Zwei Jahre hat die Pandemie das öffentliche Leben, das Miteinander sowie kulturelle Veranstaltungen aller Couleur lahm gelegt. Damit ist zum Glück erst mal Schluss. Auf den nächsten drei Seiten gibt es daher sommerliche Hochkultur pur. So begeistert etwa am Freitag, 10. Juni, die Speyerer „Kult(o)urnacht“ mit Angeboten an zahlreichen Orten der Stadt. Neben den „kulturellen Leuchttürmen“ der Stadt gewähren auch die zahlreichen kleinen Galerien, Museen, Sehenswürdigkeiten und kulturell geprägten Einrichtungen von 19 bis 1 Uhr Einblicke in ihre Arbeit und bieten Nachtschwärmern ein vielfältiges Programm.Kulturbürgermeisterin Monika Kabs blicke mit Stolz und Freude auf die anstehende „Kult(o)urnacht“. „Das 20- jährige Jubiläum der Speyerer ,Kult(o)urnacht’ vor mittlerweile zwei Jahren nicht gebührend feiern, sondern nur mit einem Online-Event begehen zu können, hat geschmerzt.“, erinnert Kabs. „Umso mehr freuen wir uns, in diesem Jahr wieder die gesamte kulturelle Vielfalt der Domstadt in all ihren Farben, Formen und Tönen präsentieren zu können.“ Dem städtischen Kulturbüro sei es gelungen, rund 25 Kultureinrichtungen für die Teilnahme an diesem außergewöhnlichen Netzwerkprojekt zu gewinnen, darunter erstmals das „(b)eck“ in der Korngasse sowie Die Bücherei St. Joseph und Mack’s Kunstdepot in der Gilgenstraße.Neben den bewährten Angeboten – einem umfangreichen Musikprogramm und Lesungen in den Kirchen, Kunstausstellungen und Sonderführungen in den Galerien sowie einzigartigen Möglichkeiten, die Sehenswürdigkeiten der Stadt neu zu entdecken – stehen einige besondere Highlights auf dem Programm.So wird beispielsweise im Judenhof die erste Speyerer SchUM-Stipendiatin, Avery Gosfield, mit „The Babel Project“ die farbenfrohe Geschichte jüdischer Musik von weit zurückliegenden Spuren bis in die Gegenwart nachzeichnen. Ihr Ziel ist es, 950 Jahre an Liedtexten, mündlich überlieferter Musik und Transkriptionen als Sprungbrett für die Kreativität des 21. Jahrhunderts zu nutzen (wir berichteten).Der Verein Feuerbachhaus Speyer und der Künstlerbund Speyer richten die gemeinsame Sonderausstellung „Anselm“ in ihren jeweiligen Räumen in der Großen Sämergasse und Allerheiligenstraße aus. Künstler des Künstlerbundes zeigen darin aktuelle Sichtweisen auf Person und Gesamtwerk des in Speyer geborenen klassizistischen Künstlers Anselm Feuerbach – einem der populärsten deutschen Maler des späten 19. Jahrhunderts und ein enger Freund des Komponisten Johannes Brahms.Auf Einladung des Freundeskreises Speyer-Ravenna und mit Unterstützung des Italienischen Kulturinstituts Stuttgart präsentiert das Duolcevita Acustic Duo aus Speyers Partnerstadt Ravenna „I favolosi anni 60 – italienische Schlager der Sechziger Jahre“ im Kulturhof Flachsgasse. Sängerin Vera Della Scala und Gitarrist Raffaele Savoia holen damit ihren ursprünglich Ende November geplanten Auftritt nach und entführen mit „Parole, parole“ von Mina sowie Hits von Rita Pavone, Adriano Celentano und Gianni Morandi ins Italien der fantastischen 60er Jahre.Programmhefte sowie Eintrittsbändchen sind vorab in der Tourist-Information erhältlich. Am Veranstaltungstag liegen die Programmhefte in allen beteiligten Einrichtungen und die Eintrittsbändchen von 18 bis 23 Uhr am Museum Wilhelmsbau, am Museumskreisel, in der Tourist-Information, im Brezelhäuschen vor dem Galeria Kaufhof, bei der Sparkasse Vorderpfalz und der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz aus. Besucherzahlen einmalig für das Kontrollarmbändchen und erhalten Zutritt zu allen geöffneten Museen, Galerien, Kirchen und weiteren teilnehmenden Einrichtungen. Zudem können sie von 19 bis 23 Uhr kostenlos den Kulturbus nutzen, der die nicht fußläufig erreichbaren Stationen mit der Innenstadt verbindet. Für Kinder unter 14 Jahren ist der Eintritt zur „Kult(o)urnacht“ frei. msw
Sommerhighlights I: Musik, Kunst und Speyerer Geschichte bei der „Kult(o)urnacht“ am 10. Juni
Info
„Kult(o)urnacht“: Fr 10.6., 19-1 Uhr, verschiedene Orte Vorverkauf Tourist-Information Maximilianstraße 13 www.kultournacht-speyer.de