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AUS DER REGION

,,So gefährlich wie ein Schmetterling“

,,So gefährlich wie ein Schmetterling“

Im wahren Leben ist Thomas Holländer 33 Jahre lang bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen gewesen. FOTO: PRIVAT/GRATIS

INTERVIEW: Ende Juli ist der Ludwigshafener Feuerwehrmann Thomas Holländer in Ruhestand gegangen. Durch sein Hobby, die Schauspielerei, ist ,,Holly" einem größeren Publikum bekannt geworden. Der 60-Jährige hat in über 20 ,,Tatort"-Folgen mitgespielt und steht seit Jahren in der Pfalz auf Mundartbühnen. Unserem Redakteur Michael Schmid erzählt er Neues. 

Holly, mit 60 steht jetzt die Rente als Feuerwehrmann an. Haben Sie dafür schon Pläne gemacht?

Ich habe jetzt mehr Zeit für mein Hobby: das Theaterspielen. Auch beim „Tatort" kann ich jetzt für mehr Drehtermine zusagen. Außerdem habe ich mit dem Modellbau angefangen. Generell will ich mich fit halten - die Schauspielerei ist gut für den Kopf, denn man muss dafür viel Text auswendig lernen. Eine Couch-Kartoffel bin ich nie gewesen, und das werde ich jetzt auch nicht.

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Was steht denn aktuell für den Schauspieler Holly an?

Ich spiele momentan in zwei Stücken beim Boulevard theater Deidesheim mit, mit denen wir auch auf Tournee gehen: ,,Loss mer moi Ruh" ist ein Zweimannstück, und das andere heißt ,,Mach Dich naggisch" - beide sind ausverkauft.

Und der ARD-,,Tatort"?

Momentan habe ich noch keine Anfrage, aber die melden sich bestimmt. Wegen Corona ist bei den Dreharbeiten einiges flachgefallen.

In wie vielen „Tatort“-Krimis haben Sie bisher mitgespielt?

Das sind bestimmt 20 Folgen gewesen. Ich bin ja nicht nur in Ludwigshafen dabei gewesen, sondern auch in Mainz, Hamburg, Stuttgart oder dem Schwarzwald. Mit Andreas Hoppe, der in Ludwigshafen den Mario Kopper an der Seite von Lena Odenthal gespielt hat, bin ich immer noch befreundet. Der hat mir gerade zu meinem 60. Geburtstag gratuliert.

Sie spielen eigentlich immer eine bestimmte Rolle...

... ja, entweder einen Bösen oder einen Polizisten. Ich war auch schon mal ein korrupter LKA-Beamter.

Gibt es da wohl bei den zuständigen Casting-Agenturen eine Karteikarte, auf der ,,harter Kerl" steht?

Das weiß ich nicht. Privat bin ich so gefährlich wie ein Schmetterling, sagt meine Frau immer. 

In den Filmen gucke ich so finster, weil der Regisseur das so will. Die Anweisungen sind für mich manchmal ein Problem.

Gibt's auch mit Ulrike Folkerts, die die Lena Odenthal spielt, noch privaten Kontakt?

Mit Andi verbindet mich eine echte Freundschaft. Ulrike sehe ich nur, wenn wir drehen.

Haben Sie es bedauert, dass die Autoren die Figur Mario Kopper aus dem „Tatort" rausgeschrieben haben?

Definitiv. Ich finde, der ,,Tatort" Ludwigshafen hat dadurch einiges an Flair verloren.

Beim Boulevardtheater spielen Sie keine Neben-, sondern Hauptrollen.

Ja, ich kann auch mal meine lustige Seite in einer Komödie zeigen. Im Stück ,,Loss mer moi Ruh" spiele ich einen von zwei Alten, die in Kur sind. Der eine ist privat krankenversichert, der andere - das bin ich ist gesetzlich versichert. Die beiden vergleichen sich ständig. Das ist saulustig. Aber die Rolle in einem Zweimannstück ist eine Herausforderung: Ich habe 55 Seiten Text zu lernen.

Seit wann schauspielern Sie?

Eigentlich war ich zuerst im Gesangverein Rheingönheim. Ich habe mitgesungen, und an Weihnachten haben wir ein Theaterstück aufgeführt, da habe ich mitgemacht. Danach haben die Leute gesagt, bewerb' dich doch mal beim Prinzregententheater - die haben mich genommen, und so ist das Ganze vor mehr als 20 Jahren losgegangen.

Erinnern Sie noch Ihr erstes Mal?

Das war das Stück ,,Von der Currywurst zum Millionär“. Ein Hauptdarsteller ist ausgefallen und ich musste einspringen. Ich hatte drei Wochen Zeit, den Text zu lernen. Wir hatten ein Gastspiel in Ladenburg vor 400 Leuten. Ich hatte furchtbares Lampenfieber und bin fast gestorben und war fix und fertig.

Zum Beruf: Was bleibt von 33 Jahren Feierwehrmann in Erinnerung?

Mein härtester Einsatz war am 2. September 1999. In einer Wohnung sind morgens vier Kinder verbrannt. Das war ein Einsatz, nach dem ich geweint habe. Das war früher verpönt bei der Feuerwehr. Da hat sich zum Glück einiges geändert: Es gibt für uns nach belastenden Einsätzen die Möglichkeit, mit einem Psychologen zu sprechen. Das ist sehr gut. Man muss reden, um das loszuwerden. INTERVIEW: MICHAEL SCHMID

KURZ NOTIERT

Zeus und Wirby fahren im Comedy-Bus mit

KARLSRUHE. Am 20. und 21. August ab 18.30 Uhr fährt das Moderatoren- und Podcastduo Michael Wirbitzky und Sascha Zeus im roten Doppeldeckerbus durch Karlsruhe. Bei einer Live-Comedy-Bus-Tour gibt es zudem einen Sundowner-Drink auf der Turmbergterrasse mit Blick auf die Rheinebene. Es wird laut Ankündigung viel Interessantes und Spannendes entlang der Karlsruher Sehenswürdigkeiten zu hören sein. Warum Markgraf Karl Wilhelm eigentlich sein Schloss erbaute, warum Karlsruhe ein Basler Tor hat und warum zum Glück heutzutage kein Blut mehr rund ums Tollhaus fließt gespickt mit lustigen Anekdoten der beiden Comedians. Preis: 39 Euro. Infos unter www.karlsruhe-erleben.de . rhp


Zwei Jugendliche bei Unfall verletzt

KREIS KARLSRUHE. Am Montag waren ein 17-jähriger Kraftradfahrer und sein 16-jähriger Sozius auf der L602 unterwegs, als es zu einem Unfall kam, bei dem die beiden verletzt wurden. Wie die Polizei mitteilt, fuhr der 17-Jährige von Rußheim nach Liedolsheim und geriet aufgrund eines Fahrfehlers in den Gegenverkehr. Dort kollidierte er frontal mit einem Pkw. Der Fahrer wurde schwer verletzt und kam mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Sein Sozius wurde leicht verletzt. Aufgrund der Bergungs- und Rettungsarbeiten war die Strecke mehrere Stunden gesperrt. An den Fahrzeugen entstand ein Schaden in Höhe von etwa 14.000 Euro. Irhp