Frisches Gemüse, Eier und Obst – direkt vom Landwirt nach Hause. Das ist gleich mehrfach praktisch: Keine Wege, frische Ware, sorgfältiger Anbau, transparente Lieferkette. Der Pfälzer Frischebote machts möglich.
Flomersheimer Thomas Schroth bietet Service als Frischebote
Firmengründer Thomas Schroth und sein Team beliefern von Montag bis Freitag zwischen 16.30 und 20 Uhr das Gebiet zwischen Ludwigshafen, Altrip und Haßloch im Süden, Bad Dürkheim und Eisenberg im Westen, Worms und Osthofen im Norden und Biblis im Osten. Daneben hat der Hofladen in Frankenthal-Flomersheim dreimal wöchentlich geöffnet, dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr.
„Wir beziehen frisches Gemüse direkt aus der Umgebung“, sagt Schroth im Gespräch. Bei Landwirten, mit denen der 35- Jährige Lieferverträge abgeschlossen hat, und beim Pfalzmarkt, dem Umschlagplatz für landwirtschaftliche Erzeugnisse in der Pfalz, holt er frische Waren. Im Moment sei Kürbissaison, erzählt er.Diese Früchte beziehe er von einem Kürbisbauern im rheinhessischen Hamm.
An ausgefallenen beziehungsweise wenig bekannten Sorten nennt Schroth die Ringelbete. Das altdeutsche Gemüse „kommt langsam wieder“, schmecke feiner und zarter als die Rote Bete. Auch Schwarzwurzeln seien „total verkannt, ich muss immer erklären, dass man die beispielsweise auch roh essen kann“, sagt er. Staudensellerie sei bei der jungen Generation gefragt, um Smoothies zuzubereiten.
Und Obst? Das, schränkt Schroth ein, sei in diesem Jahr nicht so einfach. „Durch den Wetterwechsel mit viel Regen im Frühjahr waren zu wenig Bienen unterwegs, die Blüten wurden nicht bestäubt – folglich ist der Obstertrag geringer als in den Vorjahren.“ An Zwetschgen habe er gerade eine Lieferung vom Barfußwinzer Schreiber aus Großniedesheim erhalten. Orangen hole er wie andere exotische Früchte auf dem Großmarkt in Mannheim. Dabei achte er jedoch darauf, nur unbehandelte Früchte einzukaufen.
Milch und Milchprodukte sowie Wurst seien derzeit nur im Hofladen zu bekommen. Er plane jedoch, auch diese Produkte ohne Unterbrechung der Kühlkette demnächst zu liefern. Milch gibt es jedoch nicht im Tetrapack, sie wird in der Flasche abgegeben. Der Fettgehalt variiere zwischen 3,5 und 3,75 Prozent – „das ist von der Kuh abhängig“, sagt er. Die Milch kommt einmal erhitzt (pasteurisiert) von einem Landwirt aus Kusel. Einzig die Eier bezieht er nicht aus der Region, sondern aus dem Saarland. „Die Hühner werden gut gehalten, haben viel Freiraum, sind bei schönem Wetter im Freigehege und werden ohne Gentechnik gefüttert“, betont er seine Wahl.
An Fleisch- und Wurstwaren habe er derzeit nur Dosenwurst vom Biometzger Mark Micol aus Ludwigshafen-Oppau im Angebot. Da wisse er, dass das Fleisch von Tieren kommt, die artgerecht gehalten werden.
Die meisten Kunden seien zwischen 25 und 39 Jahre alt, meist Pärchen, die vielleicht gerade ein Kind bekommen haben, sich gesund ernähren wollen oder ältere Leute, die nicht mehr so gerne einkaufen gehen, aber frische Ware bevorzugen. „Gerade Jüngere probieren jetzt wieder etwas aus und kochen frisch“, weiß er. Mitunter fragten sie nach Rezepten oder wie man das Gemüse behandelt. Er selbst lerne auch noch immer dazu. „Man kriegt auch vom Bauern einiges mit oder wird von Muttern nachgeschult“, sagt der Jungunternehmer.
Drei Größen an Frischekisten gibt es zur Auswahl: eine kleinere für 15 Euro für den Singlehaushalt, für 20 Euro für die kleine Familie und für 25 Euro, wenn täglich gekocht werde.
Gegründet hat Thomas Schroth den Service Frischebote 2017 als Nebengewerbe, erzählt er. 2018 habe er sich dann selbstständig gemacht und den Hofladen, den er Frischebude nennt, eröffnet. Heute hat er drei Angestellte. Und wie hat sich das Geschäft mit Corona entwickelt? Ganz gut, dadurch sei so mancher Kunde erst auf den Service aufmerksam geworden. cei