Fußbodenheizungen brauchen lange, bis sie wärmer oder auch kühler werden. Ist da der übliche Energiespartipp, nachts die Heiztemperatur herunterzuregeln, sinnvoll? Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen rät dazu.
Aber man sollte die langsamere Wärmeregulierung der Flächenheizung, zu der die im Boden versteckten Heizschlangen zählen, einkalkulieren. Die Nachtabsenkung sollte ein bis zwei Stunden vor Beginn der gewünschten Nachtpause eingeschaltet werden, heißt es vom Bundesverband. Gleiches gilt für das Anschalten des Tagmodus am Ende der Nachtpause, auch das sollte ein bis zwei Stunden vorher passieren.
Allerdings weist der Verband auch darauf hin, dass man die Einstellungen bei der jeweiligen Anlage ausprobieren müsste, um den idealen Zeitversatz für das jeweilige Gebäude und die jeweilige Bauart der Flächenheizung zu finden. Denn der kann von dem allgemeinen Ratschlag abweichen. Etwa weil die Heizung umso schneller reagiert, je näher die Heizschlangen an der Oberfläche montiert sind.
Minus zwei Grad: minus zwei Prozent Kosten
Die Experten empfehlen für die Nacht eine Absenkung der Temperatur um zwei bis drei Grad. Damit ließen sich zwei bis vier Prozent Energiekosten einsparen.
Flächenheizungen können auch ein Schnellaufheizprogramm haben. Das umgeht die längeren Regulierungszeiten. Man kann es aber auch deaktivieren und auf den oben beschriebenen Tipp zurückgreifen, so der Verband.
Stopp beim Stoßlüften mit wenig Effekt
Anders sieht es aber mit einem gängigen Tipp beim Stoßlüften während des Heizens aus: Demnach soll man die Heiztemperatur im jeweiligen Raum runterregeln. Was bei Heizkörpern gut machbar ist, ist allerdings nicht immer automatisch auch bei Flächenheizungen, die etwa im Fußboden oder auch in der Wand liegen können, möglich.
Und selbst wenn eine moderne Anlage eine Einzelraumregelung hat, kann man da zwar während des kurzen Stoßlüftens runterdrehen - „hier ist der potenzielle Spareffekt bei kurzen Lüftungsvorgängen aber überschaubar“, so der Bundesverband.
dpa/tmn