Neustadter Weihnachtsmarkt der Kunigunde: "Da oben wackelte alles"

„Die Aussicht vom Turm der Stiftskirche war einfach wunderbar und eine Belohnung für den mühevollen Aufstieg mit den Instrumenten“, erinnert sich Alexander Bähr vom Mußbacher Posaunenchor, der schon als Junge mit zum „Turmblasen“ in Neustadt durfte. Mittlerweile dirigiert er den Posaunenchor selbst, aber er schwärmt noch immer davon, wie weit der Klang der Blasinstrumente in dieser Höhe getragen wurde. „Das konnte man bis in die Ortsteile hören“.

Letztendlich der Sicherheit geschuldet bespielen die Turmbläser den Neustadter Weihnachtsmarkt der Kunigunde seit rund zehn Jahren nicht mehr vom Turm der Stiftskirche, sondern vom Balkon des Scheffelhauses am Marktplatz aus. Der abenteuerliche Aufstieg über die schon recht ausgetretenen, jahrhundertealten 184 Holzstufen zur Türmerwohnung der Stiftskirche und der starke Wind in schwindelnder Höhe sind Bähr jedenfalls noch heute präsent. „Da oben wackelte alles“. Die Glocken im Turm live läuten zu hören (wenn der Aufstieg zeitlich verrutschte) sei schon ein nachhaltiges Klangerlebnis gewesen, schmunzelt er im Gespräch. Auch die Befestigung der Notenständer und Notenblätter in luftiger Höhe barg gewisse Risiken: „Eine Zugposaune wurde sogar mal zum Zugvogel und nahm den Flug über die Brüstung“... Sonst sei in den vielen Jahren allerdings nicht viel passiert. Der leidenschaftliche Musiker freut sich schon auf die Auftritte im Advent (Mi 13.12., 18.30 Uhr, Scheffelhaus). Am Sa 2.12. spielen sie auch auf dem Balkon des Rathauses (Sa 2.12., 18 Uhr). Am 10.12., 18 Uhr, übernimmt der Posaunenchor Gimmeldingen das weihnachtliche Balkonkonzert.