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Bevor sich Betroffene auf die Suche nach einem ambulanten Pflegedienst machen, sollten sie genau überlegen, welche Hilfe beispielsweise für Pflege, Hauswirtschaft oder Betreuung notwendig ist.
Hier kann im Vorfeld die Beratung durch einen Pflegestützpunkt hilfreich sein. Man sollte sich auf jeden Fall Zeit nehmen, mehrere Anbieter vor Vertragsabschluss zu vergleichen. Zu klären ist zum Beispiel, ob der Dienst alle notwendigen Hilfen anbietet oder vermittelt. Anschriften der Pflegedienste in der Nähe und eine Preisvergleichsliste erhalten Suchende in Pflegestützpunkten oder bei Ihrer Pflegekasse.
Sinnvoll ist es, vorab den genauen Bedarf zu klären, um festzustellen, welche Hilfe durch Angehörige und welche durch den Pflegedienst geleistet werden soll. Überlegt werden sollte, ob der Pflegedienst bei der Körperpflege, der hauswirtschaftlichen Versorgung oder zur Betreuung des Pflegebedürftigen, beispielsweise zum Vorlesen oder Spazierengehen, eingesetzt werden soll. Mit der Pflegekasse ist zu klären, ob Leistungen zur Verfügung stehen und die Pflegekasse Teile der Kosten übernimmt.
Die Pflegedienste, die in die engere Auswahl kommen, sollten vorab bei einem Hausbesuch möglichst kostenlos und ausführlich über ihre Leistungen informieren und beraten. Man sollte sich vom Pflegedienst das Abrechnungsverfahren erklären und einen Kostenvoranschlag für ein konkretes Leistungsangebot erstellen lassen. Der Kostenvoranschlag gibt Auskunft darüber, ob die bewilligten Mittel der Pflegekasse ausreichen und wie viel eventuell aus eigener Tasche zuzuzahlen ist. Der Pflegevertrag sollte schriftlich geschlossen werden. Darin müssen Leistungen und Kosten geregelt sein. Der Pflegebedürftige kann den Vertrag jederzeit ohne Einhaltung einer Frist kündigen, wenn er sein Vertrauen in die Tätigkeit des Pflegedienstes verloren hat. Für eine Kündigung durch den Pflegedienst sollte eine möglichst lange Kündigungsfrist im Vertrag geregelt sein, damit der Pflegebedürftige ausreichend Zeit hat, um sich einen neuen Pflegedienst zu suchen.
Treten bei der Pflege Probleme auf oder missfällt Gravierendes, sollte man sich nicht scheuen, dem Pflegedienst dies mitzuteilen. Oft hilft hier schon ein offenes Gespräch, um das Problemaus der Welt zu schaffen. Individuelle und persönliche Hilfen zum Thema ambulante Pflegedienste und weitere Auskünfte rund um die Pflege bieten die Pflegestützpunkte und in einigen Bundesländern die Beratungsstellen der Kommunen oder der Verbraucherzentrale.
Das Angebot an ambulanten Pflegediensten ist nahezu unüberschaubar. Neben gemeinnützigen Trägern gibt es eine Vielzahl privater Anbieter. Alle ambulanten Pflegedienste müssen von Gesetzes wegen einmal jährlich durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) geprüft werden. Die Ergebnisse aus den Prüfungen der ambulanten Pflegedienste werden derzeit noch im Internet auf den Seiten der Pflegekassen als sogenannte Transparenzberichte nach einem einheitlichen Schema „mit Schulnoten“ veröffentlicht.
Inzwischen steht jedoch fest: Das vor einigen Jahren eingeführte System der Pflegenoten für ambulante Pflegedienste und Pflegeheime gewährleistet nicht, die Qualität der Einrichtungen und Dienste differenziert und aussagekräftig darzustellen. Der wesentliche Grund: Gute und sehr gute Noten bei unwichtigeren Kriterien können schlechte Noten bei wichtigen Kriterien ausgleichen. Deshalb soll dieses System mit wissenschaftlicher Unterstützung umgestellt werden. msw