Einen Wow-Effekt hat sich Andreas Rauch vom Fremdenverkehrszweckverband Pfälzer Bergland von der 3D-Visualisierung der Burg Lichtenberg versprochen - und den hat er auch bekommen. Zehn Fotos hat er von Peter Wild erworben, mit denen er Werbung für die Burg machen will. Das ist der eigentliche Sinn der ganzen Aktion. Und natürlich, dass die Leute, die die Fotos sehen, sagen: „Wow, so hätte es aussehen können.“ Aber wissenschaftliche Diskussionen schließt der Organisator aus.
Übernommen hat die Visualisierung Peter Wild von Pfälzerburgen.de. Auf diesen Spezialisten wurde Rauch aufmerksam, weil er eine ähnliche Arbeit zur Burg Hohenecken bei Kaiserslautern gesehen hat. Spontan dachte er: So was will ich auch haben. Deswegen hat er Wild alle alte Literatur, Darstellungen und Beschreibungen der Burg und ein Gemälde aus dem Jahr 1863 liebend gern zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat Wild natürlich auch eigene Recherchen durchgeführt, denn er ist bekannt als erwiesener Kenner der pfälzischen Burgenlandschaft.
„So hätte die Burg aussehen können“, mit diesen Worten überlieferte er die zehn in Auftrag gegebenen Fotos. Aber Achtung: Es handelt sich dabei lediglich um eine mögliche Konstruktion. Natürlich sind einige Elemente der Burg genau beschrieben, wie etwa der Hufeisenturm, der im Jahr 1620 gebaut wurde. Das sei belegt, erklärt Rauch. Auch sei durch die Spitzbögen gewiss, dass die Wehrmauer auf der obersten Burg um 1500 genau diese Höhe gehabt hat, die sie heute auch noch hat. Ob der Wehrgang allerdings aus Stein oder Holz und überdacht war, das wissen weder Wild noch Rauch. Wild hat sich aber für eine konstruktionaus Holz mit Dach entschieden, weil er das so von anderen Burgen kennt.
Rauch geht es um den Einsatz der Fotos als Marketingstrategie. Damit will er die Touristen anlocken. Der Betrachter soll darauf neugierig werden, die Burg im Original zu sehen. Der könne sich dann eigene Gedanken machen, wie es anno dazumal einmal ausgesehen hat.
An einem Beispiel erklärt Rauch die Vorgehensweise. An einer Stelle habe es einen Durchgang gegeben, da wisse er ganz genau, dass da eine Zugbrücke war. Sogar einen Rechnungsbeleg gebe es darüber aus dem 15. Jahrhundert. Die meisten Burgen würden übrigens von der Erforschung der Rechnungsbelege leben, so Rauch.
Die ZukunftsRegion Westpfalz hat einen Großteil zur Finanzierung der Visualisierung beigetragen. Auch das Projekt „Land L(i)eben“ des Landkreises Kusel hat sich finanziell beteiligt. ckkm