Zierlauch beeindruckt durch seine Blütenbälle. Mit Stauden kombiniert, entfaltet er seine volle Schönheit. Wer im Herbst keine Zwiebeln in die Erde gesteckt hat, hält im Frühling im Handel Ausschau nach vorgezogenen Zierlauch-Pflanzen.
Zierlauch (Allium) gehört zu den Zwiebelpflanzen. Doch da er jedes Jahr wieder aufblüht und Stauden ideale Pflanzpartner sind, wird er auch von Staudengärtnern wie Manfred Heekeren empfohlen. Auch privat freut sich dieser an den Blütenkugeln im eigenen Garten: „Die hohen Sorten sind natürlich die Stars im Beet. ,Globemaster' mag ich zum Beispiel sehr. Außerdem summt es um ihn herum, denn Insekten sind zur Blütezeit Dauergäste." Dass Zierlauch eine Futterpflanze für Bienen, Hummeln und andere Insekten ist, gilt auch für die anderen Arten und Sorten, von denen es einige gibt. Lauch in Lila ist populär, neben „Globemaster" auch die Sorten „Purple Sensation" oder „Lucy Ball". Zumal ihre Blütenbälle rund einen Meter hoch über den Beeten zu schweben scheinen. Manfred Heekeren stellt diesen gerne die weiße Sorte ,,Mount Everest" zur Seite.
Viele Lauchsorten bleiben im Vergleich zu den bekannten Sorten vergleichsweise klein: Gelber Lauch (Allium flavum) oder der azurblaue Sibirische Lauch (Allium caeruleum) bereichern das Farb- und das Größenspektrum und werden 40 bis 50 Zentimeter hoch. Schade nur, dass im Juli Schluss ist mit der Pracht? „Stimmt nicht“, sagt Heekeren. „Der Kugelkopfige Lauch und der Berglauch blühen im August und September auf. Außerdem sehen die Frühsommer-Sorten auch nach der Blüte noch richtig gut aus." Wer das nicht glaubt, möge sich die Samenstände des Sternlauchs (Allium christophii) ansehen, die jeden Garten schmücken.
Einen Schönheitsfehler haben Zierlauchsorten allerdings nach Meinung mancher Gartenfreunde. ,,Oben hui, unten pfui" - Manfred Heekeren kennt das vermeintliche Problem. „Bei vielen Zierlauch-Sorten vergilben die Blätter während der Blüte. Das ist aber kein Mangel, sondern ganz normal. Die Pflanzen brauchen für die Blüte Nährstoffe und die ziehen sie aus den Blättern." Sein Tipp: die Blätter nicht entfernen, sondern kaschieren. Und da kommen Stauden ins Spiel. Sie verdecken das unten vergilbende Laub des Zierlauchs und lenken den Blick nach oben auf seine Blüten. Welche Stauden gut passen? Manfred Heekeren nennt einige Beispiele: „Pfingstrosen, Steppen-Salbei und Storchschnabel sind gut geeignet. Auch Katzenminze oder die Fetthenne passen gut." Wie immer kommt es darauf an, dass die Begleiter ähnliche Ansprüche an den Standort haben wie der Zierlauch.
Viele der hierzulande beliebten großen Zierlauch-Arten stammen aus den Steppen und Gebirgen Zentralasiens oder aus dem Nahen Osten. Kein Wunder, dass sie volle Sonne brauchen. Der Boden sollte möglichst durchlässig sein, so Heekeren. „Schwere Tonböden sind oft zu nass für Zierlauch. Vor allem im Winter kann es passieren, dass seine Zwiebeln dann verfaulen." Da hilft es, den Boden mit Sand oder Splitt aufzulockern oder auf andere Arten zu setzen. Der hierzulande heimische Bärlauch (Allium ursinum) braucht einen feucht-frischen Boden. Auch Schnittlauch ist laut Heekeren eine Alternative (Allium schoenoprasum). Ob Schnittlauch überhaupt eine Zierpflanze ist? Ja, findet Heekeren. ,,Er bietet doppelten Genuss: Erst als Küchenkraut und später schenkt er seine Blüten." Auch beim Schnittlauch wächst die Auswahl, es gibt weiße und purpurfarbene Züchtungen. | GMH/BdS