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Ein Monument als Monopol

Ein Spätsommerspaziergang führt durch einen vielfältigen Wald mit Felseinschnitt

Ein Monument als Monopol

Ein Stück der Wegstrecke führt nahe des Spitzkopfes unter hohen Baumkronen entlang. FOTO: LADWIG

Im Dürkheimer Forst führt ein Spaziergang um den knapp 430 Meter hohen Spitzkopf. Dabei kommt man zu einem Gedenkstein mit eigentümlichem Namen.

Es geht los am Waldparkplatz „Auf der Steig“. Gegenüber des Ruheforsts verläuft auf der anderen Seite der Bundesstraße ein Waldweg direkt in nördliche Richtung. Markiert ist er mit dem weißen Punkt.Hier kommt man durch reichhaltigen Mischwald. Zu den hoch gewachsenen Bäumen gehören stattliche Weißtannen. Ihre namengebende weißgraue Borke ist typisch für ältere Exemplare, deren Stämme schnurgerade in die Höhe streben.

Dunkel erscheinen dagegen die Tannenwipfel. An der dichten Benadelung kann der Waldbesucher sehen, dass Weißtannen weniger anfällig auf zunehmende Trockenheit reagieren. Anders die Fichte: Diese Nadelbäume, die eigentlich in kühleren Regionen beheimatet sind, leiden sichtlich unter den geänderten Klimaverhältnissen. Schütter bewachsen zeigen sich nach mehreren trocken-heißen Sommern auch manche Kronen der Buchen.

Mehrmals biegt ein Weg nach rechts ab, doch der Spaziergänger bleibt auf der Hauptstrecke. Hier kommt er bald zu einer Gedenktafel. Sie erinnert an einen früheren Förster, der vor 170 Jahren den felsigen Bergrücken umgestaltete. Carl Theodor Heene, 1787 in Haßloch geboren, ließ an dieser Wegstelle einen Durchlass vornehmen. Dank des markanten Einschnitts konnte fortan das eingeschlagene Holz einfacher transportiert werden.

Die Becherflechte lebt oft an Totholz.

Neben der Inschrift mit Jahresangabe trägt ein Ritterstein des Pfälzerwald-Vereins die Aufschrift „Heenes Monopol“. Der populäre Förster soll, als er sich offiziell für das Sandstein-Monument bedankte, versehentlich von einem „Monopol“ gesprochen haben. Durch diesen Begriff blieb der Felseinschnitt dauerhaft mit seinem eigentümlichen Namen verbunden.

Nach wenigen Schritten kommt man an eine Wegkreuzung, an der einladend eine beschattete Sitzgruppe steht. Mancher Baumstumpf am Wegrand beherbergt unbeachtete Lebewesen. Das können zum Beispiel winzige graugrüne Gestalten sein. Nur wenige Zentimeter hoch, stehen sie auf zierlichen Stielen und sehen aus wie kleine Becher oder Schüsseln. Die Mischwesen aus Pilz und Algen tragen den passenden Namen „Becherflechte“. Sind ihre kugeligen Fruchtkörper erst einmal herangereift, dann sitzen sie auf dem Rand der Becherchen.

Noch folgt der Rundweg dem weißen Punkt. Rund einen Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt zeigt ein Wegweiser in südwestliche Richtung die Strecke nach Frankenstein an. Dieser schmale Fußweg, markiert mit dem grün-roten Balken, verläuft zunächst ein Stück parallel, aber in umgekehrte Richtung zum Hinweg.

Na was macht die denn da? Eine Kreuzspinne ist im Heidekraut auf Beutefang. FOTOS: LADWIG

Als Unterwuchs ist hier die Besenheide zu sehen. Leider gibt es in diesem Jahr jedoch keine schönen Teppiche aus rosa- bis purpurfarbenen Blüten, weil viel Heidekraut vertrocknete. Tiefer im Baumbestand erheben sich die kuppelförmigen Bauwerke der Waldameisen, angehäuft aus Nadelstreu.

Zweimal geht es über einen querenden Weg hinweg. Erst an der nächsten Wegkreuzung verlässt man die grün-rot markierte Strecke und nimmt den nach links ansteigenden Pfad. Hier wirkt der Wald besonders licht und der Boden ist bedeckt von weichem, aber allzu trockenem Moos. Wieder nach links kommt man kurz darauf auf einen breiteren Weg, der zurück zum Ausgangspunkt führt. lad