Seyl habe sich vielmehr stets für seine ureigene Sichtweise stark gemacht und den Blick darauf gelenkt, dass Menschen mit Handicap überhaupt nicht anders", gleich gar nicht (leistungs-)schwach seien. Sondern dass jeder Mensch seine Schwächen habe, die aber eben nicht immer augenfällig seien. Auf dieser Erkenntnis habe Seyl seine höchst bemerkenswerte Lebensleistung gegründet. cha