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Pflegekompass

Tierischer Besuch gegen die Einsamkeit

Kaiserslauterer Malteser haben Hundebesuchsdienst für Senioren aus Stadt und Kreis eingeführt

Tierischer Besuch gegen die Einsamkeit

Sandra Böhmer-Crusius (links) und ihr Dackel ,,Watzmann" haben die erste Schulung des Hundebesuchsdienstes abgeschlossen. Carmen Nebling von den Kaiserslauterer Maltesern ist Ansprechpartnerin für Interessierte. FOTO: MONIKA KLEIN

„Watzmann“ ist ein aufgewecktes Kerlchen und eine Seele von Hund. Der Rauhaardackel von Sandra Böhmer-Crusius hat just seine Ausbildung als Besuchshund der Kaiserslauterer Malteser abgeschlossen. Mit seiner Anwesenheit wollen er und sein Frauchen Sonne in den Alltag von Senioren bringen.

„Watzmann“ trägt das rot-weiße Halstuch der Malteser, das ihn als Besuchshund auszeichnet. Sein Frauchen Sandra Böhmer-Crusius ist eine der vier ehrenamtlichen Hundebesitzer aus dem Raum Kaiserslautern, die gemeinsam mit ihren Vierbeinern an der ersten Hundebesuchsdienst-Schulung der hiesigen Malteser teilgenommen haben.

Die Idee für dieses Angebot bildet einen Baustein innerhalb des deutschlandweiten Malteser-Projekts „Miteinander - Füreinander: Kontakt und Gemeinschaft im Alter", das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Sinn und Zweck ist es, Senioren, die unter Einsamkeit leiden, zu erreichen. Dass Senioren seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen zunehmend unter Vereinsamung und sozialer Isolation leiden, weiß auch Carmen Nebling. Sie ist in Kaiserslautern die Ansprechpartnerin des Hilfsdienstes, wenn es um Angebote für Senioren geht. Auf Anregung des Netzwerks Demenz Stadt und Landkreis Kaiserslautern hat sie das bereits bestehende Malteser-Konzept in die Barbarossastadt übertragen.

Nebling ist sowohl Ansprechpartnerin für Ehrenamtliche, die mit ihrem Hund betagte Menschen besuchen möchten, als auch für Senioren aus dem Stadt- und dem Kreisgebiet, die sich tierischen Besuch wünschen. ,,Oft sind das Menschen, die früher einen Hund hatten, sich jetzt aber nicht mehr zutrauen, selbst einen zu halten. Oder sie mussten ihren Hund abgeben, weil sie ihn nicht mehr versorgen oder nicht mit ins Pflegeheim sagt sie. nehmen konnten",

Dass sich Böhmer-Crusius als Ehrenamtliche gemeldet hat, verdankt sie ihrem „Watzmann". ,,Beim Spazierengehen bin ich oft angesprochen worden, weil er ein Dackel und so liebenswert ist", erzählt die Rodenbacherin. Auch ihre über 70 Jahre alten Eltern habe der Besuch immer viel Freude bereitet.

Das Wesen ihres dreieinhalb Jahre alten Vierbeiners beschreibt sie als freundlich, offen, neugierig und ausgeglichen, er könne sich aber auch zurücknehmen.

Damit bringt er die Voraussetzungen mit, die als Besuchshund nötig sind. Hinzu kommt ein Grundgehorsam. Alle Rassen, Listenhunde, ausgenommen kommen infrage, sagt Nebling. Nach einem Eignungstest konnte ,,Watzmann" an der Schulung mit einem Hundetrainer, bestehend aus fünf Modulen, teilnehmen. Sie beinhaltet einen theoretischen und einen praktischen Teil und umfasst einen Besuch in einer Senioreneinrichtung.

Vorgaben für einen Besuch gibt es nicht. Auf Kommando übernehmen die Besuchshunde kleine Handreichungen, öffnen eine Schubladenbox, in der sich Quizfragen befinden, sind in ein Würfelspiel eingebunden, gehen auf die Suche nach Leckerchen, begleiten beim Spaziergang oder legen sich auf den Schoß der Senioren und freuen sich über Streicheleinheiten.

Nebling freut sich über dieses ehrenamtliche Engagement, beim insbesondere, weil sich die Halter mit kreativen Ideen eingebracht haben. Melden sich Interessenten bei ihr, begleitet sie das Hunde-Mensch-Tandem ersten Besuch. Verstehen sich beide Seiten, vereinbaren Halter und Senior künftige Termine selbst, die in der Regel ein bis zwei Stunden dauern.

Eine zweite Schulung mit sechs Hunden läuft bereits. Eine dritte, die teils digital stattfindet, soll im nächsten Jahr beginnen. Hierfür hofft Nebling auf weitere Hundebesitzer, die sich ehrenamtlich einbringen möchten. Wer gerne besucht werden will, kann sich ab sofort bei ihr melden. Imo

INFO

Ansprechpartnerin für den Hundebesuchsdienst der Malteser Kaiserslautern ist Carmen Nebling, Telefon 0151 14084631, E-Mail carmen.nebling@malteser.org.