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Nach dem monatelangen Shutdown aufgrund der Pandemie mit dem neuartigen Coronavirus dürfen die Geschäfte endlich wieder geöffnet sein. „Aber es will noch keine rechte Frequenz in der Fußgängerzone aufkommen. Auch stellt sich bei den Menschen keine Kauflust ein“, sagt Ernst-Uwe Bernard, der Geschäftsführer des Wirtschaftsforums Grünstadt. Deshalb startet die Werbegemeinschaft am heutigen Freitag mit einer Aktion, die Leben in die Innenstadt bringen soll.
Unter dem Motto „Einkaufen & Gewinnen“ sollen Besucher nach Grünstadt gelockt werden und wieder Spaß am Bummeln bekommen – trotz lästiger Maskenpflicht in den Läden. Jeder Kunde eines Geschäftes erhält ein Los, das dann, mit Namen, Anschrift und Telefonnummer versehen, vier Wochen lang immer samstags an einer Ziehung teilnimmt. „Jeder Einkauf, unabhängig vom Wert der erworbenen Ware, ist mit einer Gewinnchance verbunden“, erläutert Bernard und sagt: „Wir erhoffen uns damit, zusätzliche Umsätze zu generieren.“ An der Drehscheibe, vor dem Studio Körperformen, wird wieder das große Fass aufgestellt, in dem zur Weihnachtszeit immer die Stempelkarten gesammelt werden. Dort können die Kunden oder die Geschäftsleute die Lose einwerfen. Ein Auto winkt diesmal zwar nicht als Hauptpreis, aber mit etwas Glück kann man Geschenk-Karten ergattern.
Dabei handelt es sich um bunte Gutscheine, die wie Bargeld genutzt werden können – allerdings ausschließlich bei Einzelhändlern in Grünstadt. Es gibt sie in Pink für zehn Euro, in Blau für 25 Euro und in Orange für 50 Euro. Von den zuletzt genannten werden allwöchentlich 15 Stück gezogen, dazu noch einmal Karten für 250 Euro,wie Steffen Jost, Inhaber der gleichnamigen Modehäuser und Vorsitzender des Arbeitskreises Innenstadt, verrät. Insgesamt werden Gutscheine für 4000 Euro als Gewinne ausgegeben. Sie können in der Papeterie Breuer abgeholt werden. „Dabei wird auch gern auf individuelle Wünsche hinsichtlich der Stückelung eingegangen“, versichert Bernard und betont: „Die Karten sind eine prima Geschenk-Idee.“
Albert Monath, seit 1999 Geschäftsführer der Stadtwerke Grünstadt,Hauptsponsor der Aktion, nickt: „Auch ich gebe sie gern als kleine Präsente weiter.“ Die Stärkung der lokalen Kaufkraft sei ihm schon immer ein großes Anliegen, so der gebürtige Neuleininger, der sich der Region sehr verbunden fühlt. „Als das Virus kam, haben wir Anzeigen geschaltet, auf denen die Leute aufgefordert wurden, nicht online, sondern vor Ort einzukaufen“, erzählt er. Nur wenn das Geld in der Stadt bleibe, werde die Wirtschaft gestärkt und das Aussterben der Innenstadt verhindert.
Die Handhabung der Kunststoffkärtchen, die mit einem Hologramm versehen und somit nicht so leicht zu kopieren sind, sei ganz einfach, sagt Jost: „Wenn der Kaufpreis eines Artikels geringer ist, verfällt die Gutschrift nicht, sondern dem Kunden wird das Wechselgeld in bar ausgehändigt.“ Die Karten sind bereits seit 2012 im Umlauf und können jederzeit erworben werden: bei der Sparkasse Rhein-Haardt, im Textilhaus Jost und in der Papeterie Breuer. Hinsichtlich ihres Einsatzes ist laut Bernard aber noch viel Luft nach oben. Akzeptiert werden die Geschenk-Karten bei einem Großteil der inzwischen exakt 200 Mitglieder des Wirtschaftsforums Grünstadt. Zu erkennen sind die teilnehmenden Geschäfte an entsprechenden Aufklebern an den Eingangstüren oder an den Schaufenstern. Einzelhändler, die sie angenommen haben, können sich bei Jost den Gegenwert zu 100 Prozent erstatten lassen. abf