Etwa sechs bis zehn Prozent der Erwachsenen in industrialisierten Ländern leiden darunter, wobei mehr Frauen als Männer betroffen sind und das Vorkommen mit dem Alter zunimmt.
Mediziner sprechen von chronischer Schlafstörung, wenn Symptome wie Einschlaf- und/oder Durchschlafprobleme sowie frühmorgendliches Aufwachen auftreten und das über mindestens drei Monate mehrmals pro Woche, trotz ausreichender Ruhemöglichkeiten. Zusätzlich ist eine chronische Schlafstörung auch immer mit Beeinträchtigungen der Aktivität am Tage verbunden.
Gesundheitliche Risiken
Dauerhafter Schlafmangel kann kurzfristige Folgen wie Tagesschläfrigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten oder Stimmungsschwankungen haben. Langfristig kann sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, psychiatrische sowie neurologische Erkrankungen erhöhen. Der Leidensdruck und die Einschränkung der Lebensqualität sind oft hoch und Betroffene sollten sich ärztliche Hilfe suchen. Die erste Anlaufstelle bei Verdacht auf chronische Schlafstörungen ist meist der Hausarzt. Dieser kann nach Bedarf an Experten aus den Fachgebieten der Schlafmedizin, Neurologie oder Psychiatrie überweisen. Es gilt, gemeinsam mit dem Arzt eine individuelle Lösung zu finden. Unter www.schlafstoerungen-neu-denken.de/arzt-suche/ finden sich Experten in Wohnortnähe.
Therapieansätze
Die Therapiemöglichkeiten sind zahlreich und reichen von frei verkäuflichen Schlafmitteln und Entspannungsübungen über kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Auf dem Markt der rezeptpflichtigen Arzneimittel hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Ziel einer medikamentösen Therapie der chronischen Insomnie ist es, dauerhaft nicht nur die Schlafdauer, sondern auch die Qualität des Schlafes zu verbessern. Mittlerweile gibt es Therapieoptionen, die dies tun und auch für eine längerfristige Behandlung der chronischen Erkrankung geeignet sind. Darüber hinaus ist eine gute Schlafroutine mit regelmäßigen Bettgehzeiten sowie einer ruhigen und dunklen Umgebung wichtig für erholsame Nächte.
djd
Nächtliche Wadenkrämpfe
Ein unterschätztes Leiden
Schmerzhafte nächtliche Wadenkrämpfe sind weder selten noch banal:
Deutschlandweit werden rund 2,8 Millionen Menschen mindestens einmal pro Monat von einem nächtlichen Wadenkrampf aus dem Schlaf gerissen – einige sogar mehrmals pro Nacht.
Diese sind nicht nur mit quälenden Schmerzen, sondern häufig auch mit erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität verbunden.
Ursachen und Auslöser sind vielfältig. Anders als landläufig vermutet, ist es jedoch in den seltensten Fällen ein Magnesiumdefizit.
Eine sorgfältige ärztliche Abklärung ist daher die einzige Möglichkeit, einen oft langen Leidensweg zu beenden.
Eine Checkliste und Tipps
Um die Öffentlichkeit für das verbreitete Leiden und seine möglichen Folgen zu sensibilisieren und Betroffenen den Weg zu wirksamer ärztlicher Hilfe zu ebnen, bietet die Initiative „Ratgeber Krämpfe und Verspannungen“ gemeinsam mit der Deutschen Schmerzliga e.V. ausführliche Informationen zu schmerzhaften nächtlichen Wadenkrämpfen und weiteren häufigen Formen muskulär bedingter Schmerzen und Verspannungen. Unter www.ratgeber-kraempfe-verspannungen.de unterstützen eine Checkliste für den Arztbesuch, ein Schmerztagebuch zum Download, ergänzende Tipps für den Alltag sowie spezielle Dehnübungen Betroffene.
akz