Es duftet nicht selten höchst verführerisch: Den Geruch von frischgeröstetem Kaffee zaubert Jörg Müller regelmäßig in den Raum – die Röstvorrichtung steht gleich neben der Theke. Der Laden in Mackenbach dürfte seinesgleichen suchen: Marónoro ist Kaffeerösterei und Treffpunkt für Liebhaber von Spezialitäten. Dies findet sich Seit’ an Seit’ mit Waren des täglichen Bedarfs und einer Postagentur. Das Angebot wächst: Der Inhaber möchte Marónoro zum Genussdorfladen ausbauen.
Samstagmorgen in der Miesenbacher Straße: Die Tische sind besetzt. Draußen im Freisitz Platz zu nehmen, empfiehlt sich im Februar noch nicht. „Im Sommer war hier einiges los“, freut sich der Inhaber, der gerade mit dem Filter hantiert: Auf sorgfältige Kaffee-Zubereitung legt Jörg Müller größten Wert. Das muss sogar die Temperatur aufs Grad exakt stimmen.
Vor einem guten Jahr ist Müller mit (Kaffe-)Sack und Pack, mit Röster und Maschinen, mitsamt seines exquisiten Angebots umgezogen. 2012 hat er die Kaffeerösterei gegründet und in Kaiserslautern etabliert. Inzwischen ist er im Heimatort seiner Ehefrau Sabrina gelandet. Ein vorzüglicher Standort, wie Müller findet. „Ich erfahre in Mackenbach eine Wertschätzung, die ist unglaublich“, staunt er selbst darüber, wie gut der neue Laden angenommen wird.
Es mangele indes im Ort auch ein stück weit an der Nahversorgung. Dem will der Unternehmer Rechnung tragen. Post- wie Lotto-Annahmestelle sind Frequenzbringer, daneben hält Jörg Müller ein ausgewähltes Repertoire an Zeitschriften parat. In Kaiserslautern – zwischen Media-Markt und Wasgau in der Hohenecker Straße – hatte er einen großen Zeitschriften- und Tabakladen geführt. Mit integrierter Rösterei. Das Angebot an Drucktiteln und Tabaksorten ist in Miesenbach etwas geschrumpft. Dafür gibt’s hier so einiges andere zu entdecken.
Geblieben ist – und das sagt einiges aus – eine Klientel, die schon in Kaiserslautern regelmäßig dem Kaffeegenuss frönte. Stammkunden sind kurzerhand mit nach Mackenbach gezogen, die Treuen kommen weiter regelmäßig, scheuen auch längere Anfahrten nicht. Ein Pärchen hat an diesem Samstag wie gewohnt den Weg von Hochspeyer her eingeschlagen – auch des Kaffees wegen. Jörg Müller hat das „braune Gold“ – die wörtliche Übersetzung von Marónoro – eher zufällig bei einer Nahrungsmittelmesse entdeckt. Erst einmal infiziert, hat Müller, eigentlich Augenoptiker, den Kaffee zur Profession entwickelt. Er ist einer der wenigen ausgebildeten und zertifizierten Coffeologen – sozusagen ein Sommelier der Bohne.
Zum Kaffee gibt’s Kuchen – selbstgebacken, versteht sich. Handgefertigte Marmeladen, auch Schokolade sollen folgen, das Etikett des Genussdorfladens stärken – an Ideen mangelt’s Müller nicht. Möglichst viel selbst machen will er, und zukaufen nur aus Qualitätsproduktion in unmittelbarer Nähe. Regionalität sei ebenso wichtig wie der Slowfood-Gedanke. cha
INFO
— Maronóro -– „Marónoro knowledge & coffee“: Der Genussdorfladen findet sich in der Miesenbacher Straße 8 in Mackenbach.
— Telefon: 06374 4692
— Mail: info@maronoro.de
— Internet: maronoro.de