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Pflege Kompass

Roter Knopf, Handy, Lautsprecher?

Hausnotrufsysteme sind bei vielen älteren Menschen beliebt – Doch es gibt Alternativen

Roter Knopf, Handy, Lautsprecher?

Gibt vielen Senioren ein Gefühl von Sicherheit: ein Hausnotrufsystem.

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Ein Sturz im Bad, an Aufstehen ist nicht zu denken. Jetzt kann ein Hausnotruf helfen. Doch reicht nicht auch ein Handy mit Notrufknopf? Oder wären Sprachassistenten die idealen Retter in der Not?

Viele Senioren leben allein und wollen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden wohnen. Im Notfall kann da jede Minute wertvoll sein. „Für Alleinstehende hat ein Notrufsystem eine ganz andere Relevanz als für Senioren, deren Familie mit im Haus wohnt“, sagt Frank Leyhausen. Auch der Gesundheitszustand und die Mobilität seien als Kriterien wichtig, so der Sprecher der Deutschen Seniorenliga.

Für Personen, die sturzgefährdet sind oder die bereits einen Herzinfarkt beziehungsweise Schlaganfall hatten, kann ein solches Gerät sinnvoll sein. „Wichtig ist, dass es den Bedürfnissen des Nutzers entspricht“, sagt Leyhausen.

Gemeinnützige Verbände wie das Deutsche Rote Kreuz, der ASB, die Johanniter, der Malteser Hilfsdienst oder die Volkssolidarität bieten einen solchen Hausnotruf an. Dazu kommen einige private Anbieter. Den Alarmknopf trägt man in Form eines Funkfingers wie eine Armbanduhr am Handgelenk oder als Kette um den Hals.

Drückt man den Knopf, wird ein Alarm ausgelöst. Die Zentrale meldet sich und informiert nach Rücksprache mit dem Notrufenden einen Angehörigen oder den Pflegedienst. Im Notfall mache sich ein Rettungsdienst auf den Weg, wie Katrin Andruschow von der Stiftung Warentest erklärt.

Gratis ist der Service allerdings nicht: Nach Angaben der Verbraucherzentralen werden für die Basistarife der Anbieter um die 20 Euro pro Monat fällig. In einer Untersuchung, die Andruschow für die Stiftung Warentest 2018 geleitet hat, schneiden die meisten Anbieter zwar in ihrer Kernkompetenz – der Notrufbearbeitung – gut und befriedigend ab. Mängel zeigen sich jedoch vielfach bei den Geschäftsbedingungen und Verträgen. „Auch bei der Art und Weise der Kommunikation wünschen wir uns noch Verbesserungen“, sagt Andruschow.
  

Schmuck mit Funktion

Andere private Anbieter verkaufen Armbänder auf Mobilfunkbasis. Diese können auch außerhalb des Hauses eingesetzt werden. „Beim Test ergaben sich allerdings noch deutliche Mängel, sodass hier an der technischen Umsetzung und der Sprachqualität gearbeitet werden muss“, sagt Andruschow. Auf speziellen Senioren handys lasse sich ein ähnlicher Rettungsalarm einrichten, erläutert Rainer Schuldt von der „Computer Bild“. Hinter einer Notfalltaste werden dann die Telefonnummern von Angehörigen oder eines Rettungs- beziehungsweise Pflegeservices hinterlegt. Manche Geräte wählen automatisch die 110.

Für Senioren, die viel unterwegs sind und ohnehin ihr Handy bei sich tragen, ist das eine mögliche Alternative. Andruschow hält jedoch zumindest für den Hausgebrauch die Funkfinger des Hausnotrufes für die bessere Lösung. „Nicht jeder trägt ständig das Handy mit sich herum, wenn er nur mal kurz ins Bad geht.“

Anders ist das mit modernen Smartwatches. „Manche besitzen einen Fallsensor“, erklärt Schuldt. „Bemerkt die Uhr, dass der Träger unvermittelt stürzt und dabei hart aufprallt, reagiert sie mit dem Absetzen eines Notrufs.“

Hilfe per Sprachbefehl

Smarte Lautsprecher könnten eine weitere Alternative sein. Diese reagieren auf Sprachbefehle und können so gerade älteren Menschen mit körperlichen Einschränkungen helfen. „So lassen sich per Sprachkommando etwa die Jalousien betätigen oder das Licht einschalten“, führt Schuldt aus.

