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Nach rund zehn Monaten Sperrung wird der Berliner Platz in Ludwigshafen wieder seine Funktion als Verkehrsknotenpunkt erfüllen können.
Die Pilzhochstraße wurde am 22. August 2019 aus Sicherheitsgründen gesperrt. Am 22. November wurde zudem der Bereich unter der Pilzhochstraße ebenfalls aus Sicherheitsgründen gesperrt. Für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Ludwigshafen stellte dies eine Herausforderung dar, die nun ein Ende hat.
„Am 14. September kehrt der Berliner Platz wieder zum alten Zustand zurück“, gab Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck bekannt. Dann sollen Straßenbahnen und Busse den Nahverkehrsknotenpunkt wieder anfahren können. Aus diesem Anlass wird es auch eine Feier geben. Die Oberbürgermeisterin wird zudem ab 6.30 Uhr in Rheingönheim ab der Endstelle mit der Straßenbahn der Linie 6 den Berliner Platz anfahren.
Wegen der Sperrung der Pilzhochstraße war es nicht möglich, vom Berliner Platz in die Mundenheimer Straße zu kommen. Ein erster Schritt war die Öffnung Anfang Juli für Fußgänger und Fahrradfahrer, die nun wieder passieren konnten, wobei Radfahrer angehalten waren,fang August wurde ein zweiter Durchgang von der südlichen Innenstadt zur Stadtmitte hergestellt. Dies bedeutete für Radfahrer, dass sie hier durchfahren durften und nicht mehr ihre Fahrräder schieben mussten.
Für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Ludwigshafen stellte die Sperrung der Pilzhochstraße im vergangenen Jahr ab 22. August und die Sperrung der Durchfahrten unter der Pilzhochstraße in der Mundenheimer Straße sowie der Berliner Straße ab 22. November eine Herausforderung dar.
So wurde die Bushaltestellen vom Berliner Platz in die Ludwigstraße verlegt. Zudem gab es verschiedene Streckenänderungen wie zum Beispiel für die Linie 4. Die Straßenbahn der Linie 6 wurde durch einen Busverkehr ersetzt.
Umstieg auf ÖPNV
Für die Nutzer des ÖPNV waren die Änderungen zunächst eine Umstellung, doch insgesamt seien sogar viele Bürger und Pendler seit der Sperrung der Pilzhochstraße auf den ÖPNV umgestiegen: „Auf einigen Linien in Ludwigshafen sind mittlerweile rund zehn Prozent mehr Fahrgäste unterwegs“, gab die Stadt Ludwigshafen bekannt.
Zukunft der Hochstraßen
Die Abrissarbeiten für das marode 500 Meter lange Teilstück der Hochstraße Süd sollen im Oktober abgeschlossen sein. In einer Sondersitzung wird sich der Stadtrat am 21. September mit dem Ersatzneubau beschäftigen. Das neue Teilstück der Hochstraße Süd soll bis 2025/26 fertiggestellt sein. Rund 15 Millionen Euro kostet der reine Abriss der Pilzhochstraße. Insgesamt wird bis zur Fertigstellung ein dreistelliger Millionenbetrag veranschlagt. Parallel dazu laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für den Abriss der maroden Hochstraße Nord, der insgesamt rund acht Jahre dauern soll. Die Kosten für den Abriss werden auf rund 530 Millionen geschätzt. Die 1,8 Kilometer lange Trasse soll durch eine Stadtstraße ersetzt werden. Die Hochstraße Süd (B37) und Hochstraße Nord (B44) verbinden die Vorderpfalz und Nordbaden über die Konrad-Adenauer- und die Kurt-Schumacher-Brücke miteinander. mmö
ZUR SACHE
Pilzhochstraße und Daten
Für die Abrissarbeiten war die Firma Moß, ein Spezialist für Abbrucharbeiten, beauftragt worden. Zehn bis zwölf Mitarbeiter des Unternehmens Moß arbeiten auf der Baustelle. Für das Holzgerüst, das die Brückenkonstruktion während des Rückbaus stützen sollte, wurden 2500 Bäume – Nadelhölzer wie Fichten und Tannen – verwendet. Die Bäume werden zu 80 bis 100 Stützkonstruktionen zusammengebaut. Die Bäume der Stützkonstruktion haben jeweils einen Durchmesser von mindestens 30 Zentimetern und eine Länge von sieben bis acht Metern. Vier Bagger sind im Einsatz, einer davon ist ein 70-Tonnen-Bagger. Etwa 25.000 bis 30.000 Tonnen Material fallen bei dem Abriss an. Rund 1200 Lkw-Ladungen sind für den Abtransport des Abrissmaterials notwendig.
Der Teilabschnitt Pilzhochstraße ist 500 Meter lang und verbindet die Konrad-Adenauer- Brücke im Osten mit dem Abschnitt „Weiße Hochstraße“ im Westen. Die Hochstraße Süd besteht aus sechs Brückenabschnitten. mmö