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Ludwigshafen – Eine Stadt im Wandel

Entdeckungsreise durch die Vielfalt der Pflanzenwelt

Entstanden 1925 ist der Ebertpark bis heute ein beliebtes Besucherziel – Konzept findet Interesse der Fachwelt

Entdeckungsreise durch die Vielfalt der Pflanzenwelt

Er ist einer der ältesten in der Familie der Ludwigshafener Parks und Grünanlagen. Immerhin kann er in sechs Jahren seinen 100. Geburtstag feiern. 1925 war die Geburtsstunde für den Ebertpark. Mit seinen rund 26 Hektar und einer Vielzahl von Freizeitangeboten ist er sehr beliebt bei den Ludwigshafenern und bei den Besuchern unserer Stadt.  

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Vielfalt zieht die Blicke auf sich: Gräser und Wechselflor bieten ein abwechslungsreiches Bild im Eingangsbereich des Parks. FOTO: DR. JOACHIMHEGMANN/FREI

Was die Besucher bei der Eröffnung der Süddeutschen Gartenbau-Ausstellung am 28. Mai 1925 des in klassischer Architektur gestalteten Parks beeindruckt hat, ist in den Grundzügen auch heute noch erhalten. So ist das Wahrzeichen des Parks der geometrisch angelegte Eingangsbereich an der Erzbergstraße mit Springbrunnenanlage, blühenden Beeten und dem Turmrestaurant.

1000 Arbeiter im Einsatz

Der Entwurf „Sternklar“ des Stuttgarter Gartenarchitekten C.W. Siegloch ging im Januar 1925 aus einem Ideenwettbewerb als Sieger hervor. Als am 6. Februar der erste Spatenstich erfolgte, musste in den folgenden dreieinhalb Monaten unter enormen Zeitdruck gearbeitet werden, um am Eröffnungstermin am28.Mai 1925 die Gartenschau in ihrem schönsten Kleid zu präsentieren. 1000 Arbeiter waren im Einsatz, um auf dem Gebiet des „Schnakenlochs“,wie das sumpfige Gelände um die „Friesenheimer Erdlöcher“ und im Norden die „Riedsaumwiesen“ auch genannt wurde (gelegen zwischen der heutigen Kopernikus- und Erzbergerstraße), innerhalb kurzer Zeit das Ausstellungsgelände erstehen zu lassen. „Die Wahl dieses Geländes erwies sich als optimal, da für ein auch heute noch dicht besiedeltes Gebiet eine ,Grüne Lunge‘ entstand“, urteilt heute der Förderkreis Ebertpark, der sich 2005 gegründet hat.

Auch wenn an dem Tag dann noch nicht alles vollendet werden konnte, waren die Eröffnung sowie die Ausstellung generell ein Ereignis, das würdig gefeiert wurde und sehr gut ankam. Vor allem erkannten die städtischen Verantwortlichen, dass der junge Park eine wertvolle städtebauliche Bereicherung der Stadt darstellte. So jubelte der Generalanzeiger am 22. Juni 1925: „Ludwigshafen, wie hast du dich verändert!“ In den folgenden Jahren wurde der Park erweitert. So entstand bald die Konzertmuschel und die Vergrößerung in südöstliche Richtung mit dem Parkweiher und dem Teichcafé.

Während des Nationalsozialismus gab es eine Namensänderung in Hindenburg-Park, ein Tiergehege und ein Tropengarten kamen hinzu. Der Zweite Weltkrieg hinterließ an den Gebäuden im Park schwere Schäden, die Anlage als solche blieb weitgehend verschont und wurde in den Folgejahren durch neue Elemente ergänzt. „Nach dem Wiederaufbau folgte die wirkliche Blütezeit der Anlage“, schreibt Werner Appel in seinem Buch „Der Ebertpark – Entstehung und Wandel“, das 2015 vom Förderkreis herausgegeben wurde. So wurde 1965 die Friedrich-Ebert-Halle mit der modernen Dachkonstruktion fertiggestellt. Hier finden Messen, Sportveranstaltungen und Konzerte statt. Zum 50. Geburtstag 1975 hat der Ebertpark sein heutiges Ausmaß erreicht.
 

