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50 Jahre Donnersbergkreis

Kaiserslautern gehörte vor 200 Jahren dazu

Der Donnersbergkreis ist 50 Jahre alt – Geschaffen wurde ein solches politisches Gebilde aber schon viel früher

Kaiserslautern gehörte vor 200 Jahren dazu

Gefeiert wird am Wochenende das 50-jährige Bestehen des Donnersbergkreises. Als zusammenhängendes politisches Gebilde gibt es ihn allerdings schon in französischer und später in bayrischer Regierungszeit. Sogar Kaiserslautern gehörte einst zum Département du Mont-Tonnerre.   

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Der „Donnersbergkreis“ zu französischer Zeit ... FOTOS (2): KREISVERWALTUNG/REPRO SCHIFFERSTEIN

Schon 1790, als die Franzosen über den Rhein drängten,wurde unter napoleonischer Herrschaft eine Department eingerichtet, das in groben Zügen dem Donnersbergkreis ähnelte. 1798 waren Bereiche der Pfalz und Rheinhessens zusammengefasst, allerdings damals auf französischem Staatsgebiet.

Durch dieses führte die Kaiserstraße, die nach dem französischen Kaiser Napoleon benannt wurde. Heute durchquert diese Straße als Landesstraße 401 den Donnersbergkreis immer noch von Westen nach Osten.

Historiker sehen die wahre Geburtsstunde des Kreises im Jahr 1818, als in der Pfalz zwölf so genannte Landcommissariate gebildet wurden. Vier Kantone, vielleicht in etwa vergleichbar mit Verbandsgemeinden,waren zum Kreisgebiet zusammengefasst, wobei Winnweiler und weitere heutige westliche Kreisteile Kaiserslautern oder sogar Kusel zugeordnet waren.Regiert wurde jetzt von Bayern aus. Die bayrischen Könige waren die Souveräne, ihnen widmete man Straßen und Plätze oder sogar Bäume. Namen, die bis heute in der Region und auch im Kreisgebiet erhalten geblieben sind.

Mit der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz entstanden im Gebiet des Donnersbergkreises zunächst zwei Landkreise, Kirchheimbolanden und Rockenhausen, die dann 1969 zum Donnersbergkreis zusammengeschlossen wurden. An die Der Donnersbergkreis ist 50 Jahre alt – Geschaffen wurde ein solches politisches Gebilde aber schon viel früher Existenz der beiden Kreise erinnern heute wieder das Auto- Kennzeichen ROK, das mittlerweile alle Bürger aus dem gesamten Kreisgebiet gleichberechtigt mit dem Kennzeichen KIB an ihren Fahrzeugen führen dürfen. Aus den beiden Landkreisen entstand der Donnersbergkreis, der damit das Gebiet vor und hinter dem Donnersberg – wobei vor und hinter jeweils auf die Sichtweise der jeweiligen Kreisbewohner ankommt – vereint.
 

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... und später dann unter bayrischer Verwaltung.

Seit 1969 haben die Menschen der Region mit dem Kreistag ein Entscheidungsgremium, das bereits mehr als 200 Mal getagt hat. 1982 war der Umzug ins Kreishaus in Kirchheimbolanden. Hier wird heute unter anderem der Öffentliche Personen Nahverkehr verwaltet, hier haben Institutionen wie Kreismusikschule oder Kreisvolkshochschule ihren Sitz. Nicht alles, was im Kreisgebiet passiert, fand stets die Zustimmung der politischen Vertreter oder Bewohner. Über die Fusionen der Krankenhäuser oder der Sparkassen gab es politische Auseinandersetzungen. Und auch kleine Reformen,wie aktuell die Fusion der Verbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel und Rockenhausen, zeigen, dass noch lange nicht alle im Kreis einer Meinung sind.

Manche Fakten zeigen allerdings, dass der Donnersbergkreis ein attraktives Stückchen Deutschland ist. Lebten bei der Kreisgründung beispielsweise nur 67.141 Menschen im Donnersbergkreis, so sind es heute 75.101. Der Anteil der Ausländer hat sich verdoppelt von 3030 im ersten Erhebungsjahr 1990 auf 6260, wobei Migranten, die einen deutschen Pass haben, nicht mitgezählt sind. 19.416 Häuser und Wohnungen gab es bei einer Zählung im Jahr 1987, heute sind es 25.124. Beachtlich ist auch die Zahl der Erholungsflächen: Bei Kreisgründung waren es gerade zwei Quadratkilometer, heute sind es neun. Gewachsen ist die Zahl der Autos. Gezählt wurden 1999 81.745, heute gibt es 99.551 Fahrzeuge im Kreisgebiet. Die rollen über 31,8 Kilometer Autobahn, 66 Kilometer Bundesstraßen, 268 Kilometer Landesstraßen und 196 Kilometer Kreisstraßen.

Verringert hat sich hingegen die Zahl der Schulen. Gab es bei der Kreisgründung noch 50 Schulen, sind es derzeit noch 35. Auch die Schülerzahl ist gesunken, von 11.006 im Jahr 69 auf heute 8238.

Gravierend waren die Veränderungen in der Landwirtschaft. 1971 gab es 2569 Betriebe im Kreisgebiet, heute sind es noch 447 Landwirte und 72 Winzer (1979:186). |jös
   

Eine Gründungsurkunde gibt es nicht

Am 11. Juli 1969 wurde der Donnersbergkreis in einer konstituierenden Sitzung im Kurhaus Schillerhain gegründet

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Unter der Leitung des erste Landrats Adolf Rothley fanden Kreistagssitzungen auch im Evangelischen Gemeindehaus in Eisenberg statt. FOTO: KREISVERWALTUNG/REPRO: SCHIFFERSTEIN

Im ersten Kreistag hatte die SPD 15 Sitze, die CDU sechs, die NPD drei, die Wählergruppe Bischoff ebenfalls drei und die FDP zwei. Einen eigenen Sitzungssaal gab es noch lange nicht, weshalb das Gremium auch in der Kirchheimbolander Jahnhalle, im Sitzungssaal der Sparkasse oder im evangelischen Gemeindehaus in Eisenberg tagte.  

Erhalten ist ein Foto aus dieser Zeit, das in der Chronik des Landkreises abgedruckt worden ist. Auch die Niederschrift der ersten konstituierenden Sitzung ist aufbewahrt worden, sie fand am 11. Juli 1969 statt. Bekannt ist auch, dass in den ersten beiden Sitzungen des neuen Kreistages ausschließlich Regularien und Grundsatzbeschlüsse behandelt werden konnten. Erst ab der dritten Sitzung sei es dann ab dem 27. Februar 1970 um Sachthemen gegangen. Beraten wurde damals unter anderem der Bau einer Alsenzbrücke sowie die Einrichtung von Buslinien, was bis heute eine der Kernkompetenzen der Kreisverwaltung geblieben ist. Gebildet wurde eine Krankenhauskommission und etwas archaisch erscheint heute sicher der Tagesordnungspunkt „Vollzug des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes“, der damals auf der Tagesordnung des Kreistags stand. |jös