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Mit „Z – Die Manufaktur“ eröffnet das Evangelische Diakoniewerk Zoar ein neues Konzept für ihre Kerzenmanufaktur, Seifenherstellung und Kunstgewerbe mit Verkauf. Am Donnerstag, 12. Dezember, sollen nach intensiven Umbaumaßnahmen die Pforten in der Eisenbahnstraße 3, im Gebäude des ehemaligen „Present-Shop“ eröffnet werden.
Über drei Etagen sollen hier 40 Menschen mit Beeinträchtigung mitten im Geschehen des Stadtzentrums einen Arbeitsplatz finden. Die Abteilungen Kunstgewerbe, Kerzenmanufaktur und Seifenherstellung, die bisher am Kniebrech am Stadtrand untergebracht waren, ziehen nun in die Eisenbahnstraße.
In den Regalen im Verkaufsraum werden die in der Manufaktur hergestellten Handarbeiten ausgestellt. Dazu gehören Seifen, auf Wunsch auch individuell gestaltbare Kerzen, Vogelhäuschen, Insektenhotels und Kleinmöbel wie Kindergarderoben.
Das Thema Upcycling, das umweltbewusste Wiederverwerten bereits genutzter Materialien nach dem Motto „aus Alt mach etwas Neues“, ist ein Teil des kreativen Angebotes der Manufaktur. So werden aus alten Weinfässern gefertigte Tische oder aus Transport-Paletten hergestellte Möbel ausgestellt. Auch in der eigenen Näherei produzierte Taschen aus unterschiedlichen wiederverwendeten Materialien sind künftig in der Eisenbahnstraße zu kaufen. Zu den Besonderheiten gehören beispielsweise die gehäkelten und waschbaren Pads zum Abschminken. „Der Umweltgedanke passt zu unserer Philosophie“, erklärt Nadja Bier. Sie ist bei Zoar die Regionalleiterin für Eingliederungshilfe West- und Vorderpfalz sowie die Ideengeberin für das neue Kaiserslauterer Konzept. Ihr Motto: „Arbeit für alle, mittendrin.“
Das Diakoniewerk mit Sitz in Rockenhausen bietet seit seiner Gründung vor 160 Jahren mittlerweile an 13 Standorten in Rheinland-Pfalz Unterstützung für Menschen, die Hilfe und Förderung auf dem Weg zum selbstbestimmten Lebensweg und bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben benötigen. „Es gibt immer schon Projekte dieser Art, um Menschen mit Einschränkungen zu vermitteln. Aber ein Projekt mitten im quicklebendigen Leben der Innenstadt in dieser Größe ist ein neuer Weg, den Zoar geht“, so Regionalleiterin Bier.
Das Zusammentreffen von Menschen im Alltag soll so ermöglicht werden. Mit Transparenz und im alltäglichen Miteinander sollen Barrieren abgebaut werden, so Bier. Beim Thema Barrierefreiheit geht es ihr auch um das Abbauen von Barrieren in den Köpfen: „Denn auch Menschen mit Beeinträchtigung sind ein Teil unseres gesellschaftlichen Lebens. Sie gehören dazu“, sagt Bier.
Die abgeteilten Werkstätten für die Kerzen- und Seifenproduktion sind mit viel Glas gestaltet, sodass interessierte Kunden eine weitreichende Einsicht in die Produktion haben. Mit den Manufakturen, dem Verkaufsraum, der Holzwerkstatt, dem Weiterbildungsraum und der Kantinenküche sind alle drei Etagen der Immobilie in der Eisenbahnstraße belegt. Den Verwaltungsraum werden sich die Betriebsleiterin Sandra Heth und der für die Technik zuständige Betriebsleiter Robert Helf teilen. kön