Rund vier Millionen Deutsche über 65 Jahre leben Schätzungen zufolge mit Typ-2-Diabetes. Mit zunehmendem Alter ändern sich häufig die Bedürfnisse der Betroffenen und damit auch die Anforderungen an die Therapie. Sie sollte von den älteren Menschen einfach und möglichst selbstständig umsetzbar sein.Vor allem aber sollte die Lebensqualität erhalten bleiben, damit sich die älteren Patienten wohlfühlen, keinen Stress empfinden und weiterhin gut im Alltag zurechtkommen. Das exakte Einhalten der Blutzuckerwerte ist dabei im Einzelfall nicht so entscheidend wie bei jüngeren. Worauf Ältere jedoch genau achten sollten, ist das Vermeiden von Unterzuckerungen. Denn diese können besonders im Alter das Gehirn schädigen und die Entstehung einer Demenz fördern.Blutzucker im Blick habenWer regelmäßig den Blutzucker misst, kann bei zu niedrigen Werten etwa mit einem Stück Traubenzucker gegensteuern. Wie oft man messen sollte, wird vom Arzt individuell festgelegt. Als Faustregel gilt hier, bei einer intensivierten Insulintherapie vor jeder Mahlzeit und dem Schlafengehen den Blutzucker zu messen. „Wer jeden Tag zu den gleichen Uhrzeiten isst und misst, hat seine Werte immer gut im Blick und vergisst auch keine Mahlzeit, was bei älteren Menschen immer wieder zu Unterzuckerungen führen kann“, erklärt Dr. Oliver Schubert-Olesen, Leiter einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Hamburg. Außerdem sollte man auf Symptome wie Schwindel und Herzklopfen achten, die Warnzeichen für eine drohende Unterzuckerung sein können. Viele ältere Menschen tun sich im Umgang mit elektronischen Geräten schwer. Hier kann ein einfach zu bedienendes Messgerät helfen. Es verfügt über ein großes beleuchtetes Display und eine Farbskala, mit der man die angezeigten Werte leichter verstehen kann. Mehr Infos gibt es unter www.accuchek.de. Zudem liefert das Gerät auch dann genaue Messwerte, wenn die Betroffenen bestimmte Medikamente, beispielsweise orale Antidiabetika, einnehmen müssen.Experte rät zu Schulungen von AngehörigenDr. Schubert-Olesen empfiehlt Betroffenen den Besuch von Schulungen, um ein sicheres und entspanntes Gefühl im Alltag mit Diabetes zu entwickeln. Sie werden – falls es die Pandemie erlaubt – in vielen Praxen mit Diabetesschwerpunkt regelmäßig angeboten. Zudem rät der Hamburger Mediziner seinen älteren Patienten, ihre Angehörigen möglichst frühzeitig in die Therapie mit einzubeziehen. So hat man bei möglichen Schwierigkeiten nicht das Gefühl, alleine zu sein. djd/msw
Unterzuckerungen zu vermeiden ist bei Älteren besonders wichtig