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Boris Stijelja im Boulevardtheater Deidesheim: "Ich backe Strudel“

Der Intendant, Comedian, Schauspieler und Autor spricht über Wein, den Advent und Veranstaltungen an "seinem" Theater

Boris Stijelja im Boulevardtheater Deidesheim: "Ich backe Strudel“

„Die Geschichten finden mich“, sagt Boris Stijelja. FOTO: BORIS STIJELJA/GRATIS

Sein Name ist in der Region fest verbunden mit Humor und Unterhaltung: Boris Stijelja ist nicht nur Intendant des Boulevardtheaters Deidesheim, sondern selbst Comedian, Schauspieler und Autor. Mit „Das Gift im Winzerwein“ hat er seinen dritten Regionalkrimi veröffentlicht. Im Interview verrät der 43-Jährige, woher er seine Inspiration nimmt, wie sich Weihnachten in der Pfalz von den Feierlichkeiten in seiner Heimat Kroatien unterscheidet und auf welche Veranstaltungen sich die Theaterbesucher 2026 freuen können.

Boris, das ist dein dritter Krimi innerhalb von zwei Jahren – woher nimmst du die Ideen?

Ich glaube, die Geschichten finden mich – nicht ich sie (lacht). Ich beobachte Menschen, höre Gespräche, schaue, was zwischen den Zeilen passiert. Die spannendsten Geschichten sind ja die, die im Alltag lauern: beim Bäcker, beim Winzer, im Theater. Und manchmal reicht ein Glas Riesling und ein stiller Moment – dann ist der Mörder plötzlich da … zumindest im Kopf.

Der Winzerwein steht im Fokus deines neuen Buches. Welchen Wein trinkst du am liebsten?

Ich bin ein Kind der Pfalz – also ganz klar: Weißwein! Ein schöner Riesling, trocken, ehrlich, mit Charakter. So wie die Menschen hier. Und manchmal, wenn’s spät wird, darf’s auch mal ein kräftiger Dornfelder sein – aber bitte ohne Gift (lacht).

Im Buch ermittelst du in Mordfällen. Wärst du Ermittler geworden, wenn es dich nicht auf die Bühne gezogen hätte, oder was wäre für dich eine berufliche Alternative gewesen?

Ich wäre wahrscheinlich Psychologe geworden. Mich faszinieren Menschen – ihre Sehnsüchte, Schattenseiten, kleinen Geheimnisse. Aber im Theater kann ich das alles verbinden: Ich darf in andere Seelen schlüpfen, Emotionen sichtbar machen und dabei manchmal mehr Wahrheit zeigen als ein Ermittler in seinem Bericht.

Gibt es Überlegungen, deine Krimis auf die Bühne zu bringen?

Ja, absolut! Ich glaube, „Das Gift im Winzerwein“ hat genau die richtige Mischung: Spannung, Humor, Menschlichkeit. Ich mag das Spiel mit Nähe und Distanz – wenn das Publikum lacht und im nächsten Moment den Atem anhält. Theater ist ja im Grunde wie ein Verhör: Man schaut den Menschen in die Augen und sucht nach der Wahrheit.

Zu welchen Büchern greifst du, wenn du mal eine kurze Auszeit vom Alltag brauchst?

Ganz ehrlich? Alte Klassiker. Thomas Mann, Friedrich Dürrenmatt – und manchmal was völlig anderes, wie Paulo Coelho. Ich mag Bücher, die mich nachdenklich machen, aber auch trösten. Literatur ist für mich kein Eskapismus, sondern Heimkommen zu den eigenen Gedanken.

Wie unterscheidet sich Weihnachten in der Pfalz von Weihnachten in Kroatien?

In der Pfalz duftet es nach Glühwein und Zimt, in Kroatien nach Meer und Mandeln (lächelt). Beides hat etwas Schönes. In Kroatien ist Weihnachten oft stiller, spiritueller. In der Pfalz herzlicher, lauter – mit Freunden, Wein und dieser besonderen Wärme, die nur die Pfälzer hinkriegen, selbst bei Minusgraden.

MEDIAVERLAG FOTO: MILLTOWN MEDIA VERLAG/GRATIS
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Was ist für dich das Besondere an der Adventszeit? Hast du Rituale, die du in der Vorweihnachtszeit immer machst?

Ich zünde jeden Adventssonntag eine Kerze an und bleibe still. Keine Musik, kein Handy, einfach Stille. Ich brauche das, um runterzukommen – nach einem Jahr voller Premieren, Menschen, Lachen. Und natürlich: Ich backe! Aber bitte keine Plätzchen – ich backe Strudel. Das ist mein innerer Kroate (lacht).

Hast du gute Vorsätze für 2026?

Ja. Mehr Stille, weniger Handy, mehr Herz. Und öfter Nein sagen, damit das Ja wieder Bedeutung bekommt.

Im Januar steht zum dritten Mal die große Neujahrsgala in Deidesheim an. Kannst du schon verraten, worauf sich die Besucher freuen können?

Oh ja – es wird großartig! Viele bekannte Gesichter, tolle Musik, Humor, Emotionen – und natürlich ein bisschen Wahnsinn (lacht). Ich liebe diese Gala, weil sie alles vereint, was Theater für mich ist: ein Lächeln, ein Tränchen und ein Glas Sekt danach.

Du hast nicht nur immer neue Ideen für Bücher, sondern auch Programme fürs Theater. Im März 2026 heißt es „Wenn Pfälzer nudeln“. Was kann man sich darunter vorstellen?

Unsere neue Dinnershow soll ein Abend voller Herz, Humor und gutem Essen werden. Es gibt super Comedy, viel zum Lachen und dazu leckere Pastagerichte, frisch und mit Liebe gemacht. Gemeinsam mit dem Weingut Hauer in Bad Dürkheim entführen wir die Gäste in eine Welt, in der man einfach genießen, lachen und glücklich sein darf.

Hast du schon den nächsten literarischen Mord im Block?

Natürlich (lacht)! Ich kann einfach nicht anders. Aber diesmal wird’s persönlicher, leiser, dunkler, psychologischer. Denn manchmal ist das gefährlichste Gift nicht im Wein, sondern im Herzen. Interview: Sandrina Lederer

LESEZEICHEN

Boris Stijelja: Das Gift im Winzerwein, Milltown-Media-Verlag, Softcover, 256 Seiten, 14 Euro. Infos zu Boris Stijelja gibt es auf https://boris-stijelja.de.

ZUM VORMERKEN

Das Boulevardtheater Deidesheim lädt am 16. und am 17. Januar 2026 jeweils um 20 Uhr, am 18. Januar um 17 Uhr zur Neujahrsgala ein. Die Dinnershow „Wenn Pfälzernudeln“ findet am 11., 12., 13. und 14 März 2026 jeweils um 19 Uhr sowie am 15. März 2026 um 17 Uhr im Weingut Hauer in Bad Dürkheim statt.

Alle Veranstaltungen und Infos zu Tickets im Internet unter www.boulevard-deidesheim.de.