Anzeigensonderveröffentlichung
Region mit Zukunft

Leichterer Zugang zu neuen Prozessen

„Engineering 4.0 Lab“ unterstützt regionale mittelständische Unternehmen bei digitalem Wandel

Leichterer Zugang zu neuen Prozessen

Der Wandel zu digital gesteuerten und miteinander vernetzten, smarten Produktsystemen und damit verbundenen innovativen Dienstleistungen ist in allen Branchen der Wirtschaft spürbar. Das „Engineering 4.0 Lab“ („e4lab“) in der Carl-Euler-Straße in Kaiserslautern, das am Mittwoch, 3. Juli, eröffnet wird, soll dieser Entwicklung Rechnung tragen. Es ist Teil des Innovationsbereichs Produkte (IB Produkte) der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz (OD Pfalz).  

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Im „e4lab“ sollen Forschungsergebnisse bestmöglich für Interessenten aus der Region nutzbar gemacht werden. BILD: HS KL/FREI

Im „e4lab“ werden in diesem Kontext zukünftig in verschiedenen Veranstaltungsformaten innovative digitale Konzepte und Methoden sowie Technologie- und Software-Lösungen für die Gestaltung des Engineerings beziehungsweise der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen präsentiert und demonstriert. Dabei stehen Möglichkeiten für den Einsatz der digitalen Produktentwicklung, des modellbasierten „Systems Engineerings“, digitaler Produktzwillinge im „Internet of Things“ und Design-Thinking-Methoden im Mittelpunkt.

Ziel des „e4lab“ ist es, als Innovationstreiber sowie Demonstrations- und Erprobungsumgebung für die Region zu fungieren. Hauptadressaten sind regionale mittelständische Unternehmen, die mitten im Transformationsprozess der Digitalisierung stecken oder damit beginnen. Hierbei können auch Einzeltermine vereinbart werden. Informationsveranstaltungen und Schulungen für weitere Interessengruppen, wie etwa Ausbilder, Schüler und Studierende, sollen ebenfalls angeboten werden.

Mit dem „e4lab“ soll der digitale Wandel in der Entwicklung und Nutzung von smarten vernetzten Produkten und innovativen Dienstleistungen veranschaulicht und anhand von realen und virtuellen Demonstrationen für die Industrie nutzbar gemacht werden. Auf diese Weise soll eine neue Innovationskultur geschaffen werden, in der Unternehmen der Region einen leichteren Zugang zu neuen digitalen Prozessen, Methoden und Software-Toolketten und deren Anwendung haben.

Das neue Innovationslabor „e4lab“ ist Teil des Innovationsbereichs Produkte (IB Produkte) der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz (OD Pfalz). Im Verbundprojekt OD Pfalz arbeiten die Hochschule und die Technische Universität Kaiserslautern sowie das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik zusammen. Ziel des gesamten OD-Pfalz-Projektes ist es, für Fachgebiete hoher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung interdisziplinär die digitale Transformation mitzugestalten. Um den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu ermöglichen, werden ausgewählte strategische Partner mit ins Boot geholt. Dazu zählen insbesondere die „Science & Innovation Alliance Kaiserslautern“, der Verein Zukunftsregion Westpfalz, das Pädagogische Landesinstitut, die Smart-Factory Kaiserslautern, die Industrie- und Handelskammer Pfalz sowie die Siemens Industry Software GmbH als zentraler Partner für das „e4lab“.

Unter der Leitung von Professor Jens C. Göbel (TU Kaiserslautern) und Professor Dieter Wallach (Hochschule Kaiserslautern) bringen insgesamt neun Professorinnen und Professoren ihre Digitalisierungskompetenzen im „e4lab“ hochschulübergreifend ein, um die Ergebnisse aus der Forschung bestmöglich für die Industrie sowie weitere Interessengruppen aus der Region nutzbar zu machen. giw

INFO

Eröffnung „Engineering 4.0 Lab“:
Mittwoch, 3. Juli, 16 bis 19 Uhr,
Kaiserslautern, Carl-Euler-Straße 56