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Mit einigen wenigen Pflanzen Akzente setzen ist ebenfalls ein Gestaltungsinstrument im Park. FOTO: DR. JOACHIMHEGMANN/FREI

Als beliebtes Naherholungsgebiet wird der Park von Familien mit Kindern gerne genutzt. Eine Minigolf-Anlage, Bolz- und Spielplätze, Boule-Bahnen und ein Kleintierzoo bieten Unterhaltung und Abwechslung. Aber auch Hobbysportler nutzen den Park, um ihre Walking- oder Joggingrunden zu drehen. Und nicht zuletzt finden auch diejenigen, die einfach nur die Ruhe suchen, abgelegene Ecken und Plätze, um ein Buch zu lesen oder einfach die Natur zu genießen. Und nicht zu vergessen das beliebte Park-Fest, als größtes und traditionsreichstes Ludwigshafener Volksfest alljährlich im Ebertpark auf dem Festplatz vor der Friedrich-Ebert-Halle veranstaltet. Ebenfalls viele Besucher zählen auch die Konzerte und Lesungen in der Konzertmuschel.

Als starke Lobby für den Ebertpark setzte sich ab 2005 mit seiner Gründung der Förderkreis für die Erhaltung ein, da sich der Park seinerzeit in einem verbesserungswürdigen Zustand befand. Inzwischen hat der Förderkreis 450 Mitglieder, ein Beweis dafür, dass, laut Verein, die Bürgerschaft den Parkunterhalt tatkräftig unterstützen will.

Weg vom „Einheitsgrün“

Das Naturerlebnis stand und steht beim Konzept des Ebertparks nach wie vor im Vordergrund. So haben Gärtnermeister Harald Sauer und sein Team dem Park mit neuen Gestaltungsideen ein abwechslungsreiches und vielfältiges Gesicht verliehen, das in dieser Form nicht so häufig im öffentlichen Raum zu finden sei, sagt Sauer. Wichtig sei ihm bei seinem Gestaltungskonzept, grundsätzlich weg vom „Einheitsgrün“ zu kommen und den Park mit untypischen Stauden, Gehölzen und Wechselflor – blühende Pflanzen im zweimal jährlichen Wechsel im Frühjahr und im Herbst - „überraschend anders“ zu zeigen, berichtet der Gärtnermeister.

Während es in anderen Parks monotone Beete aus Begonien und Stiefmütterchen, Tagetes und Fleißiges Lieschen gibt, setzt Sauer in Ludwigshafen auf Diversität, also Vielfalt. Das sei ihm dabei ganz wichtig, betont der Gärtnermeister. Dabei werde ein lockeres, naturalistisches Bild erzeugt – durch die Mischung von Gräsern, Stauden und blühenden Pflanzen. Ungewöhnlich im Ebertpark sei auch, dass Unkraut wie Giersch und Quecke neben Zierpflanzen – wenn auch gezähmt durch die kontrollierende Hand des Gärtners – ein harmonisches Ganzes ergeben – „naturalistisch“ nennt Sauer diesen Aspekt seines Konzepts. So sei auch inzwischen der Quellgarten an den früheren Wasserbecken, die inzwischen stillgelegt sind, gestaltet worden. Demgegenüber setzt das neue Konzept minimalistische Akzente, in denen eher wenige Pflanzen, dafür umso eindrucksvoller, wirken. Immer gehe es aber auch darum, den Aufwand – sowohl finanziell wie auch von der Pflege her – mit dem Nutzen zu vereinbaren.Das nächste Projekt ist, den früheren Rosengarten in einen „Rosenhof“, eine experimentelle Gartenfläche, umzuwandeln.

Inzwischen zeigt auch die Fachwelt Interesse an den neuen Wegen, die im Ebertpark gegangen werden. Und Harald Sauer war auch schon als Referent mit seinem Konzept auf diversen Fachveranstaltungen. Es freut den Gärtnermeister und sein Team, dass die Abwechslung und Experimente bei den Besuchern im Wesentlichen ankommen, was auch die wachsenden Besucherzahlen zeigen. |mmö

INFOS

Der Förderkreis Ebertpark informiert auf seiner Webseite über den Park, den Verein und über Veranstaltungen: www.ebertpark.de

Buch „Der Ebertpark“ erhältlich im Buchhandel und beim Förderkreis