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Besser schlafen mit gutem Gewissen

Daunenfüllung sollte von geschlachteten Tieren stammen – Auf Tierwohl-Siegel und Zertifizierungen achten

Besser schlafen mit gutem Gewissen

Auch die Katze fühlt sich pudelwohl: Wer auf die richtige Qualität achtet, kann sicher sein, dass für Kissen und Co. keine Tiere gequält worden sind.

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Sie halten kuschelig warm und sind luftig-leicht: Daunenbettwaren bieten einen ganz besonderen Schlafkomfort. Doch Verbraucher sollten beim Kauf darauf achten, dass die Produktion nicht mit Tierleid einhergeht. Denn die Daunen werden zum Teil im Ausland im sogenannten Lebendrupf gewonnen, manchmal von Gänsen, die für die Stopfleber-Produktion eh schon gequält werden. Tipps der Plattform Utopia.de:

In der EU ist der Lebendrupf verboten, bei dem Gänsen die Daunen ausgerissen werden, um sie für Daunenprodukte zu verwenden. In Ungarn halten sich allerdings nicht alle Produzenten daran, wie es auf Utopia.de heißt. Besonders weit verbreitet scheine der Lebendrupf aber in China zu sein,wo ein Großteil der hierzulande verkauften Daunen herkomme.

Daunen ohne Tierleid

Wer auf Daunenfüllung von Bettdecke und Kissen nicht verzichten möchte, aber sicher sein will, dass damit kein Tierleid verbunden ist, kann im Fachhandel fündig werden. Einige Hersteller verwenden etwa die Daunen geschlachteter Tiere. Daunen aus Lebendrupf und Stopfmast sind bei ihnen ausgeschlossen, darunter zertifizierte Marken wie Allnatura, Hans Natur, Yumeko oder Ökoplanet.

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Kuschelig: Daunenkissen. FOTO: DROBOT DEAN/STOCK.ADOBE.COM

Zertifizierte Bettwaren

Einen Anhaltspunkt bei der Orientierung können den Käufern Siegel und Zertifizierungen bieten. Noch relativ jung ist das Siegel Global Traceable Down Standard (Global TDS). Wer auf Waren damit zurückgreift, kann sich sicher sein, dass sie nach dem aktuell stärksten Tierschutzstandard in der daunenproduzierenden und -verarbeitenden Industrie hergestellt sind. Regelmäßige und nicht angekündigte Prüfungen zählen zum Zertifizierungsprozess. Die Experten von Utopia.de empfehlen diesen Standard, weisen allerdings auch darauf hin, dass er noch nicht sehr weit verbreitet sei.

Eine gute Alternative sei der Responsible Down Standard (RDS). RDS zertifiziert Lieferketten, in denen die Daunen ausschließlich aus Schlachtrupf, also von bereits getöteten Tieren, gewonnen werden. Die Tiere müssen unter tierleidfreien Umständen gehalten und dürfen nicht zwangsgefüttert werden. Allerdings werden dabei im Gegensatz zu Global TDS die Elterntiere der Schlachtgänse nicht berücksichtigt, die in der Regel länger leben und bei denen der Lebendrupf wirtschaftlich rentabel ist. Dennoch erachtet Utopia.de dieses Siegel als zuverlässig. Wertung: „Glaubwürdig und weit verbreitet. Ein großer Schritt, um Bewusstsein bei Herstellern und Verbrauchern zu schaffen sowie Orientierung zu bieten – mit ein wenig Verbesserungspotenzial.“

Weitere Siegel, die allerdings niedrigere Tierschutzstandards garantieren, sind Traumpass und Downpass. Auch die Industrieverbände wie der VDFi (Verband der Deutschen Daunen und Fernindustrie) selbst haben Siegel, die einen gewissen Tierschutzstandard bei der Daunengewinnung garantieren. Utopia.de stört daran aber, dass sie in erster Linie die Interessen der Hersteller im Blick haben müssen und halten diese Siegel daher für wenig glaubwürdig.

Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann auf alternative Materialien wie wie zum Beispiel Bio-Baumwolle, Hanf oder Schurwolle umsatteln, die manche Bettwaren-Hersteller im Programm haben. Denn mit einem guten Gewissen schläft es sich sicher besser. wig

ZUM WEITERLESEN

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„Das große Buch vom Schlaf“

Die „Bibel“ unter den Büchern zum Thema guter Schlaf: Prof. Dr. Matthew Walker, Direktor des Schlaflabors der UC Berkeley, teilt seine Forschungserkenntnisse und verdeutlicht die positive Wirkung der Nachtruhe, die klüger, attraktiver und schlanker machen und sogar Krebs und Demenz vorbeugen, das Immunsystem stärken und das Risiko für Herzinfarkt und Diabetes verringern könne. msw

