„Unsere Bewohner sind gut versorgt und es gibt eine gute Sozialbetreuung im Haus“, sagt Heimleiterin Andrea Fecher. „Wir legen großen Wert auf den Lebensinhalt unserer Bewohner und darauf, dass sinnstiftende Angebote da sind.“ Darüber hinaus wird in dem Haus nach dem Konzept der aktivierenden Pflege gearbeitet, bei dem vorhandene Ressourcen gefördert und bei Defiziten unterstützt werde. Dafür sorgt ein Team aus Pflegefachkräften und -helfern, bei dem ab Juli alle Stellen besetzt seien, so Fecher.
Ein Beispiel für die angeboten Aktivitäten innerhalb der Einrichtung ist die vor einigen Monaten eingeführte Trommelgruppe, zu der die Leiterin des Sozialdienstes, Susanne Wagner, einmal wöchentlich einlädt. Hierbei dürfen Bewohner mit Schlegeln oder Schwimmnudeln auf fixierte Medizinbälle trommeln. „Das macht ihnen total viel Spaß“, berichtet Fecher. Denn neben der gemeinsamen Aktivität und der Möglichkeit, sich rhythmisch auszudrücken, erhalten auch Bewohner, die kein Instrument spielen die Chance, musikalisch aktiv zu sein. Zu weiteren Aktivitäten in der Gemeinschaft lädt ein Wochenplan ein, in dem unter anderem Bewegungs-, Kreativ-, Spiel- und Spaßangebote sowie Gedächtnistraining aufgeführt sind.
Abwechslung für die Bewohner bringt auch das Sommerfest oder das Ferienprogramm, das in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus stattfindet. Die Schüler beider örtlicher Grundschulen und die Senioren kommen zum Malen, Singen oder Fotografieren zusammen. „Das bringt Freude für beide Seiten“, berichtet Fecher.
Aber auch die Angehörigen der Bewohner profitieren über den Stammtisch, der nach der Corona-Pause wieder eingeführt wurde und im Café-Bistro Zeitlos, Bachstraße 11, stattfindet. Das Vortragsprogramm greift Themen auf, die von den Teilnehmern angeregt wurden, und bietet die Möglichkeit zum Austausch. Weitere Infos hierzu erteilt die Einrichtung.
Um die Versorgung der Bewohner auch bei einem längeren Stromausfall sicherzustellen, erarbeitet die Einrichtung derzeit einen Notfallplan. Er bezieht sich auf elementare Dinge wie Nahrung und Trinkwasser, schließt aber auch Stromversorgung, Heizung oder Medikamente ein. mo
INFO
ASB-Seniorenzentrum Otterberg
Bachstraße 9
67697 Otterberg
Telefon 06301 6090300
www.asb-seniorenzentrum-otterberg.de
Entlastungsbetrag wird zu wenig genutzt
Die 125 Euro pro Monat können vielseitig verwendet werden
Die große Mehrzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland wird zu Hause versorgt. Zur Finanzierung der häuslichen Pflege gibt es verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung. Doch die meisten davon stehen nur Menschen mit Pflegegrad 2 bis 5 zur Verfügung, viele sind auch zweckgebunden, wie etwa Gelder für Hilfsmittel oder Umbauten in der Wohnung. Eine Ausnahme bildet hier der sogenannte Entlastungsbetrag von 125 Euro pro Monat. Er steht nicht nur jedem zu, der einen Pflegegrad hat, sondern kann auch recht flexibel eingesetzt werden. Man darf damit zum Beispiel Unterstützung im Alltag wie eine Haushalts- oder Einkaufshilfe finanzieren. Das Geld kann aber auch für Tages- und Nacht- sowie Kurzzeitpflege, für bestimmte Leistungen der Pflegedienste und bei Pflegegrad 1 auch für ein Pflegeheim verwendet werden.
Trotz der vielen Möglichkeiten wird der Entlastungsbetrag Studien zufolge von etwa 80 Prozent der Pflegebedürftigen nicht genutzt.
„Die Crux ist, dass er an sehr enge Voraussetzungen geknüpft ist, die auch noch zwischen den Bundesländern variieren“, erklärt Frank Herold von der „compass private pflegeberatung“. Erstattet werden nämlich nur Leistungen von Anbietern, die nach dem jeweiligen Landesrecht anerkannt sind - und die sind manchmal gar nicht so leicht zu finden. „Deshalb sollte man sich immer beraten lassen, damit man nicht etwas in Anspruch nimmt, was nachher nicht finanziert wird“, rät Herold. compass bietet ein Beratungstelefon unter 080010188-00 für alle Anrufer sowie aufsuchende Beratung und Beratung per Videogespräch für Privatversicherte.
Anerkannte Anbieter, Pflege- und Betreuungsdienste finden sich außerdem im Internet, etwa mit der Pflegesuche unter www.pflegeberatung.de .
djd