Gewünscht hatten sich die Waldseer Lokalpolitiker eine Neugestaltung des Platzes schon lange. Zu viel versiegelte Fläche, zu wenig Schatten, der Wasserlauf kaputt, die Metallgitterbänke und der Spielplatz in der prallen Sonne nicht sonderlich attraktiv, so lautete das Urteil. Möglich gemacht hat die Sanierung des Platzes ein Förderprogramm des Bundes, das Zuschüsse gewährt für die Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel. Daher ging es bei der Umgestaltung des Platzes nicht nur darum, die Ortsmitte optisch zu verschönern, sondern auch möglichst viel Grün und Schatten zu schaffen.

22 neue Bäume, viele Büsche und insektenfreundliche Sträucher wurden gepflanzt. Die Bewässerung erfolgt über einen unter der Erde liegenden Speicher, der das Oberflächenwasser und das Regenwasser von Dächern benachbarter Gebäude auffängt. Die gepflasterten Bereiche haben einen Belag, durch den das Wasser versickern kann, die Steine geben Regenwasser verzögert wieder an die Umgebung ab und sorgen für Abkühlung. Abkühlung bekommen die Besucher des Platzes auch in einem begehbaren Fontainenfeld, aus dem Wasser spritzt. Wichtig bei der Neugestaltung war es der Gemeinde, Waldseer Themen aufzugreifen. Zum Beispiel Schafe, denn in Waldsee hat sich einst eine „Hammelkatastrophe“ ereignet, bei der ein unerfahrener Schäfer die Schafe der Waldseer auf dünnes Eis führte, wo sie einbrachen und ertranken. Zu ihre Spitznamen „Hämmel“ stehen die Waldseer und machen das auch bei der Neugestaltung des Schwanenplatzes deutlich, zum Beispiel durch Spielgeräte in Form von Schafen. Auch die Bronzestatuen von Schäfer und Schafen, die auf dem Platz vor der Umgestaltung standen, wurden wieder integriert.
Lesestoff aus dem Bücherschrank
Außerdem wurden auf dem Platz nun viele Dinge verwirklicht, die es nicht überall gibt, den Menschen den Aufenthalt aber verschönern: überdachte Fahrradabstellplätze, Ladestationen für E-Bikes, eine Fahrrad-Service-Station. Wer Durst hat, kann sich am Trinkwasserbrunnen bedienen, um die Ecke befindet sich eine Eisdiele und auch Imbissläden sind nicht weit. Wer im Schatten eines Baumes ein Buch lesen möchte, findet bald auch Lesestoff im öffentlichen Bücherschrank. Auch das benachbarte Jugendhaus profitiert von dem neu gestalteten Platz und bekommt Hochbeete und eine vertikale Pflanzwand. Parkmöglichkeiten gibt es so wie vor der Umgestaltung auch im vorderen Bereich hinter der Bushaltestelle. Die Parkplätze sind allerdings anders angeordnet. krx