Matthew Walker: „Das große Buch vom Schlaf“, Goldmann, 2018, 13 Euro
                           

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„Besser schlafen für dummies“

Hilfreiche Lektüre: Der neue Ratgeber von Dr. Eva Kalbheim bietet gut verständlich, in übersichtlicher Form und sehr kompakt konkrete Hilfestellungen bei Ein und Durchschlafstörungen. Die Fachärztin für Psychiatrie erörtert Hintergründe zu erholsamem Nachtschlaf, beschreibt die wichtigsten organischen und nicht organischen Schlafstörungen, listet Fakten auf und gibt Tipps für eine gute Schlafhygiene. Auch Schlafproblemen von Kindern ist ein Teil gewidmet. 17 hilfreiche Kapitel plus Stichwort-Register. wig

Eva Kalbheim: „Besser schlafen für dummies“, Wiley Verlag, 2020, 15 Euro

Zur Sache: Experten-Tipps für guten Schlaf

Schlafstörungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen der Deutschen. Die Corona-Pandemie macht das nicht besser: Im Rahmen einer bundesweiten Studie der Universität Duisburg-Essen gaben rund 13,5 Prozent der Teilnehmer kurz nach dem ersten Shutdown an, dass sich ihre Schlafqualität deutlich verschlechtert habe. Was Betroffene gegen Schlafstörungen tun können und wann ein Besuch beim Arzt ratsam ist, weiß Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der Krankenversicherung DKV.

Wer über einen längeren Zeitraum Probleme beim Ein- oder Durchschlafen hat, der leidet an einer Schlafstörung. Das ist nicht nur unangenehm, es kann auch gesundheitliche Folgen haben, zum Beispiel Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche oder Kopfschmerzen. Die Ursachen für Schlafstörungen können ganz unterschiedlich sein. „Während der Corona-Pandemie spielen Stress und Sorgen, aber auch mangelnde Bewegung zunehmend eine Rolle“, sagt Reuter. Auch permanente Erreichbarkeit und Reizüberflutung durch elektronische Medien begünstigen ihm zufolge Schlafstörungen. Und wer mehrere Nächte hintereinander schlecht geschlafen hat, befinde sich oft in einer Negativspirale: Die Angst davor nicht schlafen zu können, führe dazu, erst recht keine erholsame Nachtruhe zu finden.

Abhilfe können körperliche Aktivität und die sogenannte Schlafhygiene schaffen. Um eine bessere Schlafqualität zu erreichen, sollten Betroffene auf eine gesunde Lebensweise mit ausreichend körperlicher Bewegung achten. Reuter empfiehlt, regelmäßig an der frischen Luft aktiv zu sein oder Sport zu treiben. Das sorge zusätzlich für Stressabbau. Von intensivem Kraft- oder Konditionstraining kurz vor dem Schlafengehen rät der Gesundheitsexperte allerdings ab.

Auch die sogenannte Schlafhygiene kann gegen Schlafstörungen helfen. Dazu gehören beispielsweise feste Schlafenszeiten, Einschlafrituale sowie ein ruhiges und abgedunkeltes Schlafzimmer mit einer Temperatur zwischen 16 und 18 Grad. Wer schlecht schläft, sollte Kaffee oder Energydrinks nach der Mittagszeit sowie üppige Mahlzeiten kurz vor dem ins Bett gehen vermeiden. Auch Fernseher, Tablet oder Smartphone am besten aus dem Schlafzimmer verbannen und abends lieber noch ein Buch lesen.

Wer trotz aller Maßnahmen weiter schlecht schläft und das über einen längeren Zeitraum, sollte sich an einen Arzt wenden. Der Weg zurück zu erholsamem Schlaf muss nicht immer zur Einnahme von Schlaftabletten führen. Sie bringen zwar in der Regel eine kurzfristige Besserung, langfristig hilft aber oft nur, Stress abzubauen sowie Gewohnheiten und Denkmuster zu ändern.

Wer sich sehr gestresst fühlt, dem können beispielsweise Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Atemtherapie oder Meditation helfen. Wer unter ausgeprägten Ängsten und Sorgen leidet und immer wieder in negativen Gedankenspiralen landet, kann eine Psychotherapie anpeilen. Die kognitive Verhaltenstherapie etwa versucht, ungünstige Denk- und Verhaltensmuster durch konstruktive zu ersetzen und kann so auch zu einer besseren Schlafqualität verhelfen. msw

STICHWORT

Eiderdaunen

Eine tierqualfreie Alternative zu „normalen“ Daunen in Bettwaren sind Eiderdaunen. Eiderenten polstern damit ihre Nester aus, die weichen Federn werden von Hand aus den verlassenen Nestern gesammelt. Weil das viel Aufwand und Zeit braucht, sind Eiderdaunen allerdings sehr teuer, eine Decke kann schon mal 3000 Euro und mehr kosten.