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In anderen Zeiten hätten wir es schon fast hinter uns gehabt: Die jährliche Grippewelle hätte den Zenit überschritten und das Infektionsrisiko des Winters durch nasskaltes, ungemütliches Wetter und die Schleimhäute austrocknende Heizungsluft würde in der Frühlingssonne schmelzen. So aber gilt es auch jetzt noch in besonderer Weise, das Immunsystem zu stärken. Wer im Alltag nur ein paar Anhaltspunkte beachtet, kann schon viel dazu beitragen.
Heiße Hühnersuppe ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältung – und sie soll auch schon vorbeugend wirken: Der heiße Dampf befeuchtet die Schleimhäute und die Flüssigkeitsaufnahme stärkt die Abwehrkräfte. Auch probiotische Lebensmittel sollen vorbeugend gegen Infektionen wirken, indem sie den Darm stärken. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der Krankenkasse DKV, hat ein paar ganz allgemeine Tipps auf Lager:
Auf eine ausgewogene Ernährung achten: Die Basis für eine gute Immunabwehr ist eine ausgewogene Ernährung. Dazu gehören vor allem viel Obst und Gemüse, da sie Vitamine und andere wichtige Nährstoffe enthalten. Aber auch zinkhaltige Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Nüsse, Eier und Käse sollten regelmäßig auf den Tisch kommen. „Eigelb, Leber, Fisch und Pilze liefern zudem Vitamin D, das ebenfalls zur Stärkung des Immunsystems beiträgt“, erklärt Reuter. Außerdem wichtig: Viel trinken! Wer zwei Liter Flüssigkeit – am besten Wasser oder ungesüßten Tee – zu sich nimmt, kurbelt Stoffwechsel und Immunsystem an.
Regelmäßig bewegen – am besten an der frischen Luft: Regelmäßige sportliche Betätigung tut nicht nur der Fitness gut, sondern stärkt nebenbei auch noch das Immunsystem. „Besonders geeignet ist Bewegung an der frischen Luft. Das fördert die Durchblutung und selbst bei grauem Himmel tankt der Körper Vitamin D“, so Reuter. Bereits täglich 20 Minuten laufen, spazieren gehen, Fahrrad fahren oder walken sind ausreichend. Aber auch Sporteinheiten in der Wohnung unterstützen das Immunsystem. „Dabei darauf achten, dass ein gutes Raumklima herrscht und regelmäßig durchlüften“, rät der Experte.
Ausreichend schlafen: Während des Schlafs regeneriert sich der Körper, das stärkt auch das Immunsystem. Wie viel Schlaf ausreichend ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Im Schnitt benötigen Erwachsene zwischen sieben und neun Stunden pro Nacht. Dr. Reuter weiß: „Nur eine Nacht mit zu wenig Schlaf schwächt bereits die Abwehr und macht den Körper anfälliger für Infekte.“ Wer unter Schlafproblemen leidet, sollte auf eine geregelte Abendroutine achten und zum Beispiel immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen sowie auf Handy, Tablet und Co. vor dem Schlafengehen verzichten.
Stress reduzieren: Auch Stress wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus. „Wer Stress im Alltag reduziert, stärkt damit seine Abwehrkräfte“, so der Gesundheitsexperte. Dabei kann zum Beispiel Sport helfen, aber auch Meditation, soziale Kontakte, Auszeiten oder Entspannungsübungen sorgen für einen niedrigeren Stresspegel. Der Tipp von Dr. Reuter: „Manchmal hilft es auch, Nein zu sagen und sich nicht zu viel aufzubürden.“
Warm halten: Wer auskühlt, wird schneller krank. Wichtig daher: sich warm halten. Wer bei Kälte draußen unterwegs ist, sollte sich entsprechend anziehen. Dabei spielen auch Mütze und Handschuhe eine wichtige Rolle. Denn: „40 Prozent der Körperwärme verlieren wir über Kopf und Hände“, weiß der DKV-Experte. Bei sportlichen Aktivitäten hilft der Zwiebellook. Kommt der Kreislauf in Schwung, kann die ein oder andere Schicht verschwinden.
Erkältungen mit Hygiene vorbeugen: Aber nicht nur gestärkte Abwehrkräfte schützen vor Infektionen, sondern auch Hygienemaßnahmen: „Regelmäßiges Händewaschen bietet einen sehr guten Schutz. Denn über die Hände gelangen viele Krankheitserreger in Mund oder Nase“, so der Gesundheitsexperte. „Auch die aktuellen Abstandsregeln und die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung reduzieren das Ansteckungsrisiko – das gilt nicht nur für Corona.“ wig/msw
KRÄUTERKRAFT GEGEN KEIME
Antibiotika sind eine wichtige Waffe im Kampf gegen schwere Infektionen. Bei Erkältungen verfehlen sie aber meist ihre Wirkung. Werden sie zu häufig eingesetzt, können sich resistente Bakterien bilden, gegen die schließlich kein Mittel mehr hilft und die sich verbreiten können. Die sogenannten Krankenhauskeime sind ein Beispiel dafür.
Bei leichten Infekten können daher pflanzliche Alternativen in Verbindung mit Ruhe und gesunder Ernährung schon gute Dienste leisten. Zwiebeln etwa wirken antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend, und auch Knoblauch hemmt Bakterien, Entzündungen und Pilzinfektionen. Als Allrounder gilt die Kamille, die es in konzentrierter Lösung in der Apotheke gibt – für Umschläge, Spülungen und Schleimhaut-Pinselungen etwa. Ähnliches gilt für die Ringelblume, die als Tee und Tinktur bei unterschiedlichen Erkrankungen zum Einsatz kommen kann, aber besonders beliebt als Heilsalbe ist. Wie die Aloe Vera hilft Ringelblumensalbe bei Haut-Irritationen. Aloe Vera leistet vor allem bei Sonnenbränden gute Dienste, weil sie kühlt und die Hautfeuchtigkeit unterstützt. Dadurch können sich auch Wunden schneller schließen. Auch Aloe Vera wirkt entzündungshemmend und schränkt die Vermehrung von Pilzen und Bakterien stark ein. Bleiben noch Gewürznelken: Diese schmecken pur zwar nicht sonderlich gut, sind aber antibakteriell und können Zahnschmerzen lindern. Diese und weiterführende Tipps zum Thema finden sich etwa auf smarticular.de (Thema Gesundheit) wig