Für Notfälle gebe es bereits erste Apps, die sich zum Beispiel für Amazon Alexa oder den Google Assistant installieren lassen und die aufgrund eines vorher definierten Sprachbefehls einen Notruf absetzen – allerdings meist nur an vorher festgelegte Kontakte. Etablierte Hausnotrufdienste und Notrufzentralen arbeiten Andruschow zufolge noch nicht mit diesen Anbietern zusammen. dpa

Pflege-Experten: Nachfrage nach Betreutem Wohnen steigt

Neubau von Seniorenheimen stagniert

Nach Ansicht des Kölner Pflegeheimberatungsunternehmens Terranus werden Investitionen in Betreutes Wohnen in Deutschland immer lohnenswerter. Das Modell entspreche mehr dem Lebensstil und den Wünschen der heutigen Senioren als die herkömmlichen Pflegeheime, erklärte der Konzern.

Beim Betreuten Wohnen leben ältere Menschen in ihrem eigenen Wohnbereich, können aber bei Problemen auf Pflegepersonal oder Haushaltshilfen zurückgreifen. Dadurch wird ihnen ein hohes Maß an Eigenständigkeit gewährt.

Laut Terranus spiegelt sich der Vorteil des Betreuten Wohnens schon in der Bauaktivität wider: Derzeit seien in Deutschland etwa 480 solcher Einrichtungen mit einer Kapazität von rund 15.500 Plätzen in Planung. Die Hälfte davon befindet sich bereits im Bau.

Dagegen stagniere der Neubau von Seniorenheimen und bleibe deutlich hinter dem Bedarf zurück. Dies führt der Berater vor allem auf hohe Baukosten und eine zunehmende Regelungsdichte für Pflegeheime zurück, die für Einrichtungen des Betreuten Wohnens ebenfalls nicht gelte. Diese seien dadurch wettbewerbsfähiger.

Für die Betreiber von Einrichtungen liegt der Vorteil laut Terranus auch darin, dass das Betreute Wohnen weniger reglementiert ist. Für klassische Pflegeeinrichtungen gelte nach dem Heimgesetz eine Fachkraftquote von 50 Prozent, die wegen des Fachkräftemangels nur schwer zu gewährleisten sei. Diese müsse im Betreuten Wohnen ebenfalls nicht eingehalten werden.

Die Beratungsfirma rechnet damit, dass sich die starre Trennung von stationärer und ambulanter Versorgung zugunsten neuer Konzepte weiter aufheben wird. Ansonsten sei die steigende Nachfrage nach Betreuungs- und Pflegeleistungen nicht zu stemmen. kna

Bei Antrag nichts verschweigen

Pflegetagegeld-Police kann sinnvoll sein

In vielen Fällen deckt die gesetzliche Pflegeversicherung nicht alle Kosten für die Pflege ab. Es gibt aber Lösungen.

Ihre Pflege müssen Betroffene zum Teil selbst bezahlen. Auf Heimbewohner kommen im bundesweiten Durchschnitt fast 1900 Euro pro Monat zu, berichtet die Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 02/20). Geschlossen werden kann die Lücke mit einer privaten Pflegetagegeld-Versicherung.

Wer schon eine Vorerkrankung hat, hat es allerdings oft schwerer, sich hier zu versichern – Verträge sind oft teurer. Schummeln lohnt aber nicht. Wer die Gesundheitsfragen nicht ehrlich beantwortet, kann den Anspruch auf Leistungen verlieren.

Abgeschlossen werden sollte eine Versicherung nur, wenn man sie sich auch im Ruhestand noch leisten kann. Denn wer kündigen muss, verliert das bisher eingezahlte Geld und den Versicherungsschutz. dpa