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Domspitzen

Deutscher Biodiesel holt auf

Raps für mehr Unabhängigkeit von russischen Dieselimporten

Deutscher Biodiesel holt auf

Biodiesel aus heimischem Rapsanbau trägt zur sicheren Kraftstoffversorgung bei und gibt Deutschland etwas mehr Unabhängigkeit von russischen Dieselimporten. FOTO: DJD/VDB E.V./HENDRIK RAUCH

Beim Import von Kraftstoffen für Fahrzeuge ist die Abhängigkeit Deutschlands von Russland zwar nicht so hoch wie bei der Gasversorgung. Dennoch ist es auch hier sinnvoll, Alternativen genauer unter die Lupe zu nehmen. Beim Diesel etwa schafft Biokraftstoff aus einheimischer Herstellung schon heute ein gutes Stück Unabhängigkeit. Im Jahr 2021 betrugen die Dieselimporte aus Russland rund 4,3 Millionen Tonnen, Tendenz fallend. Dagegen werden in Deutschland seit Jahren rund 3,4 Millionen Tonnen Biodiesel hergestellt dauerhaft, sicher und nachhaltig.

Wichtige Nebenprodukte für Nutztiere

Doch der Kraftstoff aus Biomasse schafft nicht nur mehr Unabhängigkeit von Diesel aus fossilen Quellen. Er besitzt zudem eine bessere Klimabilanz und liefert auch andere wertvolle Rohstoffe, die als Nebenprodukte bei der Herstellung anfallen. Raps beispielsweise ist in Deutschland die wichtigste Quelle für Kraftstoffe auf Pflanzenbasis, daraus entstehen weitere wichtige Produkte. Nur das Öl, das circa 40 Prozent der Raps-Biomasse ausmacht, kann zu Biodiesel oder Bioheizöl weiterverarbeitet werden. Aus dem größeren Teil, rund 60 Prozent, werden hochwertige Eiweißfuttermittel für die Nutztierhaltung hergestellt. Auch hier leistet der „Sprit vom Acker" einen Beitrag zu mehr Unabhängigkeit von Importen, zum Beispiel von Proteinfutter aus Soja, das in Übersee angebaut wird. Dass die Einsparung von weiten Transportwegen zusätzlich das Klima entlastet, versteht sich von selbst.

Glycerin von deutschen Feldern

Biokraftstoffe aus Raps ersetzen heute schon einen Teil der Dieselimporte - beispielsweise aus Russland. FOTO: PIXABAY

Als weiterer wichtiger Rohstoff entsteht bei der Biokraftstoffherstellung Glycerin, das äußerst vielseitig einsetzbar ist und uns jeden Tag begleitet. In der Zahnpasta wirkt es der Austrocknung entgegen, in Salben und Cremes hilft er gegen trockene Haut. In vielen Medikamenten ist es ebenso unersetzlich wie in Lebensmitteln. Und selbst im Auto findet sich Glycerin, etwa als Schmierstoff in der Bremsflüssigkeit oder als Frostschutzmittel. Der Löwenanteil des Glycerins stammt heute aus der Biodieselproduktion, die Herstellung aus fossilen Rohstoffen wurde dadurch weitgehend verdrängt. Und ist es nicht schön zu wissen, dass sich in der Zahnpasta keine Beimischungen aus Erdöl, sondern aus Pflanzen befinden? djd/msw

Info

Unter biokraftstoffverband.de gibtes weitere Hintergrundinformationen zum Thema