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Neustadter Herbst

„Augen und Ohren offenhalten“

Über die Region hinaus umtriebig: Chorleiterin Carola Bischoff und die Pfälzische Kurrende

„Augen und Ohren offenhalten“

Die Kurrende probt derzeit in Kleingruppen und mit Abstand in der Pauluskirche.

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Carola Bischoff gründete vor 35 Jahren den renommierten Frauenchor „Pfälzische Kurrende“, den sie, wie Kantorei und Kinderkantorei, in der Hambacher Pauluskirchengemeinde leitet. Gefragt ist das Ensembleweit über die Region hinaus, erhielt zahlreiche Auszeichnung, unternahm große Konzertreisen. Folgerichtig zählt die engagierte Chorleiterin mit vier weiteren Repräsentanten aus Kultur und Sport zu Neustadts „Botschaftern“ in Sachen Tourismus.

„Ich mache immer schon gerne Werbung für unsere schöne Stadt und die Pfalz. Das ist für mich bei Workshops, Wettbewerben oder Reisen selbstverständlich“, so Carola Bischoff. Viele geknüpfte Kontakte mündeten in Gegenbesuchen. Gerne kommen die neugewonnenen Freunde und Bekannten wieder, begeistert von der Landschaft und der Herzlichkeit der Menschen. Die umtriebige Musikerin und Lehrerin an Neustadter Schulen verharrt nicht auf ihrem hohen Standard. Wissbegierig und stets gespannt auf Neues nimmt sie landesweit an Fortbildungen und Kongressen teil. Besonders inspirierend findet sie das alljährliche „Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme“, an dem neben Musikpädagogen auch renommierte Fachärzte teilnehmen.

Lange gehörte sie dem Bundesvorstand des „Arbeitskreises Musik in der Jugend“ (AMJ) an. Regelmäßig besucht sie den „Internationalen Kammerchor-Wettbewerb“ im bayerischen Marktoberdorf. „Es sind immer herausragende Werke zu hören, auch die Kurrende hat dort schon einmal bei einem Eröffnungskonzert gesungen“, erzählt sie. Wichtig ist Bischoff der fachliche und menschliche Austausch mit Musikern und Komponisten.

„Augen und Ohren offenhalten“, lautet ihre Devise. So lernte sie bei einem Konzert den Komponisten und Saxofonisten Michael Villmow kennen. Daraus entwickelte sich die Idee einer Auftragskomposition: „Zum 35. Geburtstag der Kurrende haben wir uns von ihm ,Das hohe Lied der Liebe‘ gewünscht – nach den Bibeltexten Korinther 13,1-13.“ Entstanden ist ein Zyklus für drei- bis fünfstimmigen Frauenchor und Instrumentalstimme. Die Uraufführung war zum Jubiläumskonzert am 19. September vorgesehen. „Das Konzert entfällt nun leider wegen Corona“, bedauert Bischoff. „Stattdessen trifft sich die Kurrende aber zum Workshop, auch der Komponist wird daran teilnehmen.“

Nachdem Corona-Lockdown nahm Bischoff die Proben wieder auf, übte mit Kleingruppen in der Pauluskirche. „Es hat uns allen gutgetan, wieder gemeinsam zu singen. Dass unser Konzert auf das nächste Jahr verschoben wird, ist weniger tragisch. Wichtiger ist uns das Proben“, betont sie. Die abgesagten Auftritte stimmen dennoch traurig, aber mit der Teilnahme am „Poesie- und Literaturfestival“ in Bad Homburg erscheint ein Licht am Horizont. Der Kontakt zu den Veranstaltern ergab sich durch die gelungene gesangliche Umrahmung einer Veranstaltung mit Andrea Sawatzki und Christian Berkel vergangenen Winter im Saalbau Neustadt. So steht nun bei der Kurrende die musikalische Begleitung der Lesung „Weihnachten bei den Buddenbrooks – Thomas Mann und andere weihnachtliche Texte“ von Michael Mendl auf dem Programm, am 12. Dezember in der Marienkirche Bad Homburg (18 Uhr). 

Auch mit der Kantorei, dem protestantischen Kirchenchor auf der Hambacher Höhe, wagte Bischoff schon im Frühsommer erste Proben. Musikalisches Projekt ist der „Lebenstanz“, eine Kantate für gemischten Chor, Solo und Klavier, erst vergangenes Jahr vom Essener Kirchenmusiker Thomas Gabriel komponiert. Dank ihrer Umtriebigkeit entdeckte Bischoff das Werk bei seiner Uraufführung durch den Figuralchor Heidelberg. „Die Bibeltexte passen in ihrer Aussage zur Corona-Pandemie, sie haben uns emotional berührt.“ Die Aufführung, bei der Gabriel selbst am Piano begleiten wollte, ist auf unbestimmte Zeit verschoben.

Am meisten Kummer bereitet der Chorleiterin die Kinder- und Jugendarbeit unter Corona-Bedingungen. Bischoff arbeitet viel mit Tanz und szenischer Darstellung, auf dem Plan steht seit Jahresbeginn das Singspiel „König Drosselbart“. Mit Abstand ist das nicht zu realisieren. „Schade, wir waren fast fertig mit den Szenen“, bedauert sie.

Musik fürs Publikum liegt in der Pauluskirche dennoch nicht brach. Bischoff organisiert das „Hambacher Sommerkonzert“ mit namhaften Instrumentalsolisten. Im dritten Teil der Reihe, jetzt Herbstkonzert, sind am Sonntag, 27. September, Gunhild Hoelscher (Violine) und Herwig Maurer (Tasteninstrumente) mit Bachsonaten zu hören. Beginn um 17 Uhr, bei Bedarfwird das Konzert um 20 Uhr wiederholt.

Anmeldung unter Telefon 06321 84770 und per Mail an pfarramt.hambach@evkirchepfalz.de. anzi

Botschafter für Neustadt

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2017 führte die Chorreise nach Tallinn. FOTO: KURRENDE/FREI

Erstmals benannte die Tourist-, Kongress- und Saalbau GmbH Neustadt (TKS) dieses Jahr ehrenamtliche Botschafter aus den Bereichen Kultur und Sport, die touristisch für Neustadt an der Weinstraße werben: Es sind Joseph Moog (Pianist), Gerhard Hofmann (Maler), Michael Landgraf (Autor), Carola Bischoff (Chormusikerin) und Gregor Braun (Radsportler). Martin Franck, Geschäftsführer der TKS, erklärt zum „Empfehlungsmarketing“: „Die Botschafter vertreten Neustadt und seine Weindörfer sympathisch und authentisch, überregional treffen sie auf ein vielfältiges, interessiertes weltoffenes Publikum.“ Ausgestattet werden die Neustadter Botschafter von der TKS mit Informationsmaterial über die Pfalz in mehreren Sprachen, Stadtplan mit Erläuterungen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und einem „Riesling 2018 Heimaterde“. anzi