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"Gadepädelscher“ in Gönnheim führen durch eine Idylle

Auf dem inneren kleineren und äußeren größeren Rundweg ist beschauliches Spazieren vorbei an Gärten, Höfen und Sehenswürdigkeiten auf beschilderten Pfaden möglich

"Gadepädelscher“ in Gönnheim führen durch eine Idylle

Zäune, Mauern und Eingänge sind teilweise dicht mit Efeu bewachsen. FOTO: SIGRID LADWIG

Mit den „Gadepädelscher“ genannten Pfaden hat Gönnheim sehenswerte Besonderheiten zu bieten. Ihre Geschichte reicht mehrere Jahrhunderte zurück.

Sie klingt heimelig, die pfälzische Aussprache von „Garten“ und „Pfaden“. Seit über 500 Jahren sollen die „Gadepädelscher“ genutzt werden. Hier konnten die Gönnheimer auf kurzem Weg in ihre rückseitig gelegenen Gärten und Gebäudeteile kommen. Es sind schmale Fußwege, die sich zwischen Höfen, Häusern und Gartenmauern entlangziehen.

Als Startpunkt bietet sich das „Wiegehäusel“ im Ortskern von Gönnheim an. Anfang März 1880 in Betrieb genommen, kommt die öffentliche Gemeindewaage auch heute noch zum Einsatz. Hier präsentieren ausgelegte Broschüren und eine Infotafel zwei Rundwege, die dank des Einsatzes der Projektgruppe „Gönnheimer Gadepädelscher“ realisiert wurden.

Die Wegweiser kennzeichnen den inneren Rundweg mit rotem, den äußeren mit grünem Pfeil. Die innere Strecke ist knapp eineinhalb Kilometer, die äußere Route dreieinhalb Kilometer lang. Sehenswürdigkeiten wie historische Gebäude sind einbezogen und anschaulich beschildert.

So malerisch können alte Dorfränder aussehen

Gegenüber des Wiegehäusels geht es über den Platz des Gemeindezentrums und links davon in eine Seitengasse. Gleich ist der Schwabenbach erreicht, und man folgt dem Wegweiser der „Gadepädelscher“ nach rechts. Schon hier bekommt der Spaziergänger einen Eindruck davon, wie malerisch alte Dorfränder aussehen können.

Gärten mit Mauerwerk aus Sandstein säumen den Pfad. Rechts liegt die Rückseite des Affensteiner Hofs. Er gilt als das älteste ursprünglich erhaltene Gebäude von Gönnheim. Seinen Namen hat das Anwesen von der Familie Affenstein, die bis vor über 300 Jahren hier lebte.

Der Pfad biegt nach links, dann nach rechts ab und mündet auf die Waltershöhe. Über die Bahnhofstraße geht es weiter durch eine Gasse, dem Schild „An den Bannzäunen“ folgend. Bald führen drei Stufen nach rechts hinunter und schließlich überquert man die Bismarckstraße, um auf der anderen Seite weiter dem „Pädel“ zu folgen.

Vielfältige Gehölze säumen die Ufer

Ab hier kommt die mundartliche Bezeichnung wieder zur Geltung. Zunächst wird der Pfad von Zweigen überwölbt, als bilden sie über dem Spaziergänger einen Torbogen. Es geht an Gärten vorbei, wo Zäune, Mauern und versteckte Eingänge wechseln, teilweise dicht mit Efeu bewachsen.

An der Ludwigstraße angekommen, führt der Rundweg nach rechts ein Stück Straße entlang und vorbei an Sehenswürdigkeiten wie der barocken Martinskirche. Nach kurzer Strecke biegt man rechts ab und folgt zuerst dem Schild „In den Kirschgärten“, dann „An der Bach“. Auch hier wirkt der Pfad idyllisch: Der Schwabenbach verläuft zwischen niedrigen Mauern und bewachsener Böschung; ein steinerner Steg führt über sein schmales Bett und vielfältige Gehölze säumen die Ufer.

Nun nähert sich der Spaziergänger wieder dem Ausgangspunkt. Einige Herbstfarben begleiten ihn noch mit letztem Leuchten. Während der Feldahorn seine gelben Blätter im Lauf des Novembers verliert, sind die Eschen am Bachufer schon früher kahl. Doch auch ohne ihr Laub bleiben sie unverwechselbar: An ihren samtigen, schwarzen Knospen kann man sie gut erkennen.

Schon im Hochsommer bilden sich die sogenannten Winterknospen. In der kalten Jahreszeit liegen ihre wertvollen Anlagen umhüllt von festen Schuppen. Gut geschützt warten die späteren Blätter und Blüten auf den Frühling. SIGRID LADWIG