Möglich wird das Schnupperangebot für die Schüler durch das ehrenamtliche Engagement des Organisationsteams des Vereins BIB Pirmasens. Dieser wurde eigens dafür gegründet, um die Organisation der Messe zu übernehmen.
„Wir bieten eine Plattform, die Arbeitgeber und Nachwuchs zusammenbringt“, erklärt Vereinsvorsitzender Lelle. Und weil nicht alle angemeldeten Schüler auf einmal in die Hallen passen, werde jeder Klasse ein bestimmtes Zeitfenster eingeteilt. So haben alle Besucher zwei Stunden Zeit, um mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Den Anfang machen die Schüler der Pirmasenser Schulen, weil sie sowieso vor Ort sind und auch in der Frühe losstarten können. Am späten Vormittag kommen dann die Schüler aus der Umgebung zum Zug. „Die müssen erst anreisen und sind oft eine Stunde unterwegs“, erklärt Lelle die Einteilung. Das gelte insbesondere für die französischen Schüler aus Saargemünd und Bitsch, die seit Jahren bei der Pirmasenser BIB gerngesehene Gäste sind.
Erwartet würden diesmal 3500 Schüler, berichtet Lelle. Die können sich auf sage und schreibe 120 Aussteller freuen, die ihre Betriebe, Unternehmen und Schulen präsentieren, und den jungen Leuten aus der Region das breite Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten in der Heimat aufzeigen und den Schülern Rede und Antwort stehen.
Das sei wertvoll, betont Lelle. Die BIB biete Perspektiven, Informationen und gute Gespräche. Immerhin sei das gebotene Spektrum breit gefächert - von kaufmännischen und Verwaltungsberufen, dem technischen Bereich, Handwerk, Dienstleistungsberufen bis zu dem medizinischen und sozialen Bereich. Die Messe stehe dafür, dass sie Brücken baue zwischen den Schulabgängern und den Unternehmen, Betrieben und Schulen des Standorts Pirmasens. Damit jeder seinen individuellen Weg finden kann, betont der Vereinsvorsitzende.
Die Messe sei ein großes Privileg für die jungen Besucher. „Die bekommen ihre Möglichkeiten und Chancen auf einem Silbertablett präsentiert“, findet Lelle. Die Jahre, in der Azubis Mühe hatten, Ausbildungsplätze zu finden, seien vorbei. Aktuell könne jeder einen Ausbildungsplatz finden, nur vielleicht nicht immer im Wunschberuf. Denn die Schüler mit Abitur würden auch in Büround Handwerksberufen bevorzugt werden. Hoch im Kurs stünden die angenehmen Berufe, die eine normale Arbeitszeit haben. Arbeit, die morgens um sechs Uhr beginnt, sei für die meisten tabu. Auch das Wochenende wünschen sich die meisten zur freien Gestaltung. Einkaufsmärkte, die bis 22 Uhr geöffnet haben, würden sich schwerer tun, Nachwuchs zu finden. Das wäre eigentlich das Thema der Landesoder sogar Bundesregierung, findet Lelle. Da müssten andere Impulse gesetzt werden, findet er. Auf die Handwerksberufe müsse mehr Wert gelegt werden. Da passiere viel zu wenig, unterstreicht er.
Dafür freuen sich die Organisatoren, dass sich die Firma Profine erneut bereit erklärt hat, den Aufbau zu stemmen und dass das Pirmasenser Logistikunternehmen PSB Intralogistics dieses Mal wieder mit von der Partie sein wird. Denn oft würden Verbindungen unterbrochen werden, wenn ein Mitarbeiterwechsel stattgefunden hat, berichtet Lelle. Der PSB Intralogistics wird aber nicht nur auf der Messe vertreten sein. Das Unternehmen bietet sogar einen eigenen Ausbildungstag, um das Unternehmen zu präsentieren. Am Mittwoch, 9. Oktober, sind die Schüler der Region herzlich eingeladen, um sich vor Ort in der Pirmasenser Blocksbergstraße ein Bild von den Vorteilen einer Ausbildung oder eines duales Studiums bei PSB Intralogistics zu machen.
Überhaupt sei die Beteiligung diesmal bemerkenswert. Die Messe sei schon früh vollgebucht gewesen, erzählt er erfreut. Und auch alle Schulen aus Pirmasens und Umgebung werden in der Messehalle vertreten sein, um den Schülern bei der Suche nach dem Traumjob auf die Sprünge zu helfen. Von den drei Pirmasenser Gymnasien Leibniz, Hugo Ball und Kant sowie dem Dahner Otfried-Weisenburg-Gymnasium über die Pirmasenser Realschulen Landgraf-Ludwig-Realschule plus und die Käthe-Dassler-Realschule Plus bis hin zu den Integrierten Gesamtschulen Contwig, Thaleischweiler-Fröschen und Waldfischbach-Burgalben seien alle dabei. Aber nicht nur, glücklicherweise machen fast alle Schulen mit.
Über die Erfolgsquote hinsichtlich der Vermittlung weiß Lelle allerdings wenig. Es gebe zwar eine Ausstellerbefragung, aber keine konkreten Erkenntnisse daraus. Ein interessiertes „Matching“ gebe es an vielen Ständen, doch wo es letztendlich so gut passe, dass daraus ein Ausbildungsverhältnis entsteht, kann er nicht sagen.
Letztendlich sei es das A und O wie die Messe in den einzelnen Schulen vorbereitet werde, hebt Lelle hervor. Während manche Schüler tatsächlich vorbereitet seien und mit Bewerbungsmappen die Messe besuchen, verwechseln andere diese Chance mit einem Wandertag, bei dem es obendrein attraktive Give-aways wie Kugelschreiber gebe.
Besonders gut vorbereitet wie beiseien die Schüler von der KätheDassler-Realschule Plus und auch die von der Berufsbildenden Schule Pirmasens, lobt Lelle.„Die machen das richtig toll.“ Man merke, dass sich gerade die Schulen ins Zeug legen, die in den Berufsreifezweig gehen und bei denen die klassischen Handwerksberufe spielsweise Heizungsbauer und Schreiner im Vordergrund stehen. Handwerksberufe, die wir so nötig brauchen, ergänzt er seine Rede. Das Orga-Team würde aber allen Ausstellerlisten und Flyer schicken, damit der Besuch im Unterricht vorbereitet werden kann.
Neue Aussteller seien diesmal auch an Bord, freut sich Lelle. Das Familienunternehmen Omlor aus Homburg sei neu am Start.
Präsentiert würden aber auch Berufszweige, die nicht jeder auf dem Schirm hat, wenn er an Ausbildung denkt: Zugverkehrssteuerer, um die Züge der Deutschen Bahn zu koordinieren zum Beispiel oder ein duales Studium International Business Management in der Tourismusbranche, das inzwischen als duale Ausbildung angeboten wird. ckkm