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Ausbildung und Beruf - Bad Dürkheim

Dachdecker - ein klimarelevanter Schlüsselberuf

Seit Oktober höhere Ausbildungsvergütung – Arbeitsschutz gilt als vorbildlich

Dachdecker - ein klimarelevanter Schlüsselberuf

,,Der Beruf macht mir einfach Spaß. Ich bin viel an der frischen Luft, habe spannende Projekte und treffe nette Kollegen", sagt beispielsweise Danny Tanke als angehender Dachdecker. FOTO: ZVDH/AKZ-O

Dachdecker und Dachdeckerinnen sehen sich seit jeher dem Klimaschutz verpflichtet. Somit gehören sie zu den klimarelevanten Schlüsselberufen.

Sie decken Dächer, die viele Jahrzehnte halten, sie dichten Keller und Balkone ab, sie dämmen die Gebäudehülle und begrünen Flach- und Steildächer. Sie errichten Fotovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Mit all diesen Leistungen helfen Dachdecker mit, die Klimawende aufzubauen.

Tradition trifft Moderne

Als traditionsreicher Beruf verknüpft das Dachdeckerhandwerk alte Handwerkskunst mit modernen Methoden: Schieferhammer und iPad gehen Hand in Hand. Technische Neuerungen wie der Einsatz von Drohnen, 3-D-Druckern oder die digitale Modellierung von Gebäudedaten halten zunehmend Einzug. ,,Dachdecker sind gefragte Fachkräfte und kompetente Ansprechpartner, auch gerade im Bereich der Energiewende. Bereits 2016 wurde die Ausbildungsordnung angepasst und um den Prüfungsschwerpunkt Energietechnik ergänzt", erläutert Claudia Büttner, Pressesprecherin beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).

Neben einer aktuellen Ausbildungsordnung bietet das Dachdeckerhandwerk eine sehr gute Bezahlung während der Lehrzeit, einen krisensicheren Job sowie vielfältige Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten (weitere Informationen zur Ausbildung sowie zu Praktika unter www.dachdeckerdeinberuf.de). Die Ausbildungsvergütung wurde gerade im Oktober 2022 für alle drei Lehrjahre angehoben: So können Azubis im dritten Lehrjahr 1260 Euro verdienen. Aktuell werden derzeit 8734 junge Menschen im Dachdeckerhandwerk ausgebildet. Auch in puncto Sicherheit wird viel getan: Die Arbeitsschutzprogramme und Präventionsmaßnahmen im Dachdeckerhandwerk gelten als vorbildlich.

Der Zentralverband hat die ,,Charta für Sicherheit auf dem Bau" unterzeichnet und unterstützt damit das Präventionsprogramm der Berufsgenossenschaft BAU. Mit einer Handlungsempfehlung zur Verhaltensprävention ,,Sicher auf dem Dach" hat der Zentralverband ein eigenes Werk herausgegeben, um Betriebe in die Lage zu versetzen, den Anforderungen zur Arbeitssicherheit nachzukommen.

Was mitzubringen ist

Handwerkliches Geschick ist für diesen Beruf eine wichtige Voraussetzung. Eine gewisse technische Affinität und ein mathematisches Grundverständnis sind ebenfalls von Vorteil, denn man muss Flächen richtig messen und das dafür notwendige Material berechnen können. Angehende Dachdecker und Dachdeckerinnen sollten sich auch bewusst sein, dass sie viel an der frischen Luft arbeiten - bei fast jedem Wetter. Der Beruf erfordert zudem auch körperliche Fitness. Teamfähigkeit ist ebenfalls gefragt, denn Dachdecker müssen sich auf ihre Kollegen, die sie sichern, 100-prozentig verlassen können.

Die praktische Ausbildung erfolgt einerseits direkt in den Betrieben an den Baustellen vor Ort, wo der Auszubildende zum Beispiel den Umgang mit verschiedenen Werkstoffen und Werkzeugen lernt. Der Besuch der überbetrieblichen Ausbildungsstätten und der Berufsschulen ergänzt die Lehrzeit.

Ein bestimmter Schulabschluss ist für die Ausbildung nicht vorgeschrieben. Rund zwei Drittel aller Lehrlinge, die im Dachdeckerhandwerk starten, sind Hauptschulabsolventen. akz