Anzeigensonderveröffentlichung
Domspitzen

Vom "Aufstieg einer Dynastie"

Ausstellung "Die Habsburger im Mittelalter" ab 16. Oktober im Historischen Museum der Pfalz

Vom "Aufstieg einer Dynastie"

Schloss Habsburg im Aargau in der Schweiz. FOTOS: AARGAU TOURISMUS/BERN, BURGERBIBLIOTHEK, COD. A 45, F. 61R

Über sieben Jahrhunderte hinweg prägte die Familie der Habsburger die Geschichte Europas. Im 13. Jahrhundert betraten sie die große politische Bühne - und verließen sie erst mit dem Ende der Monarchie, im Jahr 1918, wieder.

Wie es ihnen gelang, den Grundstein für „diese unvergleichliche Erfolgsgeschichte", so die Formulierung der Macher der Landesausstellung „Die Habsburger im Mittelalter. Aufstieg einer Dynastie", zu legen, wird ab 16. Oktober im Historischen Museum der Pfalz präsentiert: Die Ausstellung begleitet die frühen Habsburger über drei Jahrhunderte hinweg - von der Thronbesteigung König Rudolfs I. im Jahr 1273 bis zur Herrschaft Kaiser Maximilians I. im frühen 16. Jahrhundert. Dabei wird deutlich, dass es sich keinesfalls um eine Geschichte voller Triumphe, sondern um einen jahrhundertelangen Prozess voller Höhepunkte und Tiefschläge handelt.

Speyer ist, so die Macher der Ausstellung vorab, mit der Geschichte der frühen Habsburger untrennbar verbunden, denn hier sind die ersten Habsburger-Könige, Rudolf I. und Albrecht I., beigesetzt. Damit wurde die Stadt zum Erinnerungsort; Maximilian I. gab sogar ein Denkmal in Auftrag, das jedoch nie vollendet wurde.

Die Chronik erzählt in einem der schönsten mittelalterlichen Bilderzyklen die Geschichte des Aufstiegs der Habsburger Herrscher.
Die Chronik erzählt in einem der schönsten mittelalterlichen Bilderzyklen die Geschichte des Aufstiegs der Habsburger Herrscher.

Die Ausstellung widmet sich in drei großen Kapiteln den Anfängen der habsburgischen Herrschaft, wie die Macher erläutern: Zuerst führt der Rundgang die Besucher zu den Habsburger Wurzeln in den Südwesten Deutschlands, das heutige Elsass und den schweizerischen Aargau; durch seinen Aufstieg vom Graf zum König des Heiligen Römischen Reichs gilt Rudolf I. als Stammvater der Herrscherdynastie. Doch der Weg war steinig. Im 14. Jahrhundert verloren die Habsburger den Kampf um die Krone - und mussten die Macht an ihre Gegenspieler abgeben. Rund 100 Jahre lenkten die Wittelsbacher und Luxemburger die Geschicke des Reichs.

Dann verfolgen die Besucher, wie die Habsburger geschickt im Hintergrund agierten und ihre Landesherrschaft mit Hilfe von Erbverträgen und Heiratspolitik ausbauten; Zentren wie Graz, Innsbruck und Wien entstanden. Und die Habsburger schufen für sich selbst den Titel „Erzherzog". Damit un-erstrichen sie ihren Machtanspruch und ihr Selbstverständnis.

Schließlich werden die Rückkehr auf den Thron und der Aufstieg zum Kaiserhaus thematisiert: Mit der Vermählung Maximilians I. mit Maria von Burgund kamen die Habsburger an der Spitze der Macht in Europa an. Und das höfische, ritterliche Leben erreichte in dieser Phase seinen letzten Höhepunkt.

Die Habsburger-Ausstellung steht ganz in der Tradition der großen Mittelalter-Schauen im Historischen Museum („Die Salier" 2011 und „Richard Löwenherz" 2017/2018) und verbindet die große Reichsgeschichte mit der Pfalz und Speyer.

Die Leihgeber kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie die Ausstellungsmacher erläutern. So sind aus dem Salzburg Museum verschiedene Bauteile zu sehen, die Maximilian I. für das nie vollendete Denkmal im Speyerer Dom in Auftrag gab; die erhaltenen Statuen geben einen Eindruck von der Monumentalität des vorgesehenen Werks und werden in der Ausstellung virtuell ergänzt. Zu den Objekten aus dem Kunsthistorischen Museum Wien zählen eine reich verzierte Elfenbeintrompete, die Herzog Albrecht III. im Jahr 1199 dem habsburgischen Hauskloster Muri stiftete, und ein Stechzeug Maximilians I. Aus der Benediktinerabtei St. Paul im Lavanttal in Österreich werden kunsthistorisch bedeutsame Handschriften geliehen, aus dem ehemaligen Kloster St. Blasien wird ein prächtiger Chormantel nach Speyer gegeben. Neben den Handschriften werden auch politisch wegweisende Dokumente gezeigt - darunter die sogenannte Goldene Bulle, die seit 2013 zum Weltdokumentenerbe zählt; die Urkunde regelte ab 1356 die Modalitäten zur Königswahl. Und Leihgaben aus der Kantonsarchäologie sowie dem Museum Aargau erlauben, die Habsburg im Schweizer Kanton Aargau zu thematisieren. ndi

Termin

Landesausstellung „Die Habsburger im Mittelalter. Aufstieg einer Dynastie" ab 16. Oktober, dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr, im Historischen Museum der Pfalz