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Der Verein für Naturschutz und Heimatpflege ist etwas Besonderes in der Gemeinde Bobenheim-Roxheim. Er verbindet Information und Vermittlung seiner Schwerpunkte in Vorträgen, bei Führungen oder im eigenen Museum mit der ganz praktischen Seite, der Hege und Pflege einer Streuobstwiese.
Höhepunkt im Jahreslauf ist die Ernte und das Keltern mit der Saftpresse des Rhein-Pfalz-Kreises, bei der vor allem Schulen und Kindergärten am Ort viele fleißige Helfer stellen. Der Erlös für den Bio-Apfelsaft fließt in Vereinsarbeit. Etwa in die Winterfütterung für Vögel, den Unterhalt des Naturkundlichen Heimatmuseums, in die Arbeit in Schulen und Kindergärten sowie in die Streuobstwiese mit rund 45 Bäumen, erklärt Ewald Marx, der Vorsitzende des Vereins für Naturschutz und Heimatpflege.
Diese Streuobstwiese hegt und pflegt der Verein, das heißt, die Wiese wird regelmäßig von einem Pferdehalter gemäht, der wiederum mit dem gewonnen Heu seine Tiere füttert. Die Mahd sei wichtig, sagt Marx, damit die Wiese artenreich nachwächst. Und auch die Bäume werden fachgerecht geschnitten, damit sie gesund und standfest bleiben und viele Früchte tragen. In diesem Zusammenhang hatte der Verein ganz praktisch im Frühjahr einen Baumschneidekurs für die Öffentlichkeit angeboten.
Und im Sommer werden die Bäume gewässert? Marx, der auch ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter der Gemeinde ist, verneint: „Nur junge Bäume müssen anfangs regelmäßig Wasser bekommen, weil ihr Wurzelwerk nicht so ausgebildet ist und sich noch nicht dort ausbreitet, wo es genügend Feuchtigkeit findet.“ Die Streuobstwiese sei ein lebensnotwendiges Terrain etwa für Bienen und Insekten. Damit diese sich noch wohler fühlen, wurden im Frühjahr auch „einfache Bienenhotels“ angebracht. Das Domizil besteht laut Ewald Marx aus einer Holzscheibe, in die Löcher reingebohrt werden. „Aber Achtung: Es muss Hartholz sein, bei Weichholz fransen die Bohrlöcher aus und die Bienen können sich beim Aus- und Einflug verletzten.“
Das Museum bildet schwerpunktmäßig die Themen Heimatpflege und Naturschutz ab. Beispiele heimischer Tierarten vom Mammut – Zeugnisse wurden beim Ausbaggern des Silbersees gefunden – bis zum Mauersegler sind hier als Modell zu bestaunen.Daneben gibt es, erläutert Marx, viele historische Werkzeuge aus Landwirtschaft und Gartenbau. Regelmäßig bietet der Verein Unterricht zum Thema Heimatkunde an, Höhepunkt ist ein Rundgang durch die Gemarkung.
Rund 380 Mitglieder hat der Verein, mehr Aktive wünscht sich Marx. Aber, betont er, „die Inaktiven brauchen wir wie die Sponsoren. Das Museum muss unterhalten werden, und es gibt immer wieder Exponate anzuschaffen oder in Kurse muss investiert werden“. cei
INFO
Naturschutz- und Heimatpflegeverein Bobenheim-Roxheim
Friedrich-Ebert-Straße 43, Vorsitzender Ewald Marx
Telefon 06239 3007
Infos im Internet unter www.namu-borox.de.