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Leo Saison

Burg Berwartstein in Erlenbach bei Dahn: Sommerfrische mit Hans Trapp

Bei einer Rundtour lässt sich eine Besichtigung der Reichsburg mit Baden am Seehof-Weiher für Naturliebhaber und Badewillige verbinden

Burg Berwartstein in Erlenbach bei Dahn: Sommerfrische mit Hans Trapp

Sorgt im Sommer für Abkühlung: Der Seehof-Weiher ist ein Naturbadesee mitten im Wald. Foto: kai

Als Bösewicht im Dienst der Kurpfalz ging er in die Geschichte ein: Hans von Trotha, im Volksmund Hans Trapp genannt, machte Abt und Bürgern von Weißenburg in den Jahren um 1485 das Leben schwer. Das ging so weit, dass der renitente Ritter auf Burg Berwartstein vom Kaiser geächtet und vom Papst mit dem Kirchenbann belegt wurde. 

Von dieser dunklen Vergangenheit ist vor Ort nichts zu spüren: Die Landschaft um den Berwartstein und das Dörfchen Erlenbach ist maximal idyllisch. Unterhalb der Burg, gleich neben dem Parkplatz, breitet sich eine Streuobstwiese aus. Nur einen Kilometer vom Berwartstein in südöstlicher Richtung entfernt liegt der Seehof-Weiher, ein von Erlen und Schilf malerisch gerahmter Naturbadesee.

Beides, Burg und Badeweiher, kann man auf einer gut sieben Kilometer langen Wanderung miteinander verbinden. Egal, ob zu Beginn oder im Anschluss an die Tour – der Berwartstein sollte auf jeden Fall besichtigt werden. 

Gegründet wurde die Reichsburg bereits vor 1152, denn in diesem Jahr gibt Friedrich Barbarossa das „castrum Berwartstein“ an das Hochstift Speyer, das die Burg fortan von Ministerialen verwalten lässt, die sich nach der Feste benennen. Diese Ritter von Berwartstein halten sich bis 1343. In den folgenden 130 Jahren ist die Abtei Weißenburg Besitzerin des Bergschlosses, doch durch einen Kleinkrieg, den der Weißenburger Burgvogt Eberhard Wyler gegen seine Nachbarn auf dem Drachenfels führt, gelangt die Burg im Lauf der 1470er-Jahre in den Besitz des Pfälzer Kurfürsten. Der wiederum will das reiche Kloster Weißenburg unter seine Kontrolle bringen und installiert deshalb 1480 auf dem Berwartstein den getreuen Hans von Trotha, der die Abtei durch gezielte Schikanen schwächen soll. 

1591, Trotha ist schon lange tot, wird die Burg vom Blitz getroffen. Sie brennt aus und bleibt Ruine – 300 Jahre lang. Dann, 1893, kauft Theodor von Baginski, genannt Hoffmann, das, was vom Berwartstein übrig ist, und lässt die Burg bis 1895 wieder aufbauen. Damit wurde sie zur scheinbar perfekt erhaltenen Mittelalter-Fantasie, die heutigen Besuchern einen impressiven Parcours bietet, samt Folterkammer und finsteren Felsengängen, aber auch mit Kaffee und Kuchen. 

Hans von Trotha alias Trapp begleitet uns auch auf die Wanderung. Zumindest in deren erster Hälfte folgen wir der mit einem Ritterhelm markierten Hans-Trapp-Tour. Die Burg im Rücken lassen wir den Parkplatz rechts liegen. Zuerst geht es auf asphaltiertem Weg leicht bergab, dann hoch auf den Grünberg, bald auf schmalen Pfaden. Auf der Strecke bis zum Schniddelfels bieten sich an drei Punkten schöne Ausblicke auf den Berwartstein: Wie eine ferne Zauberburg ragt Trapps renovierte Feste in der grünen Wasgau-Kulisse empor. Mit dem auf etwa 400 Metern gelegenen kantigen Schniddelfels ist der höchste Punkt der Tour erreicht; danach geht’s entspannter weiter. 

Bis zum Frauenwoog fällt der Weg gemächlich ab. Am Gewässer angekommen, wechseln wir das Wegzeichen: Bis zum Seehof-Weiher folgen wir nun dem Kreuzsymbol des Kapellen-Pilgerwegs. Das Besondere am folgenden Teil der Strecke ist, wie Wald und Wasserlandschaft fast nahtlos ineinander übergehen. Das silbrig-trockene Laub des Waldbodens wird unweit des Wegs von Schilfgras durchsetzt, das schnell dichter wird, dahinter schimmern moorige Teiche im Sonnenlicht. An anderer Stelle wird der Potzbach von so niedrigen Uferbänken gesäumt, dass ein reizvolles, entfernt an den Spreewald erinnerndes Landschaftsbild entsteht. 

Der Seehof-Weiher selbst ist für Badewillige gut erschlossen. Treppenstufen mit Geländer führen ins Wasser, eine kleine sandige Bucht stellt eine weitere Möglichkeit dar, elegant ins kühlende Nass zu kommen. Es gibt eine große Liegewiese, dazu ein bewirtschaftetes Kiosk. Andererseits ragen genügend Bäume und Äste dramatisch-pittoresk über die Wasserfläche, um die Badestelle trotzdem urig wirken zu lassen. 

Um zurück zum Berwartstein zu gelangen, folgt man einfach dem gelben Punkt oder dem Signet des Pfälzer Waldpfads. Wer es noch mal etwas anspruchsvoller mag, klettert die Serpentinen empor, die, kurz hinter dem Weiher, rechts abzweigen. Damit erreicht man nochmals einen Berwartstein-Blick. Direkt oberhalb der dortigen Sitzbank verläuft ein Forstweg. Folgt man diesem in nordwestlicher Richtung, kommt man ebenfalls zurück zum Parkplatz unterhalb der Burg. Wer den steilen Aufstieg nicht scheut, macht noch einen Abstecher zum Turm Klein-Frankreich, den Hans von Trotha 1484 als Vorwerk zum Berwartstein errichten ließ. kai

INFO

Berwartstein-Seehof-Tour: 7,7 km, die Burg ist täglich geöffnet, www.burgberwartstein.de.


BERWARTSTEIN-TOUR

Grafik: Dostal | Quelle: LEO
Grafik: Dostal | Quelle: LEO