Zur Sache

Woche der Innovation


Das „Startup and Innovation Festival“ findet von Dienstag bis Samstag, 2. bis 6. Juli, erstmals in Kaiserslautern statt. Die Organisatoren haben es sich zum Ziel gesetzt, die Kompetenzen und Fähigkeiten aller Organisationen am und um den Wissenschafts- und Technologiestandort Kaiserslautern zu präsentieren. Möglichst viele Bürger sollen so mit den Hochschulen, Instituten, Behörden und Unternehmen in Kontakt gebracht werden. Bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag, 2. Juli, 18 Uhr, im „Business and Innovation Center“, Trippstadter Straße 110, werden Impulsvorträge und Workshops geboten. Info und weiteres Programm unter www.science-alliance.de.
giw

„Technologien weiterentwickeln und kommerzialisieren“

Im Porträt: Leistungszentrum „Simulations- und Software-basierte Innovation“ in Kaiserslautern

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Das Fraunhofer ITWM bündelt die Aktivitäten des Leistungszentrums. BILD: FRAUNHOFER ITWM/FREI

Gemeinsam sind wir stärker. Diese Aussage gilt für das Leistungszentrum „Simulations- und Software-basierte Innovation“, zu dem sich die zwei Fraunhofer-Institute mit der Hochschule und der Technischen Universität Kaiserslautern 2016 zusammengeschlossen haben.

In Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und dem Institut für Verbundwerkstoffe werden hier Simulations- und Software-Technologien für die und mit der Industrie entwickelt. Bis 2020 ist die Finanzierung sichergestellt.

Das Kaiserslauterer Leistungszentrum hat für drei Anwendungsbereiche, die am Standort bereits vertreten sind, Transferzentren eingerichtet. Dazu gehört die digitale Nutzfahrzeugtechnologie; hier werden interaktive Fahrzeugsimulationen und virtuelle Erprobungskonzepte für Fahrzeughersteller wie Daimler, MAN, Volvo oder VW entwickelt und angewendet. Aktuell wird gemeinsam mit John Deere die Forschung und Entwicklung zur Digitalisierung der Landwirtschaft betrieben. Die chemische Industrie, wie BASF, Lonza, Procter & Gamble oder Merck, profitiert von Ergebnissen der auf Modellierung, Simulation und Optimierung (MSO) basierenden Verfahrenstechnik – dem zweiten Transferzentrum.

Was das für sein Unternehmen bedeutet, hat bei der Feier zum zweijährigen Bestehen des Leistungszentrums der Geschäftsführer von „Math2Market“, Andreas Wiegmann, dargestellt: „Batterieelektroden, Filtermedien oder Faserverbundwerkstoffe können schon heute im Rechner ausgelegt werden. In Kaiserslautern finden sich alle in unserem Umfeld benötigten Kompetenzen, von der Mathematik und Informatik über die 3D-Bildgebenden Verfahren und Versuchsanlagen bis hin zum 3D-Druck, um unsere Technologien weiterzuentwickeln und zu kommerzialisieren.“

Schließlich werden im dritten Transferzentrum Smart-Eco-Systems auf- und ausgebaut, beispielsweise „Digitale Dörfer“ oder die Energiemanagementplattform „Amperix“, die in der neu gegründeten Wendeware AG vertrieben wird. Sicherheitskonzepte für Elektrofahrzeuge werden mit „E.Go mobile“ entwickelt.

Dass die Industrie die gute Arbeit des Leistungszentrums zu schätzen weiß, spiegelt sich in der Förderung wider. „In den vergangenen drei Jahren haben wir deutlich mehr Industriemittel eingeworben als geplant“, sagt der Geschäftsführer des Leistungszentrums, Konrad Steiner. Darüber hinaus hätten die Partner einige Großprojekte, darunter die „Offene Digitalisierungsallianz für die Pfalz“, akquirieren können. Außerdem seien die Projekte mit den Kernpartnern ausgebaut, aber auch neue Kunden gewonnen worden. Steiner verweist auf „aufstrebende Unternehmen“ aus der Region wie „BioNtech“, „fleXstructure“, „Math2Market“ und renommierte internationale Unternehmen wie Bayer, Hitachi oder MTU.

Wenngleich das wesentliche Ziel „die nachhaltige Übertragung von Ergebnissen in Wirtschaft und Wissenschaft“ sei, wie Steiner formuliert, beschreitet das Leistungszentrum noch weitere Wege: Zusammen mit der Felix-Klein-Akademie für Mathematik unterstützt es Studierende und Doktoranden mit Stipendien und bietet mit dem Nachwuchsring der TUK ein umfangreiches Seminarprogramm zur Qualifizierung der Wissenschaftler an. Außerdem profitieren auch Unternehmen von bedarfsgerechten Weiterbildungsangeboten. giw