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LEO Saison Sommer

»Einmalig in Deutschland«

Uralte Kiefern: Museumswald auf dem Ehscheid-Berg bei Elmstein

»Einmalig in Deutschland«

Sie ist gut versteckt, die Infotafel zum „Museumsbestand Klein Ehscheid“: Ein etwa drei Kilometer langer Rundweg mit blau-gelber Markierung führt daran vorbei, ohne dass beim Einstieg irgendwo ein Schild darauf hingewiesen hätte. Zugegeben: Museumswald ist auch ein großer Begriff für ein Phänomen, das auf den ersten Blick nicht unbedingt jeder wahrnehmen dürfte. An dieser Stelle auf dem Ehscheid-Berg östlich von Elmstein-Appenthal wachsen nämlich einfach nur besonders viele uralte Kiefern, Eichen und Buchen. Dennoch ist interessant, was auf der Holztafel zu lesen steht, lässt es den Wanderer doch innehalten und die Natur um ihn herum mit anderen Augen betrachten: „Die Kiefern sind ebenso wie die Eichen 260 Jahre alt und standen schon zu Zeiten des Alten Fritz an diesem Platz“, hat das Forstamt Elmstein schon 1997 darauf verewigt. Sprich: Inzwischen dürften sie bereits mehr als 280 Lenze zählen.   

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Einstieg in den Rundweg: Gipfel nahe Schwabenbach. | Foto: Huwig
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Knorrig: uralte Kiefer im Museumswald. | Foto: Huwig

„Aufgrund seines Alters und seiner Größe ist dieser Kiefernbestand einmalig in Deutschland“, steht weiterhin zu lesen – und schon hat sich der Sonntagsspaziergang, der ganz gewöhnlich begann, zur kleinen heimatkundlichen Exkursion gewandelt. Denn tatsächlich fallen sie beim Weitergehen plötzlich umso mehr auf, diese knorrigen alten Bäume mit den dicken Stämmen, die in großer Zahl den Waldpfad säumen. Nicht auszumachen ist unterdessen, wo es anfängt und wo es aufhört, dieses „lebende Baummuseum“, wie Autor Wolfgang Weigand es um den Jahrtausendwechsel in der Schrift „Geschichte und Geschichten aus der Heimat, Ausgabe 3“ des Förderkreises der Kirchenruine Appenthal nannte. Und Weigand wusste noch mehr Interessantes darüber zu berichten, etwa dass das Wäldchen „auf natürliche Art, also durch Samenabfall“ entstanden ist. Der Experte verweist zudem darauf, dass es nur mit Glück die Nachkriegszeit überdauerte: „Auf Weisung der französischen Besatzungsmacht waren alle erntereifen Kiefernbestände zu erfassen und zum Einschlag vorzusehen.“ Der damals für das Revier Appenthal zuständige Förster Scholl habe seine alten Kiefern jedoch nicht gemeldet. „Damit riskierte er fast sein Leben.“ Erst kurz vor dem Truppenabzug habe der französische Kommandant vom Kiefernwald erfahren. „Doch er verzieh den Elmsteiner Forstleuten, er war selbst ein Forstmann ...“
  

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Weicher Waldboden: Teil des Rundwegs. | Foto: Huwig

Wer den kleinen Rundweg laufen möchte, kann übrigens am Naturfreundehaus Elmstein-Harzofen vorbei Richtung Schwabenbach fahren und am Gipfel gegenüber des Steinernen Tischs parken. An dieser Sitzgruppe in erhabener Position rechts von der Straße mit Blick auf Schwabenbach geht der Weg hinein. Gisela Huwig

INFO
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