Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ließen sich vermehrt Hutmacher in Kusel nieder, darunter hauptsächlich die zu dieser Zeit verfolgten Hugenotten. Das Handwerk organisierte sich in einer Zunft. Ihre Waren verkauften nicht mehr die Krämer, sondern die Hutmacher selbst. Die Handwerker von den umliegenden Dörfern wurden dazu verpflichtet, ihre Werke nur in Kusel auf dem Markt anzubieten, damit sie ihren Kollegen nicht die Preise verderben konnten. Das Hutmacherhandwerk breitete sich aus und man maẞ ihm besondere Bedeutung zu.
Ende des 18. Jahrhunderts prägten die Werkstätten vieler kleiner Handwerker das wirtschaftliche Leben und das Stadtbild. Es gab neben den Hutmachern auch Wollen- und Leinenweber, Wams- und Hosenstricker und Tuchmacher, sowie Walk- und Mahlmühlen, Gerbereien und mehrere Brauereien. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein. Nur wenige Handwerker konnten jedoch mit der Modernisierung und Technisierung Schritt halten, ihre Werkstätten erweitern und auf neue effektive Produktionsmethoden umstellen. Viele kleine Betriebe mussten die Arbeit einstellen, die Produktion konzentrierte sich in wenigen Großbetrieben. Heute gibt es in Kusel fast keine Hutmacher mehr. red