Ein Tattoo ist für das ganze Leben gedacht. Doch Trends kommen und gehen, und auch die Liebe hält nicht immer ewig. Wer den Namen, das Motiv oder den Schriftzug auf der Haut los werden möchte, kann es sich entfernen lassen, zum Beispiel mit einem Laser. Doch das ist nicht ganz ungefährlich. Wolfgang Reuter, promovierter Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung, informiert über Möglichkeiten und Risiken bei der Tattoo-Entfernung.
Gängige Methoden zum Entfernen von Tätowierungen nebst Risiken und Nebenwirkungen
Die effektivste Methode der Tattoo-Entfernung ist die Laserbehandlung. Seit Januar 2021 dürfen diese Behandlung nur noch Ärzte mit entsprechender Fachkenntnis durchführen. Denn nicht sachgerechtes Lasern kann Verbrennungen, Pigmentveränderungen, Entzündungen oder Narben zur Folge haben.
der Methode dringt das Laserlicht bis zu vier Millimeter in die Haut und bringt die Farbpigmente des Tattoos zum Platzen. „Die Einzelteile transportiert der Körper anschließend über die Blut- und Lymphbahnen langsam ab“, erklärt Reuter. „Die Tätowierung verblasst so nach und nach.“ In der Regel sind mehrere Lasersitzungen im Abstand von vier bis sechs Wochen notwendig. Wichtig zu wissen: Selbst nach einer umfangreichen Laserbehandlung kann im Bereich des Tattoos eine helle Fläche oder eine veränderte Hautstruktur zurückbleiben.
Risiken durch Pigmente
Die Anzahl der notwendigen Laserbehandlungen hängt von der Größe, den Farben und der Dichte der Tätowierung ab. Bestimmte Farben wie beispielsweise Gelb und Lila sind besonders schwer zu entfernen. Das Lasern ist durchaus mit Risiken verbunden: „Es besteht die Gefahr, dass bei der Zerstörung der Pigmente giftige und unter Umständen krebserregende Stoffe entstehen“, warnt der Gesundheitsexperte. Zudem bleibt ein Teil der Partikel dauerhaft im Körper zurück. Übrigens sind nach einer „Reach“ genannten EU-Verordnung bestimmte Chemikalien, die in fast allen bunten Tattoo-Farben enthalten sind, seit 4. Januar 2022 in Europa verboten.
Nicht für jeden geeignet
Eine Laserbehandlung ist nicht für jeden geeignet. Ein dunkler Teint, eine Veranlagung zur Narbenbildung oder ein festes Narbengewebe unter dem Tattoo sprechen beispielsweise dagegen. Dann gibt es andere Möglichkeiten: Die sogenannte Dermabrasion ist etwa eine Alternative, um Tätowierungen zu entfernen. „Hier schleift oder fräst der Arzt die oberste Hautschicht ab“, erklärt Reuter. Bei kleinen Tattoos sei das chirurgische Entfernen mittels OP möglich. Beide Methoden haben jedoch ein erhöhtes Risiko, dass eine Narbe zurückbleibt.
Wichtig ist eine ausführliche ärztliche Beratung vor der Wahl der Behandlung. Unter Umständen kann der Arzt die Behandlungsmethode auch probeweise an einer kleinen Hautstelle testen, um Dauer und Kosten der Behandlung abzuschätzen.
Da der Laser die Haut stark angreift, ist sie nach einer Sitzung oft gerötet, geschwollen oder aufgeschürft. Reuter rät, diese Stellen zu kühlen, etwa mit Kühlpads. Schorf oder Wundbläschen sollten Betroffene möglichst nicht anfassen und warten, bis sich die Kruste oder die Blase von alleine löst. Für die Hautpflege sind milde Mittel wie Wund- oder Narbensalben empfehlenswert. „Während des Heilungsprozesses ist es wichtig, dem Körper Erholungszeit zu gönnen“, ergänzt der Gesundheitsexperte. „Auf Sport, Sauna, Schwimmbad oder direktes Sonnenlicht sollten Betroffene dann besser verzichten.“ msw