Eingewachsene- und verhornte Fußnägel, Hühneraugen oder verformte Zehen zählen zu häufigen Problemen, die sich mit zunehmendem Alter entwickeln. Kommen dann noch Krankheiten, etwa Diabetes mellitus, landläufig „Zuckerkrankheit genannt, hinzu, sind Podologen gute Anlaufstellen.
Mal ist es die eingeschränkte Fingerfertigkeit, dann die nachlassende Beweglichkeit, beispielsweise nach einer Knie- oder Hüftoperation, oder das zunehmend schlechtere Sehen, die das Kürzen der Zehennägel oder die Pflege der Füße erschweren. Podologin Jutta Rüdinger führt noch weitere Beispiele aus ihrem Praxisalltag an: „Wir behandeln auch bei Fußdeformitäten wegen zu enger Schuhe oder Druckstellen, Hühneraugen und Schwielen oder bei Blasenbildung aufgrund von Kompressionsstrümpfen."
Rüdinger ist examinierte Podologin mit einer eigenen Praxis in Kaiserslautern. Als Experten sind sie und ihre Angestellten darauf spezialisiert, in oben genannten Fällen tätig zu werden. Außerdem sind sie aufgrund ihrer Ausbildung der Lage, Risikopatienten wie Diabetiker oder Personen mit Nervenerkrankungen und -schädigungen nach ärztlicher Verordnung zu behandeln. Als erste Schritte gehören das Aufnehmen einer Anamnese in Verbindung mit einer Sichtkontrolle und mehreren Tests dazu, unter anderem von Beweglichkeit, Hauttemperatur und Empfindlichkeit. Nach diesen Ergebnissen wird ein Therapieplan erstellt und mit dem Patienten besprochen.
Laura Maurer, ebenfalls Podologin mit eigener Praxis in Kaiserslautern, hat mehrere Fortbildungen bezüglich des Diabetischen Fußsyndroms absolviert. Ein Großteil ihrer Patienten sind Diabetiker, die in der Regel im Zusammenspiel mit Ärzten im Rahmen der sogenannten Disease-ManagementProgramme für chronisch Kranke behandelt werden. Oft sind auch Orthopädieschuhtechniker beteiligt, die orthopädische Schuhe nach Maß anfertigen, da Konfektionsschuhe den Erfordernissen von Diabetikerfüßen nicht gerecht werden.
"Die erhöhte Blutzuckerkonzentration wirkt sich negativ auf Nerven und Gefäße und auf die Durchblutung aus", erläutert Maurer die Problematik, bei der es sich häufig um einen schleichend-fortschreitenden Prozess handelt. „Dadurch ist eine Verletzung besonders schlimm, weil sie von den Patienten nicht mehr wahrgenommen wird", verdeutlicht sie die damit einhergehenden Gefahren. Nach ihren Beobachtungen bestehen häufig bereits Symptome, die Patienten aber erst durch die verschiedenen Testergebnisse bewusst werden. Hinzu kommt, dass sich oft ein Fuß- oder Nagelpilz entwickelt. Maurer empfiehlt Diabetikern, die Füße regelmäßig auf Rötungen und Verletzungen zu untersuchen und die Haut mit einer Creme, die zehn Prozent Urea enthält, einzucremen. Der rückfettende Wirkstoff Bepanthol dürfe auch enthalten sein.
Auch Rüdinger hat einige Tipps für Patienten mit Problem- und Diabetikerfüßen: ,,Wichtig ist es, auf Schuhwerk zu achten, das bezüglich Größe und Breite passt, denn Füße verändern sich im Laufe des Lebens." Ebenso sollten auch die Strümpfe passen, damit es nicht zu Blasenbildung kommt. Außerdem rät sie dazu, die Füße nicht häufiger als ein- bis zweimal wöchentlich und nicht länger als fünf Minuten zu baden. ,,Ich empfehle, einen Esslöffel Salz zuzugeben und keine Badezusätze zu verwenden. Danach sollten die Füße gut abgetrocknet werden, auch zwischen den Zehen."
Eingewachsene Fußnägel Problem stellen ein häufiges dar. In diesen Fällen kann eine Spangenbehandlung in Frage kommen. „Die Kosten dafür werden seit 1. Juli von den Krankenkassen übernommen", weist Rüdinger hin. Als Alternative zu einem herkömmlichen chirurgischen Eingriff gebe es die Möglichkeit einer minimalinvasiven Laserbehandlung, beispielsweise in einer Frankfurter Facharztpraxis, so Rüdinger. Die Kosten müsse der Patient allerdings selbst tragen. Imo