Für einen dortigen Rundgang bietet sich als Ausgangspunkt der Wachenheimer Bahnhof an. Gegenüber der Straße „Am Alten Galgen“ führt links von den Bahngleisen ein unbefestigter Weg in südliche Richtung. Die ansteigenden Böschungen am Bahndamm sind nach kurzer Strecke bewachsen von vielfältigen Gehölzen und Stauden.
Zwischen ihrem jungen Grün fallen auch hell blühende Bäume und Sträucher aus der Familie der Rosengewächse auf. In Sekten unterschiedlicher Arten lassen sich von ihrem Duft anlocken und erfüllen das Gezweig mit vielstimmigem Summen. Allzu bald vergeht die Schönheit der Blüten und man sieht sie vielfach zu Boden rieseln.
Wenn die Balzzeit in vollem Gang ist, lässt sich die Vogelwelt am Bahndamm besonders gut beobachten. Immer wieder fliegen gefiederte Bewohner in die Gehölze, manche fallen dabei auf wie die munteren Stare. Andere verhalten sich eher scheu und heimlich. Doch wenn sie ihren Balzgesang ertönen lassen, kann man sie mit etwas Geduld im Buschwerk entdecken.
So singt hier die Mönchsgrasmücke ihr melodisches Lied. Die sonst grauen Männchen sind an ihrer schwarzen Federkappe zu erkennen. Auch der unermüdliche Zilpzalp singt fleißig, dessen Weibchen hier ein kugeliges Nest baut. Den lautmalerischen Namen verdankt der unauffällig braun-oliv gefärbte Vogel seinem Gesang, der tatsächlich wie „zilp zilp zalp“ klingt.
Es geht an der ersten Unterführung des Bahndamms vorbei und weiter in Richtung der Bauschutt-Recyclinganlage. Erst bei der dortigen Zufahrtsstraße nimmt man nach rechts die Unterführung des Bahndamms. Hier öffnet sich ein schöner Ausblick auf die Haardt und die Gemeinde Forst.
Zwischen Gleisen und Rebzeilen spaziert man weiter in südliche Richtung. Wenn sich an der Böschung die Sonnenwärme sammelt, gibt es mehrere Arten von Schmetterlingen zu beobachten. So lassen sich Admiral und großer Fuchs an offenen, gut temperierten Stellen nieder. Mit ausgebreiteten Flügeln nehmen sie die Wärme auf, um ihre Flugmuskulatur zu aktivieren.
Auch hier an der Westseite des Bahndamms beeindrucken großkronige, alte Eichbäume. Das junge Eichenlaub verhüllt nun immer mehr die bizarr ausgebreiteten Äste. Schaut man sich die Zweige aus der Nähe an, entdeckt man kleine kugelige Gebilde von gelblicher und roter Farbe. Auf den ersten Blick wirken sie wie winzige Äpfel.
Es handelt sich um Pflanzengallen, von denen es an Eichen mehrere Arten gibt. In ihrem Innern entwickeln sich die Nachkommen der Insekten, die solche Gallen hervorrufen. Hier hat beispielsweise die sogenannte Schwammgallwespe das Wachstum von Kartoffelgallen verursacht. Der Name dieser Gebilde kommt von ihrem späteren Aussehen: Wenn sie sich im Sommer braun verfärben, ähneln sie Kartoffeln.
Nach einigen Metern führt der Weg hinunter auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg, dem man kurz nach rechts folgt. Gleich bei der ersten Möglichkeit biegt man wieder nach rechts ab. Es geht an einer kleinen Gabione entlang, und nach wenigen Metern ist wieder der Bahndamm erreicht. Hier liegt die Unterführung, die auf dem Hinweg durchquert wurde. Man kann aber noch auf der Westseite bleiben und Richtung Wachenheim zurückgehen. Von Vogelgesang begleitet, hat man dann bald die nächste Unterführung erreicht, durch die es wieder zurück zum Ausgangspunkt geht.
lad